Kapitel 42

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"Guten Tag Herr Hummels. Mein Name ist Dr. Kleiber. Ich bin der behandelde Arzt Ihrer Schwester. Ich würde gerne mit Ihnen unter vier Augen reden", sagt der Arzt. Ich sehe zwischen Mats und dem Arzt hin und her. Dass kann doch jetzt nicht sein Ernst sein? Ich warte hier so lange nur um jetzt gesagt zu bekommen, dass ich nicht wissen darf was sie hat. Nicht mit mir. "Darf ich auch mit?", frage ich Dr. Kleiber. "Entschuldigung, aber sind Sie mit Frau Hummels verwandelt? Herr Reus Sie wissen doch, dass nur Angehörige bei solchen Gesprächen beteiligt sein dürfen", antwortet mir der Arzt. Wir kriegen ein Kind zusammen du Idiot, denke ich mir. "Nein ich bin mit Frau Hummels nicht verwandt. Aber ich glaube wenn Sie an meiner Stelle wären, würden Sie auch gerne wissen was mit Ihrer hochschwangeren Verlobten ist", sage ich genervt.

Jetzt guckt er mich überrascht an. Genauso wie meine Eltern und Mats. Innerlich fange ich an zu grinsen. Niemand hält mich davon ab, jetzt zu wissen was mit Jana ist. Ich kann nicht warten bis Mats wieder rauskommt und mir erst dann sagt, was los ist. "Tut mir leid Herr Reus. Ich wusste das nicht", entschuldigt sich Dr. Kleiber. Ich höre Mats neben mir ein "ich auch nicht", flüstern. "Ist kein Problem. Wir haben es nicht öffentlich gemacht. Aber das ist jetzt nicht wichtig. Ich will jetzt endlich wissen was mit meiner Verlobten ist", sage ich ernst. Meine Eltern sehen mich komplett verwirrt an. Gemeinsam mit Mats folge ich dem Arzt in sein Büro.

"Nehmen Sie bitte Platz", sagt er als wir in dem Raum reingehen. Wir setzen uns beide hin. Mats sieht richtig blass aus. Ich habe Angst, dass er hier gleich umfliegt. "Also ich komme gleich zum Punkt. Es tut mir leid, aber es gibt leider keine guten Nachrichten. Frau Hummels ist schwer krank. Sie hat seit einer kurzen Zeit einen Tumor. Um genau zu handelt es sich hier in dem Fall um den Brustkrebs", sagt Dr. Kleiber. Ich schaue ihn mit großen Augen an. Nein. Bitte nicht. Nein Jana nicht. Dass kann jetzt nicht wahr sein. Bitte alles nur keinen Tumor. Mats neben mir fängt leise an zu weinen. Mir fallen auch Tränen die Augen runter. Ich kann das nicht glauben. Wieso nur? Alles war doch perfekt.

"Es tut mir wirklich leid. Ich wünschte ich hätte besser Nachrichten für Sie. Aber wir werden alles daran setzen, diesen Tumor zu besiegen. Die Chancen stehen sehr gut. Der Tumor ist noch nicht weit fortgeschritten. Es ist eigentlich ganz leicht ihn zu entfernen", versucht er uns zu beruhigen. Aber es hilft nicht. Es ändert nichts an der Tatsache, dass Jana schwer krank ist. Ich weiß jetzt nicht mehr weiter. Was soll ich tun? "Was ist mit unserer Tochter?", frage ich ängstlich. Wenn ihr was passiert ist, dann werde ich ihren Vater fertig machen. Er wird dass bereuen.

"Ihrer Tochter geht es den Umständen entsprechend ganz gut. Es ist natürlich nicht leicht, dass ihre Verlobte jetzt so krank ist. Frau Hummels ist ja jetzt schon im 8 Schwangerschaftsmonat ( ich habe vergessen es vorher zu schreiben, dass da ein Zeitsprung ist. Tut mir echt leid ☺☺ ). Das Kind kommt ja bald auf die Welt. Dann können wir anfangen, Ihre Verlobte zu behandeln. Wir müssen natürlich auch sicher stellen, dass Ihre Tochter nicht auch von dieser Krankheit betroffen ist. Es muss sich hierbei aber nicht speziell um den Brustkrebs handeln. Es kann auch eine andere Tumorart sein", erklärt mir der Arzt.

Plötzlich steht Mats auf und verlässt das Zimmer. Ich kann ihn aber verstehen. Am liebsten würde ich auch rauslaufen und weinen. Ich kann das alles nicht glauben. Es kann doch nur ein schlechter Traum sein. "Danke für die Informationen. Kann ich denn jetzt zu ihr?", frage ich ihn. Ich will einfach nur noch zu ihr. Ich will an ihrer Seite sein. "Natürlich können Sie zu ihr Herr Reus. Folgen Sie mir bitte", sagt Dr. Kleiber. Ich folge ihm aus dem Zimmer. Was soll ich jetzt bloß tun? An Janas Zimmer angekommen, atme ich noch einmal tief durch, bevor ich reingehe.

Der Freund Meines BrudersМесто, где живут истории. Откройте их для себя