Chapter 16

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Jungkook PoV

Taehyung war schon so leicht zu verarschen, dass ich mir nicht mal mehr eine Herausforderung daraus machen konnte; ganz im Gegenteil. Er glaubte einfach alles was ich ihm sagte, doch umso besser war es für mich, denn jetzt brauchte ich nur noch sein volles Vertrauen und schon könnte ich mit ihm spielen wie als sei er meine Marionette. Süß war er zugegeben, aber ehrlich gesagt tat alles andere nichts mit mir. Mir ging es hierbei nur um Rache und Macht, nebenbei vielleicht noch um den geilen Sex — aber mehr nicht.

Schon früh genug wurde mir damals beigebracht; wenn man sich an seinem Opfer klammerte, dann würde es kaum möglich sein loszulassen, daher würde es mir so oder so leicht fallen Tae zu verarschen und auszunutzen. Ich war eben ein Vampir und er wusste das, hieß; er wusste ganz genau worauf er sich eingelassen hatte. Außerdem konnte ich ihm aber auch wenigstens etwas bieten — etwas, was er nur bei mir finden würde und damit hatte ich ihn schon komplett in der Tasche.

Der restliche Tag war nicht wirklich spannend, ich saß nur in meinem Büro, erledigte den ganzen Kram und ließ Taehyung alle Telefonate durchführen; er war schließlich nicht umsonst mein Assistent. Mit den anderen beiden, also Yoongi und Hoseok hatte ich nicht viel zu tun, außer das Yoongi mich heute Morgen zu einem Termin gefahren hatte. Sonst hatte ich aber am meisten nur was mit Taehyung zu tun und das war auch gut so, denn bereits jetzt hatte ich für heute Abend weitere Pläne geschmiedet — und mir war schon bewusst, dass er keine Chance haben würde, mir zu widerstehen.

"Hey Bruderherz! Oh wow... Wie krass sieht denn bitte dein Büro aus? Du hast ja eine richtig krasse Sicht auf ganz Seoul", kam es plötzlich erstaunt aus meinen kleinen Bruder Jimin, der einfach so in mein Büro lief und mich komplett aus meinen Gedanken riss. Mit weiten Augen schaute ich überrascht in das Gesicht von ihm, als Namjoon direkt hinterhergerannt kam und versuchte Jimin einzufangen.

''–Hey! Man Jimin warte doch mal. Sorry Jungkook, er ist hier einfach hereinspaziert ohne auf mich zu hören, dabei sagte ich ganz klar und deutlich, dass er wenigstens klopfen sollte. Aber wie geht's dir eigentlich?'', fing plötzlich Namjoon an, der den jüngeren am Arm packte und wieder zurückzog, als er sich meinem Schreibtisch näherte an dem ich immer noch saß. Ehrlich gesagt war ich mit meinen Gedanken wo ganz anders und brauchte daher auch erstmal einen Moment, bevor ich Namjoon richtig antwortete.

"Schon in Ordnung. Mir geht's prima, wenn du schon fragst. Aber gut, dass ihr beide hier seid, ich hätte da nämlich so eine kleine Bitte an euch. Und zwar habe ich Taehyung heute Abend zu mir, eher gesagt zu uns, zum Abendessen eingeladen und es wäre echt schön, wenn ihr euch für ein paar Stunden woanders als Zuhause aufhalten könntet", antwortete ich letztendlich, schaute auf Namjoon herauf und bemerkte im Augenwinkel, wie Jimin die Arme vor der Brust verschränkte und genervt seufzte.

"Ich will diesen Taehyung aber auch mal kennenlernen, vielleicht verstehe ich mich ja mit ihm ... Außerdem bist du uns das schuldig UND wenn ich schon bei dem ganzen mitspielen soll, dann möchte ich ihn wenigstens auch mal persönlich kennenlernen", meinte er, als er wirklich wie ein kleines Kind aussah, was gerade nicht das bekam, was es wollte. Aber na gut, da ich sie wahrscheinlich sowieso nicht loswerden würde, entschied ich mich dazu, einfach zuzustimmen.

"Na gut", seufzte ich leise und rieb meine Hand entlang meiner Halsbeuge, "Aber nur für eine Stunde, danach hätte ich gern etwas Privatsphäre mit Taehyung. Schließlich wollen wir alle, dass mein Plan doch am Ende funktioniert, oder? Da brauche ich ihn alleine für mich, denn ich habe heute Abend noch einiges mit ihm vor. Einiges wo ich euch lieber nicht dabei haben möchte, außer ihr wollt ihn live stöhnen hören, dann könnt ihr gerne zuhören."

Jimin machte direkt eine Grimasse wie als müsste er kotzen, ehe er sofort den Kopf schüttelte und sich auf meinen Schreibtisch setzte. Das was ich sagte meinte ich auch wirklich so, tatsächlich hatte ich vieles mit Taehyung diesen Abend vor, zwar wusste ich noch nicht was genau passieren würde, aber das wir eigentlich schon klar. Er war viel zu schwach um mir zu widerstehen und ich war viel zu besessen davon um es nicht auszunutzen. Bei dem Gedanken musste ich leicht Grinsen, bevor ich ihn mir wieder aus dem Kopf schlug und mich zu meinem kleinen Bruder drehte.

"Arsch runter vom Tisch, ich habe den erst neu gekauft. Weißt du wie teuer der war? Außerdem ist er nicht dafür da, dass du dich da einfach drauf setzen kannst, schließlich nutze ich den auch", meckerte ich und riss ihn regelrecht von meinem Tisch herunter.

"Ach quatsch, da war bestimmt schon schmutzigeres auf deinem Schreibtisch als mein Hintern. Und dazu hast du genug Geld, um dir einen neuen zu kaufen — du tust ja so, als wärst du nicht reich genug um dir einen neuen Schreibtisch kaufen zu können", verdrehte er leicht genervt die Augen, ehe Namjoon kopfschüttelnd zu mir sah.

"Na gut, jetzt wo wir das geklärt haben ... Ich würde gerne wissen, wie es danach weitergeht. Wie genau willst du an Taehyungs Vater herankommen? Und wenn du es bis dahin schaffst, was genau willst du dann tun? Ihn einfach umbringen oder ihm seinen ganzes Blut aufsaugen?", fragte mich mein älterer Bruder, steckte seine Hände in die Hosentaschen seiner Anzugshose und stellte den Kopf schräg.

Das war eine schon ziemlich interessante Frage, denn so genau hatte ich selbst noch nicht mal darüber nachgedacht und ehrlich gesagt wusste ich nicht mal, was ich auch nach der ganzen Sache mit Tae anstellen sollte. Er würde mich hassen, mich abgrundtief hassen und mir den Tod wünschen, aber was sollte ich machen? Es ging um meine Schwester, nicht nur meine sondern die von meinen Brüdern natürlich auch und für sie wollte ich Rache; dafür brauchte ich aber nun mal Taehyung, so leid es mir vielleicht auch tief im Inneren tat.

"Taehyung wird mich natürlich abgrundtief hassen sobald alles rauskommt, aber er soll davon ja auch noch nichts erfahren. Haltet bitte erstmal die Füße still, ich werde das schon regeln. Ehrlich gesagt will ich am Ende nicht zu solchen Mitteln unbedingt greifen, gerade da er sich einfach nur nach einem Abenteuer sehnen tut; aber wenn er nach dem ganzen Plan Probleme bereiten sollte, wird mir keine andere Wahl bleiben außer ihn aus dem Weg zu räumen, genau wie sein erbärmlicher Vater", antwortete ich, überkreuzte die Arme vor meiner Brust und seufzte bitterlich.

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