Kapitel 5

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Was war das denn für eine Aktion von ihm? Das Kind zur Adoption geben? Dass kann er doch nicht ernst meinen. Klar, war es nicht geplant und wir beide sind noch relativ jung um ein Kind zu bekommen. Aber trotzdem würde ich es nicht über's Herz bringen, dass Kind wegzugeben. Dass kann und will ich einfach nicht. Es ist mein Kind bzw unser Kind. Unser Fleisch und Blut.

Ich kann Marco nicht verstehen. Aber mir das jetzt auch langsam egal. Er weiß, dass er Vater wird. Das ist jetzt erstmal das wichtigste. Wenn er sich nicht um das Kind kümmern möchte, ist es mir auch egal. Ich habe Cathy und Mats. Sie werden mir helfen.

Der Tag heute hat mir meine letzten Nerven geraubt. Es war alles viel zu viel. Ich muss jetzt auf mich aufpassen. Ich trage ein Kind in mir. Wenn es mir nicht gut geht, dann geht es dem Kind auch nicht gut. Und das ist das letzte was ich will.

Müde gehe ich hoch in mein Badezimmer und mache mich bett fertig. Obwohl es noch reaktiv früh ist, gehe ich Bett und schlafe nach kurzer Zeit ein.

Marcos Sicht:

Scheiße ich habe echt Mist gebaut. Es sollte nicht so rüber kommen, dass ich das Kind nicht will. Ich wollte ihr nur zeigen, dass es heutzutage genug Möglichkeiten gibt, falls man das Kind nicht behalten möchte.

Ich habe sie noch nie so aussrasten gesehen. Sie hatte mich schon damals immer angeschrien und geschlagen. Aber das heute war neu für mich. Ich habe es glaube ich echt übertrieben. Aber die Leute die mich kennen, wissen dass ich so bin. Ich kann einfach nicht gut mit Menschen umgehen. Ich sage in solchen Situationen immer genau dass, was ich eben nicht sagen sollte. Ich weiß nicht, wie ich das machen soll, aber ich muss mich auf jeden Fall bei Jana entschuldigen.

Mats wird mich eh schon umbringen, wenn sie ihm das sagt. Aber man muss mich einerseits auch verstehen. Man bekommt nicht jeden Tagen so eine Nachricht. Es gibt jetzt genau eine Person die mir helfen kann, um das alles wieder gerade zu biegen. Mario.

"Hey Bro alles klar", begrüßt er mich an seinem Telefon. "Hey man. Na ja wie man es nimmt", sage ich. Ich höre Mario am Telefon seufzen. Er kennt mich halt gut. "Was hast du jetzt schon wieder angestellt Marco?", fragt er mich.

"Na ja also es kann sein, dass ich was mit der kleinen Schwester von Mats hatte", gebe ich zum. "Was heißt denn bitte es kann sein Marco? Wie blöd bist du eigentlich? Du schläfst mit der kleinen Schwester von einem deiner Freunde? Dass kann doch nicht dein Ernst sein? Lass mich raten. Mats ist übelst ausgerastet oder? Natürlich ist er das. Sowas gehört sich einfach nicht", schreit Mario mich an. Wieso meinen heute alle mich anschreien zu müssen. Wirklich jeder hat es auf mich abgesehen.

"Es ist halt einfach passiert. Es ist aber noch nicht alles Mario. Die Kleine ist jetzt auch noch schwanger von mir", erzähle ich weiter.

"Sie ist was?", fragt Mario geschockt. "Marco du bist so ein Idiot. Erstmal schläfst du mit ihr und dann bist du auch noch zu blöd um zu verhüten. Das kann doch nicht dein Ernst sein", meckert er weiter rum.

"Wir haben verhütet. Keine Ahnung warum sie jetzt schwanger ist. Aber Bro was soll ich machen? Ich habe echt Mist gebaut. Vorhin war ich alleine mit ihr Zuhause und wir haben uns unterhalten. Dass habe ich etwas gesagt, dass ich nicht hätte sagen sollen. Danach hat sie mich rausgeschmissen. Ich will mich bei ihr entschuldigen ich weiß aber nicht wie ich dass anstellen soll. Du weißt, dass ich nicht gerade der Mensch bin, der gut mit Menschen auskommt", sage ich verzweifelt.

"Was hast du denn gesagt? Ach warte weißt du was. Ich will es gar nicht wissen. Aber eins kann ich dir sagen. Such das Gespräch mit ihr und versuche das zu klären. Denn wenn sie weiter so sauer auf dich ist, dann hast du dir alles mit Mats verbockt. Du weißt selber ganz genau wie er ist, wenn es um seine kleine Schwester geht. Ruf sie am besten sofort an und rede mit ihr. Auch wenn sie dich abblockt, versuch es immer weiter. Es kann nicht schaden", rät er mir.

Er hat ja recht. Ich bedanke mich bei ihm und rufe Jana an. Es klingelt und klingelt ,doch sie nimmt nicht ab. Scheiße man. Ich habe es echt vermasselt. Sie muss aber wissen, dass es mir leid tut.

Nachricht an Jana:

Hey Jana. Es tut mir leid was da vorhin passiert ist. Ich hätte das nicht sagen sollen. Es tut mir wirklich leid. Ich habe es auch nicht so gemeint. Ich habe versucht dich anzurufen, aber du bist nicht an Handy gegangen. Wenn du diese Nachricht siehst, ruf mich bitte an.

Marco

Der Freund Meines BrudersWhere stories live. Discover now