Chapter 79

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Jungkook PoV

Taehyung biss sich auf seiner Unterlippe herum, er zögerte. Ich merkte wie es ihm schwer fiel, eine Entscheidung zu treffen, allein schon da er nicht aufhören konnte, auf seiner unteren Lippe herumzukauen. Aber seine Augen logen nicht, er liebte mich und das von ganzem Herzen. Ich wusste nicht, wie ich ihn immer wieder aufs Neue verletzen konnte, ich wollte das nicht. Auf der einen Seite war es ein Fehler hier zu dieser Bar zu kommen, doch auf der anderen Seite bin ich froh; ich konnte Taehyung gerade in meinen Armen halten.

Selbst wenn es jetzt das letzte Mal war, dass ich ihn in meinen Armen halten konnte - es war mir egal, Hauptsache ich konnte ihn noch dieses eine Mal halten. Egal wie er sich nun entscheiden sollte, ich war bereit es zu akzeptieren. Niemals wollte ich ihn wieder loslassen, aber wenn er sich nun gegen mich entschied, so hatte ich keine Wahl und würde ihn freilassen.

"Taehyung, wenn du jetzt sagst, du willst uns keine zweite Chance geben, dann akzeptiere ich das. Dann werde ich dich freilassen und aus deinem Leben verschwinden. Für immer", meinte ich, meine Stirn war nach wie vor gegen seine gedrückt und meine Arme verließen seine Taille kein einziges Mal. Tränen sammelten sich in seinen Augen, als wir uns nur still anstarrten und er kein Wort rausbekam. Ich wusste nicht wie ich mich fühlen sollte, es war wie als hörte die Welt auf sich zu drehen und alles um uns herum blieb stehen.

Er hörte auf, sich auf seiner Unterlippe herumzukauen und schaute zur Seite, als er einmal tief ein- und ausatmete. "Kann ich dir denn auch wirklich glauben, dass du mich liebst, mich nicht nochmal so belügst und verletzt?", fragte er leise, woraufhin ich nicht mehr als nur nicken konnte.

"Ich mein es ernst, Taehyung. Doch ob du mir glaubst, musst du wissen. Es liegt in deinen Händen. Ich liebe dich von ganzem Herzen, so sehr, dass ich nicht ohne dich kann. Doch solltest du jetzt sagen, du gibst uns keine zweite Chance, werde ich eben verschwinden. Ich will nur, dass du weißt, wie sehr ich dich liebe und ich würde echt alles für dich tun. Mir egal was mit mir passiert oder wie es mir geht, Hauptsache du bist glücklich. Und wenn du glücklich ohne mich bist, dann ist das auch okay. Ich hab Mist gebaut, ich weiß - ich bereue es so sehr, aber willst du uns jetzt wirklich schon aufgeben?", sprach ich sanft, währenddessen Taehyung es schwierig fand mir wieder ins Gesicht zu schauen.

"Ich - ich kann dir gerade keine Antwort geben, Jungkook. Es ist eiskalt, ich will nach Hause und ... ich muss einfach über alles nochmal nachdenken. Bitte, gib mir noch ein wenig Zeit, ich kann das gerade einfach nicht", sagte er, seine Stimme zitterte leicht und er ging einen Schritt zurück. Meine Arme ließen seine Taille, ich biss mir auf die Lippe und sah dabei zu, wie er sich von mir entfernte. Es tat weh, aber es gab noch Hoffnung; Hoffnung für uns beide.

Ich akzeptierte seine Entscheidung und nickte, auch wenn es mir schwer fiel. "Taehyung ... du weißt wo du mich findest, wenn du eine Entscheidung getroffen hast", meinte ich, bevor ich mich umdrehte und zu meinem Auto lief. Es tat einfach nur weh, doch wenigstens wusste ich nun, dass es immer noch Hoffnung gab und Taehyung uns vielleicht eine zweite Chance gab. Als ich endlich in meinem Auto saß, lehnte ich meinen Kopf gegen die Lehne des Fahrersitzes und seufzte, als ich die Augen für einen Moment schloss und versuchte auf mein Leben klarzukommen.

Für einen Augenblick war ich in einer ganz anderen Welt, bis ich merkte, dass meine Beifahrertür aufging und sich eine gewisse Person auch auf den Beifahrersitz setzte. Ehe ich meine Augen öffnete, konnte ich auch schon sehen, wie Taehyung plötzlich in meinem Auto saß. Verwirrt sah ich ihn an, als ich nicht wusste was gerade seine Mission war.

"Vergiss was ich sagte, Jungkook. Ich will nicht mehr darüber nachdenken, wenn ich die Antwort schon die ganze Zeit weiß. Ich liebe dich, mehr als alles andere und ... vielleicht werde ich das noch bereuen, aber ich will uns eine zweite Chance geben. Ich will, dass wir nochmal von neu starten, nur dieses Mal ohne Lügen", sagte er, sah mich mit einem ernsten Blick an und schien wohl echt keine Witze zu machen. Meine Augen weiteten sich auch schon im nächsten Moment und ich starrte ihn nur ohne irgendwas zu sagen an.

"Meinst du das gerade ernst?", war das Einzigste, was ich aus meinem Mund herausbekam. Taehyung nickte still, dieses Mal verließen seine Augen meine nicht, währenddessen ich immer noch versuchte alles zu verarbeiten. Ich wusste nicht, ob das gerade überhaupt real war oder ob ich es mir nur einbildete.

"Lass uns zu dir fahren, um nochmal über alles zu sprechen. Jungkook, ich kann dir zwar noch nicht so auf die Schnelle verzeihen weder dir noch so schnell wieder vertrauen, aber ich möchte es versuchen. Natürlich habe ich dich gehasst für das was du getan hast und ja, es tat so verdammt weh ... doch Fakt ist einfach, dass ich dich liebe. Keine Ahnung, ob es das Richtige ist, aber es fühlt sich einfach richtig an und ich kann den Gedanken nicht ertragen, dich nicht mehr in meinem Leben zu haben", entgegnete Taehyung, seine Hand umfasste meine und ich verlor mich in seinen Augen.

Ein Lächeln formte sich auf meinen Lippen, ehe sich mein Blick herunter zu unseren verschränkten Händen wanderte. Allein der Fakt, dass ich endlich wieder seine Hand in meiner fühlen konnte war genug, um mich in eine andere Dimension zu befördern.

"Ich liebe dich, Taehyung. Mehr als alles andere", wisperte ich, lehnte mich zur Seite zu ihm, sodass meine Stirn wieder gegen seine gedrückt war. Ein kleines Lächeln formte sich ebenso auch auf seinen Lippen, bevor ich mich wieder leicht von ihm löste und seine Stirn sanft küsste. Ich hasste mich für das was ich tat, ich hätte ihm schon viel früher die Wahrheit sagen müssen - doch jetzt hatte ich ihn wohl wieder an meiner Seite und allein das genügte mir.

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