Chapter 67

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Jungkook PoV

"Möchtest du mir vielleicht erzählen, wieso du Taehyung immer noch nichts gebeichtet hast, Jungkook?", fragte mich Jin, der mir gefährlich nahe kam. Ich blieb still, wollte nichts falsches sagen und starrte ihm nur in die Augen. Fakt war, meine Brüder und ich waren nicht wirklich stärker als er. Wir waren stark, ja - aber Jin, er war ein sehr ... außergewöhnlicher Vampir. Vielleicht hätten wir es schaffen können, aber dafür wäre mindestens einer von uns schwer verletzt worden oder vielleicht auch gestorben. Doch mir machte er keine Angst; wenn es sein musste, würde ich mein Leben riskieren nur damit es Taehyung und meinen Brüdern gut gehen würde.

"Weil ich nicht nach deiner Nase tanzen werden, ich bin nicht dein Schoßhündchen. Außerdem, was willst du damit bezwecken? Was hast du davon, wenn Taehyung mich hasst?", antwortete ich, hielt meinen Ton monoton und schaute ihn an. Mittlerweile hasste ich ihn mehr als Herr Kim - und das war schon echt etwas, was man erstmal schaffen musste.

Jin schüttelte den Kopf und lachte - aber eher fühlte es sich so an, wie als lachte er mich gerade aus. "Kein Grund gleich so wütend zu werden, Junkook. Wie gesagt, ich arbeite mit Herr Kim zusammen, mehr brauchst du nicht zu wissen. Ich weiß, du wirst es Taehyung nicht mehr beichten, daher wirst du mit den Konsequenzen rechnen müssen. Doch keine Sorge, ich werde ihn nicht anfassen", erwiderte er, sein Gesichtsausdruck veränderte sich nicht ein einziges Mal und blieb genau gleich.

Meine Brüder hatten wohl recht - es gab definitiv noch einige Geheimnisse von denen wir nichts wussten. Es zerriss mich innerlich einfach, ich wusste nicht weiter. Auch hatte ich zugegeben Angst vor den Konsequenzen, hoffte es würde mich treffen und nicht einen meiner Brüder.

"Jin, ich verstehe es nicht, es will nicht in meinen Kopf hinein. Wieso tust du uns das an? Wieso arbeitest du mit so einen Mann zusammen? Ich habe dir vertraut, meine Brüder und insbesondere Namjoon hat dir vertraut - und du hast ihm sein Herz genommen, es auf den Boden geschmissen und hast dann noch darauf eingetreten. Aber das Schlimmste daran ist ja, dass es dir kein bisschen Leid tut. Doch ich bitte dich nur um eins; lass uns alle endlich in Frieden. Damit meine ich meine Brüder und Taehyung, lass wenigstens die in Ruhe und tu ihnen nichts an", sagte ich, meine Stimme wurde jedoch leiser anstatt lauter und ich hörte mich einfach nur verletzt an; denn das war ich schließlich ich auch.

Stille kehrte ein, am liebsten wäre ich auf ihn losgegangen, aber so leicht funktionierte das nicht. Wenn ich ehrlich war, so hatte ich nicht wirklich die Kraft dafür, einen Kampf zu starten, bei dem ich so oder verlieren würde. Ich musste ruhig bleiben, auch wenn es mir schwer fiel.

"Jungkook ich ... Es tut mir leid. Aber ich arbeite jetzt, eher gesagt seit längerem, mit Herr Kim zusammen und es wäre echt schön, wenn du einfach das tun würdest, was ich dir sage."

Aus irgendeinem Grund klang er nun noch komischer. Tat es ihm wirklich leid? Wieso sah er so aus, als wollte er mir mehr erzählen; wie als gab es da etwas, was ich ebenfalls nicht wusste. Vielleicht war er gezwungen mit Herr Kim zu arbeiten oder so was. Doch Fakt war: Es gab so viele offene Fragen, die ich einfach nicht beantworten konnte und an Geheimnissen gab es ja anscheinend genügend. Jin sah irgendwie nicht mehr so böse aus, sondern eher wie als wollte er das alles nicht tun, musste jedoch. Es konnte aber auch sein, dass ich nur zu viel in seinen Gesichtsausdruck interpretierte.

"Jin, gibt es da etwas was ich wissen sollte? Zwingt Herr Kim dich? Erpresst er dich? Was zur Hölle geht hier ab verdammte Scheiße?!", fragte ich schlagartig nach, meine Stimme wurde lauter und mein Blick verschärfte sich. Die Situation machte mich wütend, ich kam einfach mit nichts zurecht und auf das was passiert war, kam ich erst recht nicht klar.

"Nein, er tut nichts der beiden Sachen. Ich habe mich selbst dazu entschieden, mit ihm zusammen zu arbeiten, er und ich haben viel gemeinsam. Zu schade nur, dass du nicht einfach mal das machen kannst, was dir gesagt wird", erwiderte Jin nach kurzer Stille, bevor er die Augen verdrehte und sich umdrehte um somit mein Haus zu verlassen. Die Wut brannte in mir und ich war so kurz davor, etwas unüberlegtes zu tun. Ich wusste nicht, von welchen Konsequenzen er redete weder was er von mir wollte.

"Fuck!", brüllte ich, nahm die nächste Glasflasche die in der Küche stand und schmiss sie vor lauter Wut gegen die Wand. Am liebsten hätte ich ihn gepackt, zu mir gezogen und ihn gefragt, was zur Hölle er nur meinte. Aber das konnte ich einfach nicht, Jin hatte mich voll und ganz in der Hand, ich spürte es tief in mir drinnen. So war es schon seit Jahrzehnten - mächtige Vampire waren fast schon wie Könige angesehen, sie standen schon immer über uns, den normalen Vampiren. Wir waren auch stark, keine Frage, aber Vampire wie Jin ... Gegen Sie waren wir eine Lachnummer. Zu dritt hatte ich gute Chancen, aber ich wollte das Leben meiner Brüder niemals riskieren. Mit ihm an unserer Seite dachte ich, wir würden ein unschlagbares Team werden - nur stellte es sich heraus, dass er uns alle täuschte und uns nun auch in der Hand hatte - er wusste selbst wie stark er war.

"Ist alles okay? Wie verlief das Gespräch mit Jin?", fragte Namjoon, der in die Küche kam und direkt die zerbrochene Glasflasche am Boden sah.

"Alles ist völlig in Ordnung, Namjoon. Wirklich alles. Das Gespräch - wie soll es schon verlaufen sein? Er will immer noch, dass ich es Taehyung beichte, meinte ich müsste mit irgendwelchen Konsequenzen rechnen, weil ich es eben nicht tue und so ein Mist. Der blufft doch, niemals macht der überhaupt irgendwas. Aber das Schlimmste ist ja wohl, dass es mir so vorkommt, als würde er nicht aus eigenem Wille mit Herr Kim zusammenarbeiten", antwortete ich recht hastig, was mein großer Bruder auch bemerkte. Er seufzte, rieb sich die Stirn bevor er mich mal kurz in den Arm nahm.

"Also scheint es doch mehr zu geben, von dem wir nichts wissen. Aber Jungkook, wir müssen jetzt erstmal wieder herunterkommen, so schwer es sich auch anhören mag. Hast du auch eigentlich mal darüber nachgedacht, was für Konsequenzen er meinen könnte? Was ist wenn er dich verletzt, Jungkook?", sprach Namjoon, ehe wir uns voneinander lösten und ich mir mit meiner Hand durchs Haar fuhr.

Darüber hatte ich noch nicht so wirklich nachgedacht, aber dann sollte es wohl so sein. "Nein, aber es ist mir auch egal. Wenn er mich verletzen will, soll er doch versuchen. Ich habe keine Angst vor ihm und wenn es darum geht, euch und Tae zu beschützen, riskiere ich mein Leben gern", antwortete ich, atmete tief ein und aus und lehnte mich gegen die Wand.

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im not happy with this chapter but yeahh

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