Chapter 81

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Taehyung PoV

Der nächste Morgen kam wohl doch schneller als gedacht, die einzelnen Sonnenstrahlen fanden ihren Weg durch das Fenster und genau auf mein Gesicht, weshalb ich langsam wach wurde. Jungkook und ich hatten den ganzen Abend noch geredet und eventuell dann noch im Bett gekuschelt. Ich wusste immer noch nicht, ob das was ich tat richtig war, aber es fühlte sich eben richtig an.

"Guten Morgen", konnte ich ihn von hinter mir sagen hören, bevor ich mich umdrehte um in sein Gesicht zu schauen. Er musste anfangen zu Grinsen, sobald er mein Gesicht sah - wahrscheinlich wohl weil ich noch ziemlich verschlafen war.

"Du siehst echt noch ziemlich verschlafen aus, das ist echt süß. Willst du was essen? Ich könnte dir was kochen", meinte er, küsste meine Stirn und strich mir dann meine einzelnen Strähnen aus dem Gesicht. Ehrlich gesagt konnte ich gar nicht in Worte fassen, wie sehr ich das mit ihm vermisst hatte - wie sehr ich ihn vermisst hatte. Natürlich war für mich nicht wieder alles perfekt, aber ich versuchte ihn das alles zu verzeihen. Ob es richtig war wusste ich nicht, aber es fühlte sich eben so an und gegen meine Gefühle noch weiter anzukämpfen war fast schon unmöglich.

"Ich bin auch gerade erst wach geworden, du Idiot ... aber ja, ich hab echt Hunger. Kannst du mir vielleicht Rührei machen? Das wäre echt lieb, dann würde ich mich nämlich in der Zwischenzeit frisch machen", antwortete ich ihm mit einem kleinen Lächeln, spürte wie seine Hand über meinen nackten Rücken strich, er danach nickte, aufstand und sich in die Küche begab. Ich wusste nicht wie meine Freunde darauf reagieren würden, sobald ich Zuhause sein würde - aber ich konnte nur hoffen, dass sie mich irgendwie verstanden.

Schließlich konnte ich Jungkook verstehen. Wäre ich in seiner Situation gewesen, da hätte ich auch auf niemanden sonst geachtet und nur darauf, dass ich meine Rache bekam. Man verlor sich schnell in Dingen, und das passierte auch ihm, aber ich war bereit ihm eine zweite Chance zu geben. Dank ihm konnte ich auch endlich mal erfahren, was für ein Monster mein Vater eigentlich war. Alles fühlte sich ehrlich gesagt immer noch surreal an; immer wieder fragte ich mich, ob das alles doch nicht ein Traum war.

Nach einigen Minuten schaffte ich es endlich aufzustehen und mich im Bad frisch zu machen. Jungkook war nach wie vor und der Küche und hatte es doch tatsächlich geschafft Rührei zu kochen.

"Riecht lecker", kommentierte ich grinsend, als ich gerade die Küche betrat und ihn sah, wie er den Tisch deckte. Es war keine dumme Idee, ihm und mir eine zweite Chance zu geben, das spürte ich einfach in meinem Herzen. Vielleicht würden meine Freunde es nie verstehen, aber das war nicht wichtig, denn ich verstand es. Mein Herz wollte ihn, es brauchte ihn und seine Nähe.

"Nicht wahr? Ich hoffe dir schmeckt es. Oh und ... ich bin echt froh, dass wir wieder zueinander gefunden haben. Ich liebe dich, an dir liegt mir wirklich sehr viel und dich endlich wieder hier zu haben ... du kannst dir gar nicht vorstellen, wie glücklich mich das macht", erwiderte Jungkook, zauberte mir ein Lächeln auf die Lippen und kam mir näher. Meine Arme legte ich um seinen Hals, währenddessen seine ihren Weg um meine Taille fanden. Es war einfach so schön, ich konnte nicht beschreiben wie sehr ich ihn vermisst hatte. Umso mehr war ich nun froh darüber, dass langsam wieder alles bergauf ging.

"Ich liebe dich auch, Jungkook. Auch wenn du mir ziemlich wehgetan hattest mit deiner Aktion, aber irgendwo verstehe ich es, auch wenn es nicht gerade die feinste Art war. Das hier ... es fühlt sich einfach richtig an", sagte ich sanft, konnte mir einfach nicht verkneifen zu lächeln und sah in seine Augen, die pure Liebe wiederspiegelten.

"Darf ich dich küssen?", flüsterte er, stellte den Kopf schräg und schien nur sehnsüchtig darauf zu warten, seine Lippen auf meine zu legen. Ich nickte einfach und ließ es zu. In dem Moment, in dem unsere Lippen sich trafen, dachte ich die Welt blieb um uns herum stehen. Ich fühlte seine Lippen schon so lang nicht mehr auf meinen, dass ich nicht einmal mehr wusste wie diese sich anfühlten. Der Kuss hielt für mehrere Sekunden an, hörte dann jedoch auf da er sich von mir löste.

"Dein Geburtstag steht bald an. Hast du schon irgendwas, was du dir unbedingt wünschen tust? Du weißt, egal was, du bekommst es", erwähnte er, dabei fiel mir erstmal auf, dass ich meinen Geburtstag schon wieder voll vergessen hatte. Ich presste meine Lippen zusammen und überlegte, jedoch fiel mir ehrlich gesagt nichts ein. Alles was ich wollte, war meinen Geburtstag mit Jungkook und meinen Freunden zu verbringen, mehr nicht.

Ich zuckte daher nur mit den Schultern und sah ihn an. "Nicht wirklich, ich will meinen Geburtstag nur mit dir und meinen Freunden verbringen, das ist schon ein Geschenk genug. Ich brauch wirklich nichts, du musst mir nichts kaufen oder so. Trotzdem süß, dass du fragst", meinte ich, küsste ihn nochmal kurz und löste mich dann komplett von ihm, um endlich zu frühstücken.

Jungkook lächelte und schaute mir hinterher, bevor er sich vor mich setzte und sich gegen die Lehne des Stuhls lehnte. Irgendwie sah er plötzlich nicht mehr so glücklich aus, er schien nachzudenken und runzelte die Stirn.

"Was machen wir jetzt eigentlich wegen deinem Vater? Ich habe nämlich irgendwie das Gefühl, wie als würde er Jin erpressen, weißt du? Du sagtest dein Vater hasst Vampire, wieso arbeitet er dann mit einem zusammen, der sogar ein sehr gefährlicher ist? Langsam habe ich echt das Gefühl, dass Jin im Endeffekt unschuldig ist", unterbrach er die Stille, schaute mich nachdenklich an und stützte sein Kinn auf seiner Hand ab. Ich schluckte schwer, wusste selbst so keine Antwort darauf und wurde nur wütend, sobald ich an meinen Vater dachte.

"Keine Ahnung, aber mein Vater hat noch einige Geheimnisse und die werden wir zusammen herausfinden. Er führt ein ganz anderes Leben, ein Leben von dem ich nie wusste. Und falls er Jin an seiner Leine halten sollte, müssen wir definitiv was dagegen unternehmen, denn mein Vater konnte schon immer Leute tricksen und sie Jahrelang nur verarschen", erwiderte ich und stand auf, um mit was zu trinken zu holen. Ich war bereit mit Jungkook alles herauszufinden, was mein Vater vor uns noch versteckte. Ich ließ mich nicht mehr verarschen und er hatte das Recht darauf zu erfahren, was wirklich mit seiner Schwester damals passierte.

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