Chapter 60

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Taehyung PoV

Hoseok und ich waren erst einkaufen, als wir wieder Zuhause ankamen war es überraschenderweise sehr still und Yoongi war nirgends zu sehen. Vielleicht war er nicht da, was ich aber eher bezweifelte, da er mit uns eigentlich was kochen wollte. Jungkook hatte sich seit einiger Zeit nicht mehr bei mir gemeldet, aber wahrscheinlich war er einfach sehr beschäftigt und hatte keine Zeit, mir zu antworten.

"Denkst du, Yoongi ist wieder eingeschlafen?", fragte mich Hoseok, als er die Taschen in der Küche abstellte und ich ihm half, alles einzuräumen. Ich ging definitiv davon aus, dass er einfach so eingeschlafen war - schließlich war es Yoongi und wenn es eins gab, was er mehr mochte als uns - dann war es zu schlafen.

"Bestimmt doch. Du kennst ihn, er schläft gern mal wenn er nichts zu tun hat. Und außerdem schläft er ja in letzter Zeit kaum noch wirklich durch, da nehme ich es ihm echt nicht übel. Aber ich denke, wenn wir dann was leckeres zusammen kochen, wird er bestimmt wieder richtig fit werden", antwortete ich, schaute zu ihm und lachte mit ihm zusammen. Wir räumten alles was wir gekauft hatten gemütlich ein, bevor ich nochmal auf mein Handy schaute.

Jedoch hatte ich immer noch keine Nachricht von Jungkook. Was machte er bloß? Nicht dass ich ihm misstrauen würde, aber ich fragte mich bloß, was er gerade so wichtiges wohl zu tun hatte, weshalb er sich nicht meldete. Ich hatte ihm vorhin schon geschrieben, aber bisher einfach noch keine Antwort bekommen. Irgendwie machte ich mir Sorgen, wobei mir aber klar war, dass einem Mann wie ihm einfach nichts passieren konnte. Ich vermisste ihn einfach, dabei waren wir nicht mal seit allzu langer Zeit getrennt; trotzdem fehlte er mir bereits. Irgendwie brauchte ich jemanden zum Reden und auch zum Kuscheln, aber da musste ich wohl noch abwarten.

"Hey, alles ok bei dir? Du starrst so hoffnungsvoll auf dein Handy schon seit einigen Sekunden", riss Hoseok mich wieder aus meinen Gedanken, als ich somit mein Handy schnell wieder in meiner Hosentasche vergrub.

"Ach, ist egal. Ich warte nur, bis Jungkook sich bei mir meldet, weißt du? Er scheint heute sehr beschäftigt zu sein, ich meine, meine Nachrichten hat er ja noch nicht einmal gelesen. Aber was ist denn bitte wichtiger als ich? Ich vermisse ihn bereits voll, und dabei hatten wir vor nicht allzu langer Zeit erst sehr viel miteinander gemacht. Trotzdem fällt es mir gerade etwas schwer einfach so einzuschlafen. Ich vermisse seine Nähe und Kuschelbedarf habe ich auch", sagte ich, schmollte leicht und verschränkte die Arme vor der Brust als ich seufzte. Hoseok fing an zu lächeln und kniff mir in die Wange.

"Du bist ja süß, Tae. Ich bin mir sicher, dass er dich gerade auch sehr dolle vermisst und außerdem; er ist ein reicher Geschäftsmann, natürlich hat er nicht immer Zeit. Mach dir keine Sorgen, er antwortet dir später schon. Übrigens, wollen wir mal nach oben und schauen, ob Yoongi tatsächlich eingeschlafen ist?", entgegnete er und ich erwiderte das Lächeln, nachdem ich meine Wange sanft rieb, die recht wehtat. Ich nickte und folgte ihm zu Yoongi seinem Zimmer, aber dass Hoseok dieses Mal nicht klopfte und die Tür einfach öffnete war wohl ein riesiger Fehler.

Was wir beide nämlich sahen, brach ihm nicht nur das Herz sondern war auch für mich ein riesen Schock. Yoongi saß mit Jimin auf seinem Bett und genau in dem Moment, als Hoseok die Tür öffnete, konnte man noch sehen wie sie sich küssten. Der Anblick war genug, um uns alle in eine bitterliche Stille zu bringen und zu überlegen, was wir als nächstes tun oder sagen würden.

"Hoseok ... warte bitte! Ich kann dir das erklären, es ist jetzt nicht so wie du denkst i...", sagte Yoongi, als er sofort aufsprang und seinem besten Freund hinterherlief, dieser jedoch unterbrach ihn sofort und schüttelte den Kopf entsetzt.

"Da gibt es nichts mehr zu erklären, lass mich bitte in Ruhe. Du bist so ein Arschloch, Yoongi. Du weißt ganz genau, dass ich Gefühle für dich habe und erst sagst du mir noch, du willst abwarten was mit uns passiert und dann erwische ich dich, wie du ihn küsst? Du bist echt das allerletzte, fass mich nicht an!", sagte Hoseok verletzt, verärgert und auch schockiert. Ich konnte ihn nachvollziehen, hinterher ging ich ihm aber nicht, da ich wusste er brauchte Ruhe und Zeit für sich. Er tat mir mehr als nur leid, aber so wie es aussah, hatte Yoongi seine Entscheidung wohl doch schon getroffen ... und so ganz passen tat es mir nicht wirklich.

"Yoongi, was sollte das jetzt eben? Ist das dein Ernst? Was machst du ihm denn überhaupt falsche Hoffnungen, wenn du nur ein wenig später dann mit Jimin am rumknutschen bist? Eigentlich bist du ein echt netter Kerl, aber in diesem Punkt bist du ein wirkliches Arschloch. Hoseok wird wahrscheinlich wieder die ganze Nacht draußen sein und wir können ihn erstmal suchen gehen", merckerte ich ihn sofort an, Jimin stand nur hinter ihm und klammerte sich an seinen Arm - ich hätte echt die Krise bekommen können. Ich wusste, dass das mit Jimin nur Drama ins Haus bringen würde; als hätte ich es nicht schon vorhergesagt. Am liebsten wäre ich meinem besten Freund hinterher gegangen, aber ich kannte ihn gut genug um sagen zu können, dass er einfach seine Ruhe brauchte.

"Ja! Ja ist ja gut, das mit mir und Jimin ist auch einfach so passiert, denkst du ich kann irgendwas für meine Gefühle dafür? Ich wollte ihm keine falsche Hoffnungen, ich mag ihn doch schließlich ...", argumentierte Yoongi, aber ich schüttelte nur den Kopf und verdrehte die Augen.

Verzweifelt rieb ich mir die Stirn und seufzte - ich glaube ich konnte schon mal mehrere Packungen an Eis für Hoseok besorgen. Jimin war zwar der kleine Bruder meines Freundes, aber alles was er nur verursachen konnte war Ärger; und das war genau das perfekte Beispiel dafür. Genau das wollte ich vermeiden, aber das konnte ich so was von vergessen, jetzt da Hoseok sowieso schon verletzt war und Yoongi sich wohl für Jimin entschieden hatte.

"Ich ... gehe dann mal. Ich schreibe dir später, Yoongi", unterbrach Jimin die Stille, als er Yoongi noch einen Kuss auf die Wange gab und sich dann auf den Weg zur Tür machte. Eine Stille blieb trotzdem weiterhin, keiner von uns sagte noch irgendwas, aber meine Blicke waren wohl genug.

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