Chapter 54

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Jungkook PoV

Ich versuchte einige Zeit lang auf Distanz mit Taehyung zu gehen - so ganz funktionierte es zwar nicht, aber trotzdem half es mir ein wenig. Es tat schon etwas weh, ihn nicht die ganze Zeit an meiner Seite zu haben, doch ich brauchte diese Distanz für kurze Zeit. Schließlich half es wirklich ein wenig, aber zu einem Entschluss war ich noch nicht allzu wirklich gekommen.

Umso mehr ich jedoch darüber nachdachte, umso mehr wollte ich eine Zukunft mit ihm haben und vielleicht schaffte ich es sogar, mit dem Tod meiner Schwester abzuschließen. Es war wenigstens ein Versuch wert; Taehyung war es das wert. Ich wollte ihn nicht noch seinen Vater nehmen - alles was ich wollte war noch eine Zukunft mit ihm zu haben, ein Leben zusammen irgendwo ganz weit weg von jedem - genau das wollte ich. Ein Leben abseits und das mit ihm. Es klang fast schon wie ein Traum, aber ich wollte nicht mehr, dass es nur ein Traum war. Ich wollte eine Zukunft mit ihm und er wollte sie mit mir, wieso ich ließ ich meine Wut da im Wege stehen?

"Du scheinst nachzudenken. Darf ich wissen, über was du nachdenken tust, Jungkook? Wobei ... Ich wette, dass du wiedermal um deinen heißgeliebten Taehyung nachdenken tust, hab ich recht?", platzte Jin plötzlich in die Küche und riss mich aus meinen Gedanken heraus. Na ja, recht hatte er auf jeden Fall, denn seit diesem Date was ich mit Tae hatte, drehten sich meine Gedanken nur noch um ihn.

"Natürlich, ich glaube du kennst mich viel zu gut mittlerweile. Erst neulich hatte ich ein Date mit Taehyung, also ich hatte unseres was wir nie hatten, nachgeholt. Auf jeden Fall geht er mir seitdem nicht mehr aus dem Kopf, insbesondere da ich wieder über meinen Plan nachdenke. Wahrscheinlich gehe ich schon jedem auf den Keks mit meinem hin und her, aber ich möchte eventuell versuchen, mit dem Tod meiner Schwester abzuschließen - was aber nicht heißt, dass ich Taehyungs Vater verzeihen kann natürlich", erzählte ich etwas aufgeregt von meiner neuen Idee. Ich wusste nicht ob es funktionieren würde, doch ich wollte alles dafür geben es wenigstens einmal zu versuchen. Und selbst wenn es nicht klappen würde, so konnte ich immer noch meine Rache bekommen.

Jin sah mich für einen Moment mit einem kleinen Lächeln an, schien aber nicht allzu glücklich darüber zu sein, was mich etwas wunderte. Eigentlich unterstützte er immer jede neue Idee von mir, doch irgendwie wirkte dies gerade nicht so.

"Bist du dir da sicher? Ich meine, du sagtest doch es wäre die beste Entscheidung seine Erinnerung zu löschen? Um ehrlich zu sein, sehe ich es immer noch so. Doch wenn du Taehyung in einer Lüge leben lassen kannst, dann tu das was du denkst richtig ist", meinte er, ließ sich auf einem Stuhl an der Kücheninsel nieder. Ich warf ihm daraufhin einen verwirrten Blick zu - versuchte er mir ein schlechtes Gewissen einzureden, oder wieso sprach er so komisch? Doch ich dachte nicht allzu viel darüber nach, schließlich meinte es wahrscheinlich eh nichts so.

"Natürlich ist es nicht cool, jemanden in einer Lüge leben zu lassen, aber Jin du musst verstehen ... ich möchte eine Zukunft mit Taehyung und auch möchte ich ihn nicht noch seinen Vater nehmen, er verdient es einfach nicht. Ich muss versuchen, meine Wut in den Griff zu bekommen und wie gesagt einfach mit den Tod meiner Schwester abzuschließen, nur so kann ich eine Zukunft mit Taehyung haben. Und glaube mir wenn ich sage, dass ich wirklich alles tun würde, damit es ihm gut geht und er glücklich ist", antwortete ich und stützte meine Ellenbogen auf dem Küchentresen ab. Jin nickte erstmals nur und fing an plötzlich zu lächeln, woraufhin ich den Kopf schief stellte.

"Ich finde es echt rührend, wie viel du nur für Taehyung tun würdest. Ich frage mich manchmal echt, wie weit du gehen würdest, nur um ihn glücklich zu machen. Deine Liebe zu ihm ist echt besonders, Jungkook - und auch wenn ich denke, dass es besser wäre seine Erinnerungen zu löschen ... unterstütze ich dich weiterhin. Schließlich sind wir doch eine Familie, richtig?", lächelte Jin weiterhin, doch gab mir irgendwie ein echt komisches Gefühl.

Ich wusste nicht, ob ich es war, oder ob er sich etwas komisch verhielt. Doch wahrscheinlich sah ich nur wieder Gespenster. Jedoch war es schön zu wissen, dass er mich trotzdem unterstützte.

"Ja", sagte ich mit einem Lachen, "für ihn würde ich wirklich alles tun. Kein Scherz, ich meine es ernst. Ich tue alles in meiner Macht stehende, dass er glücklich ist und ich weiß eben, dass er mit mir an seiner Seite glücklich ist - also werde ich versuchen mit meiner Schwester abzuschließen. Taehyung muss nicht erfahren, dass wir uns geplant kennengelernt haben und ich ihn am Anfang nur ausnutzte. Es bleibt ein Geheimnis, was er niemals erfahren wird."

Er stand vom Stuhl auf und lief um die Kücheninsel herum, bevor er mich in eine Umarmung zog. Es fühlte sich echt gut an, mal wieder von ihm umarmt zu werden - schließlich war er schon fast wie ein Vater für mich. Er hatte mich noch nie hintergangen, stand immer hinter mir und stärkte mir den Rücken - etwas was mein Vater nie tat. Daher war er wie einer für mich, und er wusste dies auch. Genauso fühlte es sich auch gut an, jemanden von all dem erzählen zu können ohne große Umstände. Bei ihm fühlte ich mich definitiv wohl, Namjoon hatte echt guten Geschmack was Männer anging, das musste man ihm echt lassen.

"Danke Jin", sagte ich als er sich von mir löste und wir voneinander standen. "Danke für alles. Ich bin froh, dich zu haben. Du bist wie ein Vater für mich, ich kann es nur immer wieder sagen. Namjoon hat echt einen guten Geschmack was Männer angeht, du bist einfach nur klasse. Wirklich, danke für deine Unterstützung und dass du mir nicht in den Rücken fallen tust - auf dich kann ich mich einfach verlassen, Jin."

Wir teilten ein weiteres kleines Lächeln miteinander, bevor er die Küche verließ und sich aus dem Staub machte. Ich konnte auf Jin zählen, etwas was ich nie erwartete. Wenigstens einer, der niemals vorhatte mich zu hintergehen und meine Entscheidungen respektierte, sowohl diese auch unterstützte.

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ich habe böses geplant muhahaha

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