Chapter 22

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Jungkook PoV

Ich wusste gar nicht wo ich anfangen sollte, als Taehyung mich mit dieser Frage überrumpelte und ich regelrecht kaum wusste, was ich sagen sollte ohne ihm Ende noch noch zu verletzen. Natürlich war mir bewusst, dass ich es eingehen musste — ich musste eine Beziehung mit ihm eingehen, sonst würde er sich von mir distanzieren und das konnte ich auf keinen Fall zulassen. Schließlich brauchte ich ihn; ohne ihn wäre ich eigentlich aufgeschmissen, daher nickte ich auch wenige Sekunden zustimmend zu und fing an zu lächeln.

"Bist du dir da denn sicher, Taehyung? Ich meine, ist es für dich nicht komisch weil wir jetzt schon zweimal miteinander geschlafen haben?", fragte ich nochmal an, stellte den Kopf schräg und legte meine Hände auf seiner Hüfte ab. Er nickte und grinste mich breit an, ehe er mir regelrecht in die Arme fiel und mich umarmte. Ich hasste Umarmungen ehrlich gesagt, ich hasste sie einfach — doch ich ließ Tae mich einfach umarmen, bevor ich diese auch erwiderte und seinen Rücken sanft rieb. Eine andere Wahl hatte ich nicht, aber die Zeit verging sowieso schnell, von daher machte es mir nichts groß aus.

"Ich weiß es hört sich bescheuert an, gerade da das mit uns einfach im allgemeinen nur komisch ist, wenn du weißt was ich meine ... Aber bei dir fühle ich wohl und sicher, auch wenn du kein Mensch bist. Bei dir kann ich frei sein und genau dieses Gefühl suchte ich schon seit einer Ewigkeit. Zwar bist du mein Boss und wenn mein Vater davon wüsste, dann hätte ich richtige Probleme — aber du meintest ja, dass niemand davon erfahren muss", sagte er, schaute auf mich mit seinen großen braunen Augen herauf und grinste ein erneutes mal. Ehrlich gesagt war es in diesem Moment, das erste mal, dass ich doch leichte Schuldgefühle bekam nachdem er mir das alles gebeichtet hatte.

Was war nur mit mir? Schuldgefühle hatte ich noch nie — nicht mal im geringsten hatte ich je welche. Doch so wie Tae gerade erzählte, wie sicher er sich doch bei mir fühlte ließ mich kurz überlegen, ob ich dieses ganze wirklich durchziehen sollte.

"Das ... Freut mich, Tae. Wirklich. Ich dachte nicht, dass du so fühlen tust und das schon gar nicht erst bei mir. Du hast recht, ja, das mit uns ist zwar komisch und irgendwie kann man es auch nicht wirklich beschreiben, aber wenn es das ist was du willst, dann werde ich es dir geben. Schließlich sagte ich dir ja schon bereits; sag mir was du willst und du bekommst es — also wenn das dein Wunsch ist, dann erfülle ich ihn dir", meinte ich, erzwang mir ein kleines Lächeln und starrte herab auf ihn. Wenn ich gewusst hätte, wie anhänglich er doch werden könnte, dann hätte ich mich niemals auf diesen Plan eingelassen. Aber jetzt war ich gezwungen, nicht zurückzutreten und diese Beziehung mit ihm einzugehen.

Er quietschte leicht vor sich hin vor lauter Freude und umarmte mich nochmals ganz fest, während ich merken konnte wie er sein Gesicht in meiner Brust vergrub und sein Körper sich entspannen zu schien. Um ehrlich zu sein wusste ich nicht einmal, was ich genau machen sollte. Klar redete ich von Anfang an etwas von einer Beziehung, machte ihm Komplimente und suchte ihn mir als Opfer extra heraus, aber dabei hatte ich mir alles einfacher vorgestellt als es eigentlich war.

"Ich würde diese Beziehung gern langsam mit dir angehen. Ich weiß wir hatten zwar schon Sex, und das zweimal auch schon, aber wir wollen beide das gleiche... Außerdem wolltest du mich sowieso näher kennenlernen, also wäre eine Beziehung keine falsche Idee, oder ...?", murmelte er so vor sich hin, kratzte sich nervös am Hinterkopf und wendete seinen Blick von mir ab. Ich schüttelte meinen Kopf als Antwort nur, zog ihn wieder näher an mich heran und küsste ihn sanft. Ab diesem Punkt wusste ich selbst nicht mehr was ich tat, doch ich tat einfach das was mein Körper wollte — und das war Taehyung nahe bei mir zu halten.

"Nein", flüsterte ich zärtlich gegen seine Lippen. "Ganz im Gegenteil, Taehyung. Natürlich würde sonst niemand erst mit jemanden schlafen und danach erst eine Beziehung mit demjenigen eingehen, aber das macht uns vielleicht besonders. Doch bevor wir das hier wirklich tun, will ich wirklich von dir wissen, ob du das willst. Ich bin ein Vampir, kein Mensch. Ich alter nicht, ich werde für immer so bleiben und du bist nur ein Mensch. Du wirst altern und du wirst in diesen Jahren was ganz anderes erleben, als wie wenn es mit einem Menschen wäre."

Zwar hasste ich seine Anhänglichkeit die er so manchmal zeigen ließ, aber wiederum war er schon gut genug für alles andere. Genauso auch brauchte ich ihn, selbst wenn ich ihn nicht mal wollen würde; durch meinen Plan war ich auf ihn angewiesen, denn er war nach wie vor der Schlüssel zu meinem Erfolg.

"Ich weiß worauf ich mich hier einlasse, Jeongguk. Aber wie du auch schon weißt, finde ich Vampire — insbesondere dich, viel zu interessant um fern zu bleiben. Aber du musst mir eins versprechen; niemand davon darf erfahren und keine Küsse, Umarmungen oder sonstiges auf der Arbeit", erwiderte Taehyung mit einem leicht strengen Ton und brachte mich zum Schmunzeln, ehe ich nur wieder erneut nickte. Doch mittlerweile wusste ich nicht mal mehr, ob ich das ganze tat um meinen Plan und die Lüge aufrecht zu erhalten, oder weil mir etwas tieferes an ihm lag was ich nicht zugeben wollte.

Wir teilten uns nochmal einen letzten Kuss, bevor er sich breit grinsend von mir löste und seine Klamotten vom Boden aufhob und sich langsam anzog. Es war schon mittlerweile etwas später geworden und wir beide mussten langsam los zur Arbeit auch, aber statt mich fertig zu machen sah ich einfach nur belustigt dabei zu, wie Taehyung verzweifelt nach seinem Handy zu suchen schien und dadurch fast noch mein ganzes Schlafzimmer auf den Kopf stellte, bis er es endlich gefunden hatte und einen etwas schockierten Blick auf seinem Gesicht hatte.

"Oh shit! Ich muss ganz dringend los, ja Jungkook? Wir sehen uns, bis dann!", rief er mir noch zu als er plötzlich aus meinem Zimmer eilte und eigentlich noch nicht mal richtig angezogen war und auch nicht geduscht hatte.

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