Chapter 24

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Jungkook PoV

Den ganzen Tag über auf der Arbeit saß ich so gut wie nur in meinem Büro, sah Taehyung kaum wenn nicht bis schon zu überhaupt gar nicht. Irgendwie schien er mich zu meiden, und das gab mir ein schlechtes Gefühl ehrlich gesagt — es gab mir das Gefühl, dass vielleicht einer seiner Freunde was gesagt hatte oder sein Vater dahinter steckte. Doch trotzdem wollte ich nichts erzwingen, schließlich konnte es auch einfach nur Zufall heute sein und er machte es gar nicht mit Absicht. Zwar sagte er mir ganz klar und deutlich, ich sollte ihn niemals auf Arbeit anfassen, weder küssen, weder sonst noch was machen was uns in Schwierigkeiten bringen könnte; aber fuck, wie gerne hätte ich ihn gerade nur auf meinem Schoß gehabt.

Es gab noch einiges an Papierkram den ich unterschreiben musste, was ich auch tat, aber ab einen bestimmten Zeitpunkt fragte ich mich, wo Taehyung eigentlich blieb. Umso mehr Zeit verging, umso mehr dachte ich mittlerweile, dass er mich wirklich mit Absicht versuchte zu meiden. Doch aus welchem Grund wusste ich nicht, wahrscheinlich war es wirklich durch irgendeinen seiner Freunde. Doch nach langem Warten wurde ich einfach ungeduldig und bestellte ihn zu mir ins Büro, während ich mich gegen die Lehne meines Drehstuhls lehnte und wartete.

"Sie haben mich gerufen, Herr Jeon?", ertönte plötzlich die Stimme von Taehyung, der direkt nachdem er geklopft hatte in mein Büro trat und auf meinen Schreibtisch zu lief, an dem ich immer noch saß. Mein Blick wanderte direkt auf ihn herauf, und so wie es aussah wollte er wohl wieder dringend mein Büro verlassen — aber so leicht wollte ich ihn nicht einfach wieder gehen lassen.

"Tust du mich etwa mit Absicht meiden, Taehyung? Den ganzen Tag gehst du mir eigentlich schon aus dem Weg und normalerweise kommst du immer mal vorbei, aber seitdem wir uns heute Morgen das letzte Mal gesprochen hatten, bist du komisch. Ist irgendwas los? Wenn du diese Beziehung doch nicht willst, dann sag es halt einfach", entkam es mir sofort aus meinem Mund, bevor ich merkte wie groß seine Augen auf einmal wurden und er mich verwirrt ansah.

"Ich dachte wir bleiben beim Sie wenn wir auf der Arbeit sind. Außerdem meide ich Sie nicht, Herr Jeon; ich tue lediglich meine Arbeiten erfüllen und Sie scheinen sowieso wohl beschäftigt zu sein. Dazu auch will ich diese Beziehung, es ist nichts los und alles ist in Ordnung, aber wozu dieser Aufstand?", erwiderte er, blickte mich immer noch völlig verwirrt an und ließ mich dabei wie ein Trottel fühlen. Ehrlich gesagt hörte ich mich gerade so an, als wäre ich wirklich verliebt in ihn gewesen, aber das war ich nicht. Mit Liebe hatte dies hier schon mal gar nichts zu tun und das wusste ich auch, schließlich war Liebe auf meiner Liste rot durchgestrichen — sowas fühlte ich nicht, außer bei meinen Brüdern, aber das war wiederum etwas anderes.

"Wir sind alleine Taehyung, beruhig dich. Ich hatte eben gedacht, du würdest mich mit Absicht meiden und würdest das ganze schon bereuen mit mir. Ich weiß die Umstände sind nicht gerade einfach, aber trotzdem fällt es mir schwer, dir so nahe zu sein und doch fühlst du dich so weit entfernt von mir an. Wir sehen uns hier, aber dürfen uns nicht wirklich angucken, anfassen, küssen oder sonstiges", meinte ich, verschränkte die Arme vor der Brust und seufzte langsam.

"Na gut, aber trotzdem müssen wir vorsichtig sein. Yoongi hat mich heute Morgen schon wieder verdächtigt und ich glaube er hat auch was mitbekommen irgendwie, denn natürlich bin ich dem Gespräch ausgewichen, aber ich lüge ihn an und das belastet mich. Ich bereue nichts mit dir, aber hier auf der Arbeit müssen wir so tun, als wäre da nichts zwischen uns okay?", sprach er, sah mich nach seinem letzten Satz etwas streng an und biss sich auf die Unterlippe. Doch jedes mal wenn er das tat, wollte ich ihn einfach nur zu mir ziehen und ihn küssen. Während er da nur so stand, stand ich von meinem Platz auf und lief auf ihn zu, als ich meine Arme um seine Taille legen wollte, er diese aber sofort stoppte.

"Jungkook, aus. Setz dich gefälligst wieder hin und behalte deine Hände erstmal bei dir. Gucken darfst du gerne, aber für jetzt ist anfassen und alles mögliche verboten", entkam es recht streng aus seinem Mund, was mich schmunzeln ließ und ich einen Schritt zurück nahm.

"Seit wann behandelst du mich wie ein Hund, Taehyung? Aber mir gefällt es wenn du mich so herumkommandieren tust, das ist echt verdammt sexy. Hätte nicht gedacht, dass du auch noch so eine Seite an dir zu bieten hast, Tae baby", grinste ich dreckig und leckte mir über meine trockenen Lippen, als ich meine Hände erstmal wieder bei mir behielt, doch ihn so unsterblich gern gerade anfassen wollte. Er war süß und sexy zugleich, etwas was ich an ihm liebte; denn wenn ich gekonnt hätte, dann hätte ich ihn hier und jetzt direkt wieder einmal durchgenommen.

"'Baby'? Ich glaube du willst mich gerade einfach nur provozieren, damit ich dich küsse und du mich endlich anfassen kannst. Aber vergiss es, Jeon, so leicht kann man mich nicht provozieren. Und wenn du mich jetzt wieder entschuldigen würdest — ich habe Arbeit zu tun, also bis dann", sagte er und wollte sich doch tatsächlich aus dem Staub machen, aber wie ich bereits sagte, so leicht würde er mir nicht wieder davonkommen. Ich schnappte noch schnell genug nach seinem Handgelenk und zog ihn zurück zu mir und bevor er was sagen konnte, lagen meine Lippen direkt auf seinen.

Ich merkte wie er erst versuchen wollte mich wegzudrücken, aber letztendlich gab er ziemlich schnell auf und schien sich selbst in diesem kurzen Kuss zu verlieren, was mir auch irgendwie gefiel. Ich hatte keine Termine, weder sonst noch was; hieß ich hatte ihn eigentlich ganz für mich selbst geradezu ohne zu wissen, dass ich kaum Zeit hatte und vielleicht noch was machen musste.

"Jeon Jungkook, hör gefälligst auf damit. Denkst du wir können einfach gerade mal so weil du Lust hast, hier im Büro eine Nummer starten?", schnell löste er sich wieder von mir, baute eine Distanz zwischen uns auf und ließ mich nicht näher an ihn heran. Dabei musste ich doch wirklich zugeben, dass genau das hier so aufregend war für mich; er war einfach viel zu unwiderstehlich. Klar tat er immer noch so als sei er ein guter Junge und würde so etwas niemals tun, aber das ließ ich ganz schnell auch ändern.

"Ach komm schon, Tae ... Wir müssen ja keine direkte Nummer starten, aber so ein bisschen rummachen oder so würde es auch tun, weißt du?", schmunzelte ich und leckte mir ein erneutes mal über meine Lippen, als ich dabei zusah wie er schien zu überlegen. Ich fand so gut wie immer einen Weg ihn nach meiner Pfeife tanzen zu lassen, zwar ließ er nicht alles mit sich machen, aber es gab doch schon so manches, was er mit sich ganz einfach machen ließ.

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