Chapter 17

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Taehyung PoV

Ich stand in meinem Schlafzimmer genau vor meinem Spiegel, als ich mir meine Haare noch zurecht machte und mir was schickes anzog. Eher gesagt zog ich das an, was ich am liebsten immer anzog und zwar mein weißes Hemd, mit einer schwarzen lockeren Hose und schwarzen Schuhen. Extrem viel Mühe gab ich mir wiederum auch nicht, ich ging mit Herr Jeon ja nicht zu irgendeiner Gala sondern würde nur zu Abend bei ihm essen. Eigentlich wollte ich mir was komplett anderes anziehen, aber dann hätte ich keine so gute Ausrede mehr falls Yoongi und Hoseok es mitbekommen würden.

Ich wusste echt nicht, was der Abend mit sich bringen würde, aber irgendwie freute ich mich darauf. Einfach nur weil ich mehr über ihn erfahren wollte, schließlich waren Vampire etwas was mich seit meiner Kindheit beschäftigte und nun hatte ich einen echten gefunden. Er war mysteriös, fast wie ein Puzzle doch keine Lösung die man hatte passte nicht. Nicht nur deshalb war er einzigartig, sondern so wie er mich fühlen ließ ... Noch nie in meinem Leben hatte ich jemals so einen Mann gesehen. Mir war jetzt schon bewusst, dass das keine gute Idee war mit ihm Sex gehabt zu haben, weder diesen Abend mit ihm zu verbringen und wahrscheinlich wieder genau den selben Fehler zu tun.

Aber was sollte ich tun? Jetzt war es sowieso schon zu spät, zwar hatte ich immer noch den perfekten Moment das ganze zu beenden, aber irgendwas in mir sagte mir es nicht zu tun. Keine Ahnung was er mit mir tat, vielleicht ließ er auch einfach nur seinen Charme spielen und wollte nebenbei nur ein aufregendes Abenteuer so wie ich. Aber auch wenn das der Fall war, war ich damit einverstanden; auch wenn ich doch merkte, dass da mehr zwischen uns als nur Lust. Insbesondere da er mir schon so vieles sagte und mich komplimentierte — es konnte einfach nicht nur reines Verlangen sein.

"Na, wo gehst du denn bitte noch hin an diesem Abend?", fragte Yoongi plötzlich neugierig nach, als er sich in mein Zimmer schlich und mich sehr suspekt ansah. Ehrlich gesagt kam ich nicht einmal zu Wort, da er mich so erschrak, dass ich erst einmal still stand und ihn einfach nur anstarrte ehe ich endlich antwortete.

"Ich ... Mache mich nur fertig da mir Herr Jeon heute Morgen sagte, er müsste mit mir noch zu einem Termin oder so, also wahrscheinlich wieder irgendein Meeting. Ihr könnt ruhig ohne mich zu Abend essen, ich werde mit einer hohen Wahrscheinlichkeit etwas später wieder nachhause kommen; je nachdem wie lange das, uh, Meeting geht", antwortete ich, ließ mir dabei schnell eine Lüge einfallen und schluckte den schweren Kloß in meinem Hals hinunter. Was war denn nur los mit mir? Mittlerweile fing ich selbst an, Yoongi, meinen allerbesten Freund anzulügen — genauso wie Hoseok, denn dieser wusste auch nichts von der eigentlichen Wahrheit.

"Zu einem Meeting also ...", meinte er, als er sich gegen den Türrahmen lehnte und mich genau von Kopf bis Fuß analysierte, währenddessen ich nur still da stand und mir irgendwie nicht ganz zu glauben schien, "Herr Jeon scheint ja aber ziemlich oft mit dir alleine sein zu wollen, fällt dir das eigentlich auf? Naja, da du sagtest du willst deinen Job nicht riskieren, würde ich etwas aufpassen. So von Kumpel zu Kumpel, weißt du? Will nicht, dass du dich da irgendwo verirren tust."

Ich nickte nur als Antwort darauf, doch im Inneren fühlte ich mich so schlecht, dass ich am liebsten gern etwas aus Wut geschlagen hätte. Yoongi war mit der beste Freund den man jemals haben konnte, er war immer für mich da, wir hatten noch nie Geheimnisse voreinander und wir sagten uns immer alles — selbst wenn es peinlich oder sogar echt ziemlich große Scheiße war, die der andere gebaut hatte. Doch mittlerweile konnte ich spüren, wie sich mein Magen um seine eigene Achse drehte und ich für einen kurzen Moment merkte, was für ein Arschloch ich gerade war.

"Da ist doch nichts zwischen dir und ihm, oder? Du weißt du kannst mir vertrauen, ich halte auch gern vor Hoseok still. Aber bitte, keine Geheimnisse, wir haben seit damals schon keine Geheimnisse voreinander. Wenn da etwas ist, dann sag es mir ruhig. Ich sorge mich nur um dich, Taetae", fügte er noch hinzu und gerade als ich dachte, mein schlechtes Gewissen könnte nicht noch schlimmer werden, wurde es von Sekunde zu Sekunde schlimmer.

Ich würde Yoongi davon erzählen ... Bald irgendwann, aber jetzt war nicht der perfekte Zeitpunkt, ich konnte einfach nicht sagen, was schon alles passiert war und das ich diesen Abend nicht auf einem Meeting, sondern bei Jeon selbst verbringen würde.

"Es ist wirklich nur ein Meeting, Yoongi. Wenn da mehr wäre, hätte ich dir schon längst davon erzählt ... Du kennst mich ja, ich erzähle dir immer direkt alles, auch eigentlich Hoseok. Aber keine Sorge, ich setze schon Grenzen wenn er mir zu nahe kommt, ich möchte eben nichts riskieren", sagte ich und setzte ein Lächeln auf, als ich mir nochmal durch die Haare ging und auch schaute, dass diese richtig saßen; aber eher gesagt versuchte ich nur die Blicke von meinem besten Freund zu meiden.

Gerade als er seinen Mund wieder öffnete und etwas sagen wollte, konnte man draußen jemanden Hupen hören und da war mir auch eigentlich schon bewusst, dass es Herr Jeon war. Schnell schnappte ich mir mein Handy und mein Geldbeutel, schob diese in meine Hosentaschen hinein und verabschiedete mich so schnell es ging von Yoongi.

"Alles klar, also ... Dann bis später, sag Hoseok bescheid, dass ich bei einem Meeting mit Herr Jeon bin, okay? Ich bin etwas später wieder da, ihr könnt wie gesagt schon zu Abend essen. Rechnet einfach nicht allzu früh mit mir, falls etwas ist melde ich mich sofort", redete ich ganz schnell, gab Yoongi noch einmal einen letzten Blick und lächelte, ehe ich direkt aus dem Haus lief und mich auf den Weg zu Jeon machte, der genau am Straßenrand mit seinem Auto stand und draußen schon auf mich wartete.

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