Chapter 66

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Taehyung PoV

"Hoseok, willst du mir vielleicht mal die Tür aufmachen? Ich habe dir Muffins gekauft, also die, die du doch so gern isst", fragte ich, als ich gegen seine Tür klopfte, nur wohl leider mal wieder ohne Erfolg. Seit der ganzen Sache, war er richtig ruhig geworden und verließ nun erst recht kaum sein Zimmer. Die Lage war verzwickt, mit Yoongi konnte man auch nicht allzu viel reden, der war immer mit irgendwas beschäftigt und hatte seine Tür abgeschlossen - Hoseok irgendwie genauso, nur er antwortete so gut wie nicht einmal und bisher sah ich nicht ein einziges Mal, wie er seine Zimmer verließ.

Das mit den Muffins war ja wirklich nicht mal gelogen, um ihn herauszulocken. In meiner Hand hielt ich tatsächlich eine Packung voll mit Muffins; ich hatte sie extra für ihn gekauft, auch in der Hoffnung er würde mich endlich mal hereinlassen.

"Hoseok, bitte? Ich möchte mit dir reden, dich sehen und wissen dass es dir wenigstens einigermaßen gut geht. Außerdem werden die Muffins doch traurig, ich habe sie extra für dich gekauft", versuchte ich es nochmal, lehnte mich gegen den Türrahmen und seufzte. Irgendwie halfen nicht einmal diese Muffins, dabei war es sogar seiner Lieblingssorte; Blaubeermuffins.

Gerade als ich dachte, dass es einfach nur hoffnungslos war und ich mich wieder auf den Weg in die Küche machen wollte, konnte ich hören wie Hoseok seine Tür langsam aufschloss und die auch öffnete. Mein Blick fiel sofort auf sein Gesicht - er sah schon echt schrecklich aus. Seine Augen waren rot und leicht angeschwollen sowie auch seine Lippen ein wenig. Seine Nasenspitze war auch recht rot - er tat mir mehr als nur leid.

"Komm herein, aber ehrlich gesagt weiß ich nicht, worüber wir reden sollen. Es ist doch alles schon gesagt worden, du warst selbst dabei. Yoongi hat mich verarscht, sagte er würde schauen wollen was mit uns passiert und dann erwischen wir ihn dabei, wie er diesen Blonden küsst", sagte er, schüttelte den Kopf leicht und nahm die Packung mit Muffins aus meiner Hand. Ich schloss die Tür hinter mir und folgte Hoseok zu seinem Bett, wo ich mich auch am Rand niederließ.

"Das weiß ich und versteh ich doch auch Hoseok, aber du kannst dich hier doch nicht ewig verstecken. Mit Yoongi konnte ich auch noch nicht reden, er ist irgendwie immer beschäftigt. Aber hey, du bist nicht allein, ich bin doch dein bester Freund und ich versteh dich auch voll und ganz - seine Aktion war mehr als nur völlig daneben", entgegnete ich, schaute ihn etwas besorgt an und sah dabei zu, wie er die Packung langsam öffnete und sich direkt einen Muffin schnappte.

Ich wollte für ihn da sein, nur war das nicht so leicht. Nebenbei wollte ich auch für Yoongi da sein, vielleicht noch ein Gespräch mit Jimin aufsuchen und irgendwie wieder dafür sorgen, dass Frieden und Ruhe wieder im Haus einkehrte. Selbst ich war immer noch sauer auf Yoongi und auf den kleineren Bruder von Jungkook - aber ich hatte nichts großartig mit der Situation zwischen ihnen zu tun, daher hielt ich mich eher ein wenig zurück.

"Ja, aber ich hasse ihn gerade echt zurzeit. Wieso musste er mir so wehtun? Da hätte selbst eine Abfuhr weniger wehgetan. Ich versteh nicht, warum er diesen Blonden nimmt. Weil er mehr seinen idealen Partner trifft? Wieso kann ich es nicht sein? Bin ich nicht gut genug oder woran liegt denn das Problem?", murmelte Hoseok, lehnte sich gegen sein Kissen und seufzte, als er einen der Muffins recht schnell verputzte.

"Hoseok nein! Sag so etwas doch nicht. Du bist nicht das Problem, ganz und gar nicht. Du bist ein toller Mensch, es liegt nicht an dir, ok? Yoongi ist in diesem Punk echt ein Arschloch, klar, aber ich denke wir müssen ihn auch irgendwo verstehen. Er stand, oder steht immer noch zwischen zwei Stühlen und da kann ich schon verstehen, dass er nicht so ganz weiß was er will, weder was er überhaupt tut", erklärte ich ihm, rieb seinen Arm sanft und setzte mich letztendlich komplett neben ihn, als er weiterhin seine Muffins aß.

Zurzeit war es einfach echt schwierig, Jungkook und ich sahen uns kaum, Hoseok kam nie aus dem Zimmer und Yoongi schwieg immer nur. Im Haus gab es zwar Ruhe, aber keine die man als gut empfand - sie war lästig und nervte mich einfach nur noch. Ich hatte Angst meine Freunde zu verlieren, daher musste ich irgendwas tun, um sie wieder zusammen zu bringen. Aber was nur?

"Ich hätte es Yoongi viel früher beichten müssen, dann wäre ich jetzt vielleicht wirklich schon mit ihm zusammen. Jetzt muss ich wohl dabei zusehen, wie ein anderer Mann ihn glücklich macht, obwohl ich das noch sein wollte. Ich wollte der Mann an seiner Seite sein und ich wollte der Mann sein, der ihn glücklich bis ans Ende seiner Tage macht", wisperte Hoseok, jedoch immer noch laut genug für mich um es zu verstehen. Er steigerte sich da echt schon ein wenig rein, und ich konnte nichts großartig machen. Man konnte ihm mehr als nur ansehen, wie schlecht es ihm ging und wie sehr ihn das ganze einfach fertig machte - verübeln konnte ich es ihm wiederum auch nicht, mir würde es genauso gehen.

Hoseok legte die Packung mit den Muffins beiseite, kuschelte sich in die Decke und lehnte seinen Kopf gegen meine Schulter, ein kleines Schluchzen war noch kurz zu hören. Meinen Kopf lehnte ich gegen seinen und mit meiner Hand fuhr ich ihm sanft über den Arm. Er konnte jeden Komfort gebrauchen, den er nur bekommen konnte und selbst wenn ich in dieser Position für eine längere Weile verweilen müsste - es machte mir nichts aus. Hauptsache Hoseok würde es bald wieder besser gehen.

"Danke, Taetae. Du findest irgendwie immer die richtigen Worte, ich weiß gar nicht was ich ohne dich tun würde. Du bist echt der beste Freund, den man sich je wünschen könnte. Und nebenbei angemerkt ist deine Schulter echt gemütlich ...", sagte er noch zuletzt, wurde allerdings immer leiser und leiser, woran ich merken konnte, dass er dabei war friedlich einzuschlafen.

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