Chapter 80

55 8 49
                                    

Taehyung PoV

Keine Ahnung was ich mir dabei dachte, aber ich wollte bei Jungkook sein. Ich trug die Antwort doch schon die ganze Zeit mit mit herum, da machte es keinen Sinn mehr zu überlegen. Vielleicht würde ich diese Entscheidung noch bereuen, aber in diesem Moment war es das Einzige was sich richtig anfühlte; ich liebte ihn.

Zwar war mir selbst nicht bewusst, wie ich meine Meinung so schnell ändern konnte, aber ich verstand ihn. Auch wenn das nicht rechtfertigte was er mit mir tat, konnte ich trotzdem verstehen warum er so unbedingt Rache wollte - wahrscheinlich hätte ich nicht mal anders gehandelt. Es tat immer noch ein bisschen weh, diesen Schmerz hatte ich noch nicht vergessen, doch ich konnte auch nicht länger ohne Jungkook. Ich konnte ihm nun nicht auf einmal alles verzeihen und so tun, wie als wäre nie etwas gewesen, aber ich wollte zumindest versuchen uns eine zweite Chance zu geben.

Yoongi hatte ich während der Fahrt eine Nachricht geschickt und hoffte, dass er und Hoseok mir nicht sauer sein würden. Ich musste jetzt einfach nochmal im klaren mit Jungkook über alles sprechen. Als wir dann auch bei ihm ankamen und ich den ersten Schritt ins Haus setzte, drehte er sich sofort zu mir nachdem er die Tür geschlossen hatte und umarmte mich plötzlich.

"Was machst du da?", murmelte ich, als er meinen Körper nur zu sich zog und seine Arme direkt ihren Weg um meine Taille fanden. Er sagte nichts, blieb still und umarmte mich einfach. Ich bewegte mich keinen Zentimeter und ließ ihn mich einfach umarmen, denn ehrlich gesagt hatte ich dieses Gefühl echt vermisst.

"Dich umarmen, was denn sonst? Schließlich konnte ich das seit einiger Zeit nicht mehr tun. Ich hab deinen Geruch und deine Wärme vermisst", wisperte er und unterbrach die gemütliche Stille, die zwischen uns lag. Zugegeben brachte es ein kleines Lächeln auf meine Lippen; er liebte mich wohl also wirklich. Jetzt musste ich ihm nur wieder komplett vertrauen können und darauf hoffen, dass er mich nie wieder belügen würde. Langsam fing ich an die Umarmung richtig zu erwidern, schloss meine Augen und versuchte einfach zu entspannen.

"Ich denke ... wir sollten jetzt reden. Über alles", murmelte ich, löste mich von ihm und sah hoch in sein Gesicht. Anscheinend hätte er für immer in dieser Position bleiben können, aber ich wollte nicht den Grund vergessen, wieso ich überhaupt mit zu ihm gegangen war.

Jungkook nickte, seine Arme verließen meine Taille wieder und er versuchte sich auf das eigentliche Thema zu fokussieren. Keiner von uns wusste wer anfangen sollte, weder wo wir anfangen sollten. Als ich nochmal über alles nachdachte, konnte ich mich auch wieder an diesen Schmerz erinnern; er war immer noch da, doch ich wollte es trotzdem versuchen, Jungkook zu verzeihen. Auch wenn es vielleicht ein Fehler war, dass ich es überhaupt versuchte, so konnte ich mich trotzdem nicht gegen meine Gefühle wehren. Mir stellte sich die Frage, wie ich ihn überhaupt immer noch so sehr lieben konnte, obwohl er mir so wehtat.

Aber ich konnte und wollte nicht anders, als nur ihn zu wollen. Egal wie viel Leid er mir zufügte; am Ende entschied ich mich trotzdem immer für ihn.

"Also ich ... ich habe ein Gespräch mit meinem Vater diesen Morgen gehabt und er hat mir alles bestätigt. Er sagte, dass er mit Jin schon seit Jahren zusammenarbeitet, dieser damals wirklich etwas deiner Schwester angetan hatte und er wusste, dass du für Rache kommen würdest, also war alles schon geplant. Auch dass Jin mir alles sagt war geplant, denn mein Vater meinte du wärst ein schlechter Umgang für mich und er wollte mich nur beschützen. Dabei glaube ich eher, dass er sich selbst schützen wollte anstatt mich. Jungkook ... ich sehe meinen Vater endlich so, wie du es all die Jahre tust. Ich kann dir jetzt nicht plötzlich verzeihen und so tun, wie als wäre etwas gewesen, aber ich verstehe dich irgendwie", fing ich an zu erzählen, Jungkooks Blick war mich fokussiert und seine Hände ballten sich zu Fäusten, sobald ich seine Schwester erwähnte.

Man konnte merken, dass ihn das Thema immer noch hart traf, nur ließ er es kaum zeigen.

"Danke, dass du mich endlich verstehst. Dein Vater ist nicht der Mann, für den du ihn hältst. Ich wollte dir das alles niemals antun, am Anfang war ich so auf Rache aus, mir war es dabei total egal wie es dir ging. Doch mit der Zeit realisierte ich meine Fehler und ich merkte, dass ich mich wirklich in dich verliebt hatte. Ich wollte mich wirklich dank dir zu einem besseren Mann entwickeln - ich wollte der Mann sein, den du verdient hast. Ich kann dir nicht sagen, wie leid mir das alles tut und ich verstehe es, wenn du noch Zeit brauchst oder mir einfach noch nicht wieder vertrauen kannst", erwiderte er nach kurzer Zeit, seine Hand umgriff meine und er lehnte sich nach vorn, um meine Stirn zu küssen.

Ein kleiner Teil von mir sagte, dass es falsch war, doch der Rest von mir war der Meinung, dass genau das hier das Richtige war. Ich liebte Jungkook, und gegen Gefühle konnte man eben nichts tun. Nach wie vor viel es mir schwer, ich war immer noch echt durch den Wind, aber irgendwie konnte ich einfach nicht mehr ohne ihn.

"Und übrigens ... Mit dieser Frau lief nichts, ich hatte keine Interesse in sie und hatte sie eigentlich nur genutzt, um kurz auf andere Gedanken zu kommen. Ich könnte dir so etwas niemals antun, du bist der Einzige für mich", flüsterte er mir zu, strich mir meine Strähnen aus dem Gesicht und ließ mich etwas besser fühlen. Wenigstens hatte er nichts mit dieser Frau, aber ihm das einfach so zu glauben viel mir schwer.

Ich nickte einfach still, schloss meine Augen und lehnte meinen Kopf gegen seine Brust. Seine Arme fanden sofort den Weg um meinen Körper, während er sein Kinn auf meinem Kopf ablegte. Meinen Freunden musste ich noch Bescheid geben, dass ich bei Jungkook war - schließlich wollte ich hier auch die Nacht über bleiben, da ich einfach keine Energie mehr hatte um noch nach Hause zu gehen.

BITTERSWEET // ᴛᴀᴇᴋᴏᴏᴋ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt