Chapter 34

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Taehyung PoV

Die Straßen waren nass und von einigen Dächern tropften immer noch einige Tropfen an Wasser herunter, da es erst vor einer Weile geregnet hatte. Ehrlich gesagt fühlte ich mich unwohl, mitten in der Nacht bei so einem Wetter allein nachhause zu laufen. Jungkook war einfach weg, also entschied ich mich dazu zu gehen, was wohl aber eher eine blöde Idee war. Wo er aber auch allerdings war, wusste ich wiederum auch nicht - wahrscheinlich musste er weg oder so.

Meine Hände vergrub ich den Taschen meiner Jacke, als ich langsam schon merkte wie kalt mir auch meine Füße wurden und ich selbst in meinen Klamotten noch den kalten Wind spüren konnte, der mir des öfteren entgegen wehte. Es war wahrscheinlich fast schon ein Uhr, früher oder später, ich hatte ehrlich gesagt gar keine Ahnung, da mein Handy auch mittlerweile aus war, weil der Akku leer war. Allerdings gab mir dies ein echt unangenehmes Gefühl, denn ich war alleine auf dem Weg nachhause mitten in der Nacht und selbst wenn etwas wäre; mein Handy war tot.

Ich trug unter meiner Jacke zwar einen Pullover, allerdings war dieser auch nicht wirklich dick und wärmte mich gerade kaum auf. Die Kapuze hatte ich über meinen Kopf gezogen, währenddessen ich einfach hoffte wieder sicher Zuhause anzukommen. Am liebsten hätte ich eigentlich Hoseok oder Yoongi angerufen, aber wie denn auch? Ich war so dumm zu denken, ich müsste mein Handy nicht laden und könnte einfach so losgehen, worin ich definitiv falsch lag. Allerdings war ich jetzt schon weiter weg von Jungkook seinem Haus und näher an meinem, was sonst total unnötig gewesen wäre wenn ich jetzt nochmal umgekehrt wäre.

Und dann war da dieses Geräusch was aus irgendwelcher der Gassen in meiner Nähe kam, was mir erst recht nochmal umso mehr Angst einjagte. Keine Ahnung was genau es war, doch es machte mir verdammt Angst - ich dachte schon ich müsste gleich um mein Leben rennen. Aber wie ich mich selbst kannte, machte es mich auch aus irgendeinen Grund neugierig; etwas an mir was ich hasste - und zwar meine verdammte Neugier bei so ziemlich allem.

Am liebsten hätte ich mir in den Arsch treten können, dafür dass ich mich nicht aus dem Staub machte und diesem komischen Lärm hinterher ging. Es hörte sich manchmal fast so an, wie als würde jemand Mülltonnen umschmeißen und falls es eine Person war, die vielleicht betrunken war, war ich wenigstens da um eventuell helfen zu können. Doch ehrlich gesagt fühlte ich mich wie in einem komischen Horrorfilm, umso näher ich dieser Gasse auch kam. Irgendwas schien einfach komisch, insbesondere der Fakt, dass die Geräusche auch echt immer komischer wurden. Ich lief an der Mauer eines Hauses entlang, bevor ich mich nur noch endgültig nach vorne lehnen müsste und um die Ecke genau in die Gasse schauen müsste. Und als ich das tat, traute ich erstens meinen Augen nicht und zweitens wünschte ich, ich hätte das hier nie getan.

Eine größere Gestalt ließ sich blicken, sah eher aus wie ein Mann und zwar genau wie ... Jungkook. Allerdings lag vor ihm eine Leiche oder zumindest jemand der wohl bewusstlos war, denn er löste sich gerade komplett von diesem Menschen und wischte sich mit der Hand über seinen Mund. Dadurch, dass hier an den Straßen überall natürlich Laternen waren die leuchteten, konnte ich ihn auch etwas besser erkennen. Und ja, es war tatsächlich Jungkook, der sich gerade wohl menschliches Blut vom Mund wischte.

Aber das konnte nicht real sein, oder? Ich musste träumen. Jungkook war nett, er war kein böser Vampir weder würde er einfach so irgendeinen Menschen mitten auf diesem kalten Boden liegen lassen ... oder? Aber meine Augen sahen richtig, er war es nun mal wirklich und das was er tat brachte mich fast zum kotzen.

"Hey Jungkook! Ich dachte du lässt mir wenigstens etwas übrig. Man, ich habe so Durst, aber du Idiot hast mir ja schon alles weggenommen", ertönte eine weitere Stimme, als ich plötzlich auch noch jemand anderen neben Jeongguk sichten konnte und diese Stimme hätte ich überall wiedererkannt - es war definitiv Jimin. Zurzeit versteckte ich mich eher und sah nicht noch ein weiteres Mal in die Gasse, schließlich wollte ich nicht entdeckt werden und außerdem dachte ich, es wäre eine gute Idee die beiden einfach mal zu belauschen. Zwar stritten sie sich am Anfang nur ein wenig, aber was danach kam ließ mich vor Wut brennen.

"Beruhig dich, kleiner Bruder. Du bekommst genug von Taehyung noch ab, sobald ich mit ihm fertig bin. Der Typ hat es sowieso nicht anders verdient, keine Sorge. Wenn ich ehrlich bin, riecht sein Blut schon echt ziemlich gut - ich bin mir sicher es schmeckt auch exzellent", lachte Jungkook, der Mann, in den ich mich über so kurze Zeit verliebt hatte und ein ernsthaftes Risiko damit einging. Aber was redete er da? Plante er so etwas schon von Anfang an? War also alles doch nur eine Lüge und Vampire waren doch gefährlicher als ich dachte?

"Taehyung? Na gut, damit bin ich einverstanden. Aber ja, da muss ich dir doch wohl zustimmen; sein Blut riecht verdammt gut. Wir sind Vampire, was erwartet er aber auch? Dass wir ihn mit offenen Armen empfangen und nicht einmal darüber nachdenken, wie es wäre sein Blut zu kosten? Er denkt wohl echt auch, dass wir netter sind als wir aussehen", meinte Jimin und zusammen lachten die beiden nur, was mich unglaublich wütend aber auch traurig machte. Tränen waren schon dabei mein Gesicht herunter zu fallen, als die beiden weiterhin ihren Spaß hatten und ich unbewusst mit der Wahrheit konfrontiert wurde.

Doch das war alles an was ich mich erinnern konnte, bevor es sich so anfühlte als würde ich fallen und alles schwarz vor meinen Augen wurde.

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