Kapitel 58

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"Herr Reus, Sie können jetzt zu Ihrer Tochter", sagt eine Krankenschwester zu mir. Ich stehe auf und sehe zu Mats und Cathy. "Können die beiden mit mir kommen? Sie wollen schließlich auch ihre neugeborene Nichte sehen", frage ich sie. Ich könnte Mats und Cathy hier jetzt nicht alleine lassen. Die beiden wollen Mara unbedingt sehen. Die haben mich schon die ganze Zeit lang gefragt, wann wir denn endlich zu ihr dürfen. "Ja klar natürlich", sagt sie und geht voraus. Sie haben Mara auf der Kinderstation gelassen, damit Jana ein bisschen Ruhe hat. "Gott ich bin so aufgeregt", sagt Cathy. Mats und ich fangen an zu lachen. Sie kann es kaum erwarten Mara endlich zu sehen.

Als wir in der Station angekommen sind, sehe ich meine Tochter sofort. Schnell gehe ich auf sie zu. "Hallo meine kleine. Hier ist dein Papa. Ich habe dich so lieb mein Engel", sage ich und drücke ihr einen Kuss auf die Stirn. Mats und Cathy kommen langsam auf uns zu. Als sie vor ihr stehen, sehe ich wie Mats Tränen in die Augen steigen. Er ist so verdammt glücklich jetzt Onkel zu sein. Das hat man ihm auch schon während der Schwangerschaft angesehen. Und jetzt wo er die kleine sieht, lässt er seine Emotionen freien Lauf. "Hallo Mara. Ich bin dein Onkel Mats. Ich habe so lieb. Ich werde immer auf dich aufpassen. Das verspreche ich dir", sagt er, während ihm eine Träne die Wange runterläuft.

Dieser Moment gerade ist einfach nur unglaublich schön. Ich wünschte er würde niemals enden. Dass einzige was gerade fehlt ist Jana. Es wäre alles noch viel besser mit ihr. Ich vermisse sie einfach sehr. Auch wenn ich sie vorhin erst gesehen habe, kommt es mir so vor, als hätte ich sie Jahre lang nicht mehr zu Gesicht bekommen. "Oh mein Gott. Sie ist so unglaublich niedlich. Sie hat genau deine Augen Marco", sagt Cathy. Das habe ich auch schon bemerkt. Ich bin gerade so verdammt stolz. Ich wollte schon immer Papa werden. Und jetzt bin ich. Eigentlich wollte ich noch warten, bis ich solch eine Verantwortung übernehme. Aber eine Welt ohne meine Tochter kann ich mir jetzt nicht mehr vorstellen. "Herr Reus könnte ich Sie kurz sprechen?", fragt mich ein Pfleger. Ich nicke und gehe mit ihm aus dem Zimmer.

"Frau Hummels ist gerade aufgestanden. Sie hat nach Ihnen gefragt. Ich dachte es wäre besser, wenn Sie jetzt erstmal alleine zu ihr gehen", sagt er. Jana ist wach. Oh mein Gott. Sie ist wirklich aufgestanden. Ohne auch nur ein Wort zu sagen, lasse ich den Mann auf dem Gang stehen und laufe zu Janas Zimmer. Vor der Tür atme ich noch einmal tief durch, bevor ich in den Raum reingehe. Als ich die Tür öffne, sehe ich sofort in die wunderschönen Augen von Jana. Ich laufe auf sie zu. Bei ihr angekommen drücke ich ihr erstmal einen Kuss auf die Stirn. "Hallo mein Schatz", begrüße ich sie. Ich löse meine Lippen von ihrer Stirn und sehe ihr in die Augen. "Hey", sagt sie ganz leise.

Endlich ist sie wach. "Wie geht es dir?", frage ich sie. Ich hoffe sie hat keine Schmerzen. "Bin müde", sagt sie und sieht sich im Zimmer um. "Mara", sagt sie dann und sieht mich panisch an. Ich nehme ihre Hand in meine. "Hey beruhige dich. Ihr geht es gut. Sie wurde auf die Kinderstation gebracht, damit du hier deine Ruhe hast. Ihr geht es sehr gut Jana. Die Ärzte haben sie untersucht. Ich habe vorhin mit Dr. Kleiber geredet. Er hat mir gesagt, dass es ihr sehr gut geht. Sie haben nichts gefunden. Sie ist gesund", berichte ich ihr und merke, wie mir Tränen die Wangen runterlaufen. Jana hebt ihr Hand und wischt mir die Tränen weg.

"Gott sei Dank. Ich hatte solche Angst. Aber jetzt ist ja alles gut. Aber nicht weinen mein Schatz. Das steht dir nicht", sagt sie lächelnd. Automatisch fange ich an zu grinsen. Ich merke Jana an, dass sie noch ziemlich schwach ist. Aber dass ich ja auch verständlich. Ich freue mich aber auf unsere gemeinsame Zukunft mir unserer Tochter. "Ich liebe dich", sagt sie leise zu mir und sieht mir ganz tief in die Augen. "Ich liebe dich auch. So sehr", sage ich und lehne mich zu ihr runter, um sie zu küssen. Der Tag heute war sehr anstrengend. Aber er war auch mit Abstand der beste Tag in meinem Leben. Ich freue mich auf die gemeinsame Zukunft mit Jana und Mara an meiner Seite.

Der Freund Meines BrudersWhere stories live. Discover now