Chapter 63

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Taehyung PoV

"Was tust du denn hier?", fragte ich, als ich die Tür öffnete und Jungkook vor mir stand. Nicht dass ich mich nicht über seinen Besuch freute - es war einfach nur unerwartet und jetzt mit dem Ganzen was erst passiert war, ging es mir genauso schlecht. Aber er lächelte mich süß an und schien irgendwas hinter seinem Rücken zu verstecken, was ich letztendlich doch sah; es war eine einfache Packung gefüllt mit Pralinen - ein kleines Lächeln auf meine Lippen zauberte es mir auf jeden Fall.

"Du hast mir nicht geantwortet, ich habe mir Sorgen gemacht und dann habe ich manches schon von Jimin erfahren. Wie geht es dir denn? Du siehst aus als hättest du geweint ...", antwortete er, bevor ich ihn hereinließ und er mich kurz in den Arm nahm. Es tat gut jetzt wo er da war, ich merkte nicht mal, wie sehr ich ihn brauchte. Mit irgendjemanden musste ich ja darüber reden und er war der Einzige zur Zeit, mit dem ich das konnte.

Ich nahm die Packung Pralinen aus seiner Hand und legte sie auf den Tisch vor der Couch, bevor ich nochmal auf ihn zulief und ihn umarmte. Er erwiderte die Umarmung sofort, seine starken Arme legte er um meine Taille, brachte mich näher an sich und rieb meinen Rücken sanft. Wenn ich mich in Jungkooks Armen befand, vergaß ich alles um mich herum - nichts außer dieser Moment zählte, und genau das liebte ich so sehr an ihm. Ohne es wohl zu wissen, konnte er mich mit einer einfachen Umarmung alles vergessen lassen.

"Danke für die Pralinen. Tut mir leid, dass ich dir nicht geantwortet habe. Und ja, wie du wohl schon von Jimin mitbekommen hast ... hat er sich wie eine Schlange Yoongi gekrallt und Hoseok ist jetzt am Boden zerstört. Ich habe Angst, dass ich beide verlieren werden - denn Hoseok sieht nicht so aus, als würde er Yoongi immer noch mögen", murmelte ich, war jedoch immer noch ziemlich niedergeschlagen wegen dieser ganzen Situation. Am meisten war ich wohl sauer, und dass nicht auf Yoongi, sondern auf den kleinen Bruder von Jungkook - es war mir so klar, dass er nur Drama ins Haus bringen würde.

"Bitte sehr und ist schon in Ordnung, wenigstens geht es dir gut. Ich weiß, dass das was mein kleiner Bruder tat nicht gerade die feinste Art war, aber du musst auch verstehen, dass er sich wohl genauso verliebt hat, wie ich mich in dich. Liebe tut weh, ich denke das weißt du. Hoseok wird darüber hinweg kommen, aber du wirst deshalb doch nicht deine Freunde verlieren. Mach dir keinen Kopf, Tae", entgegnete Jungkook, streichelte mein Haar sanft während ich nur seufzte. Irgendwo hatte er ja recht, aber ich konnte mir einfach nicht vorstellen, dass Jimin sich verliebt hatte.

"Jungkook", sagte ich, "ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass er sich in meinen besten Freund verliebt hat. Ich wusste er würde nur Drama ins Haus bringen und das habe ich jetzt davon. Er ist wie eine Schlange, ich mag so was nicht. Er verführt Yoongi doch regelrecht nur."

Jungkook schüttelte den Kopf, löste sich von mir und setzte sich auf die Couch. Ich konnte mir einfach nicht vorstellen, dass Jimin verliebt war. Klar war es wohl möglich, Jungkook war das beste Beispiel dafür - aber Jimin? Wenn er wirklich verliebt war, hoffte ich dass das Drama bald ein Ende hatte; wenn er aber doch nicht verliebt war, dann hatte das Drama gerade erst Mal begonnen.

"Ich weiß du magst ihn nicht so sehr, doch trotzdem kannst du nicht so über ihn urteilen, ohne zu wissen wie es in ihm aussieht. Hör zu, ich versteh dich doch - und ja, diese Situation ist nicht schön; aber Jimin hat auch Gefühle und an Yoongi scheint ihm wirklich was zu liegen", argumentierte er und irgendwie musste ich ihm auch recht geben, aber wieso hatte ich nur so ein Bild von Jimin, jedesmal wenn ihn sah? Mein Freund hatte aber wohl ziemlich recht mit dem was er sagte.

Vielleicht wollte ich es einfach nicht wahr haben - oder es war einfach Angst, dass Jimin mir meine besten Freunde nehmen konnte.

"Ja, ist mir schon bewusst ... aber er könnte mir meine Freunde nehmen. Ich kenne ihn doch kaum und Jungkook, er ist ein Vampir; ein sehr gefährlicher sogar und das weißt du wohl am besten. Wer weiß, wozu er in der Lage ist. Aber ich möchte mich nicht mir dir streiten ... ich bin froh, dass du hier bist und ich wenigstens nicht mehr so allein bin", sprach ich, wurde gegen Ende hin jedoch etwas leiser und setzte mich neben ihn auf die Couch.

Er zog mich näher an sich heran und legte seinen Arm um meine Schultern, als ich meinen Kopf auf seiner Schulter ablegte. Wenigstens hatte ich ihn an meiner Seite - ohne ihn wäre ich verloren in dieser großen Welt. Jungkook und ich waren nach all dieser Zeit schon sehr schnell aneinander gewachsen, ich wollte keinen Moment mehr ohne ihn verbringen und ihm schien es genauso zu gehen. Er war er kein normaler Mensch, doch trotzdem fühlte und handelte er wie einer.

"Kopf hoch, Tae. Guck mal, ich werde später nochmal mit Jimin darüber reden und ihm klarmachen, dass er kein falsches Spiel mit deinen Freunden abziehen soll. Danach werden wir uns die nächsten Tage es mal schön gemütlich machen und auch mal wieder etwas Zweisamkeit genießen - wir brauchen das glaube ich echt mal. Insbesondere du jetzt. Ich weiß, du willst für Hoseok da sein, das kannst du ja auch immer noch. Aber ich will, dass du dich jetzt mal wieder auf dich fokussieren tust, alles klar?", sprach er sanft, küsste meine Stirn und fuhr danach mit seinen Fingerspitzen durch mein Haar. Zweisamkeit hörte sich gut an und ihm zustimmen musste ich definitiv; ein wenig Ruhe tat immer gut.

Ich nickte lächelnd und vergrub mein Gesicht in seiner Halsbeuge, konnte dabei förmlich sein Grinsen spüren und wie er mich mit seinen Armen auf seinen Schoß zog.

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