Kapitel 46

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"Du darfst du jetzt bloß nicht hängen lassen. Das geht nicht. Jana du brauchst Kraft. Sehr viel Kraft sogar. Wenn du jetzt denkst, dass du es nicht schaffen wirst, dann wirst du daran komplett kaputt gehen. Und das darfst du nicht. Du musst kämpfen. Und dann wirst du es schaffen. Davon bin ich fest überzeugt. Ich habe noch nie so starke eine Frau wie dich kennengelernt. Ich weiß, dass du alles schaffen kannst. Du musst es nur wollen", sagt Marco. Ich kann einfach nicht aufhören zu weinen. Es geht nicht. Ich habe Angst davor, meine Familie zu verlassen. Was soll denn meine Tochter ohne mich machen? Was ist, wenn ich nie dazukomme sie kennenzulernen. Bei diesem Gedanke fange ich an zu weinen. Ich will sie alle nicht alleine lassen. Der Gedanke daran macht mich krank.

"Hey hör bitte auf zu weinen. Ich kann dich so nicht sehen. Das tut mir selber weh. Bitte Jana. Du bist doch nicht alleine. Ich habe es dir doch schon so oft gesagt. Ich werde dich auf keinen Fall alleine lassen. Niemals", sagt Marco und versucht mich beruhigen. "Ich weiß es doch Marco. Ich weiß, dass du mir zur Seite stehst. Aber ich habe Angst. Kannst du das nicht verstehen? Ich habe davor Angst, dass alles schief gehen wird. Ich will doch meine Tochter bei mir haben. Ich will, dass sie weiß wer ich bin", sage ich weinend. Ohne was zu sagen, steht Marco von seinem Stuhl auf uns setzt sich zu mir auf das Bett. Sofort spüre ich die annehme Wärme, die er immer ausstrahlt.

"Ich sage es dir jetzt zum letzten Mal. Denkt nicht so negativ. Du darfst dich nicht aufgeben. Du musst stark sein, für die Zeit, die jetzt noch kommt. Du weißt selber, dass es sehr schwer wird. Da musst du positiv denken. Deine Familie braucht dich. Unsere kleine Prinzessin braucht dich. Und ich brauche dich auch. Du bist jetzt ein fester Bestandteil meines Lebens. Ich kann mir nicht vorstellen, dass du plötzlich nicht mehr da bist. Glaub mir. Ich habe auch Angst. Sehr große sogar. Ich will dich nämlich nicht verlieren. Es würde mich kaputt machen. Glaubst du mir das?", sagt Marco und sieht mir dabei ganz tief in die Augen. Ich halte mein Atem an.

Marco hat mir gerade gesagt, dass ich ihm wichtig bin. Er hat gesagt, dass er auch Angst hat. Er sagt, dass er daran kaputt gehen wird, wenn ich nicht mehr bei ihm bin. Ich muss anfangen zu lächeln. Diese Worte von ihm zu hören. Das hilft mir so sehr. Sie geben mir Kraft. "Danke Marco. Deine Worte helfen mir sehr. Du glaubst gar nicht wie sehr. Ich habe es schon einmal gesagt, aber ich kann es nur wiederholen. Ich danke dir für alles. Ich glaube nicht, dass ich es ohne dich geschafft hätte. Du bist die ganze Zeit hier, obwohl du eigentlich auch was anderes machen kannst. Stattdessen verbringst du deine Freizeit mit mir. Ich kann dir einfach nicht genug danken", sage ich und nehme seine rechte Hand in meine.

Ich will jetzt einfach seine Nähe spüren. Wenn wir uns berühren, dann geht es mir gut. Es fühlt sich so vertraut an. Als würden wir uns schon Jahre lang kennen. Dieses Gefühl habe ich noch nie gehabt. Wie soll ich bitte aufhören Gefühle für diesen Mann zu haben, wenn er immer so süß zu mir ist.
"Wo soll ich denn sonst sein, wenn nicht bei dir? Ich bin hier, weil ich bei dir sein will", sagt er und sieht mir wieder ganz tief in die Augen. Er hebt seine linke Hand und nimmt meine frei Hand in seine. "Du bist eine unglaubliche Frau. Jedes Mal wenn ich sich sehe, frage ich mich, wo du nur die ganze Zeit lang warst. Ich habe immer auf jemanden wie sich gewartet. Du bist einfach unglaublich. Am Anfang hatten wir einen schweren Start. Aber jetzt kann ich nicht verstehen warum. Diese Schwangerschaft hat mir die Augen geöffnet. Ich bin zu einem neuen Menschen geworden. Du hat mich dazu gebracht. Und dafür bin ich dir dankbar. Ich kann mir kein Leben mehr ohne dich vorstellen. Und dann will ich auch nicht. Du bist mir so wichtig. Das glaubst du gar nicht. Ich bin in einer Nähe so extrem glücklich. Ich fühle mich so geborgen. Ich habe sowas noch nie gespürt", sagt er lächelnd.

Mein Herz schlägt schneller und schneller. Was will er mir sagen? Wir sehen uns beide an und sagen nichts. Dieser Moment ist einfach nur traumhaft. Einige Sekunden später, bricht Marco jedoch die Stille. "Was ich damit sagen will, ist dass ich dich wirklich gerne hab. Nein warte... Das ist zu blöd ausgedrückt", sagt er und kratzt sich am Hinterkopf. Ich muss anfangen zu kichern. Einfach nur süß. "Ich habe wirklich starke Gefühle für dich Jana. Sowas habe ich noch nie empfunden. Ich hoffe, dass wir mehr sein können als nur Freunde", sagt er unsicher. Ich sehe ihn mit großen Augen an. Ihm geht es genauso wie mir. Ich könnte laut schreien. Ich könnte die ganze Welt küssen.
Marco sieht mich abwartend an. Ich weiß aber nicht, was ich sagen soll. Doch da habe ich die Idee. Ich lehne mich langsam zu ihm und lege meine Lippen auf eine. Endlich weiß ich wie sich dass anfühlt. Einfach nur unbeschreiblich.

Der Freund Meines BrudersWhere stories live. Discover now