Kapitel 68

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Marcos Sicht:

"Hey Mats. Was geht Bro?", begrüße ich Mats als ich runter in das Esszimmer gehe. Ich wollte es ihm sagen, dass Jana und ich zusammen ziehen wollen. Hört sich vielleicht komisch an, aber ich wollte das unbedingt machen. "Ja alles super und bei dir?", fragt er und lächelt mich an. "Alles bestens. Ich kann mich nicht beklagen", antworte ich ihm. Mats sieht mich lange an. "Bist du dir sicher dass alles gut ist? Ich kenne dich nicht erst seit gestern Marco. Ich sehe doch, wenn dir etwas auf dem Herzen liegt. Also was ist es", sagt er und grinst mich dabei an.

War ja klar, dass er etwas bemerken wird. Dass ist immer so. "Nun ja ich weiß nicht genau wie ich dir das sagen soll", fange ich an und merke wie nervös ich werde. Mats scheint verwirrt zu sein. "Soll ich dir etwa alles aus der Nase ziehen oder was? Marco wir sind beste Freunde. Du weißt, dass du mit mir über alles reden kannst", versichert er mir. Ich nicke nur.

Plötzlich sieht mich Mats geschockt an. Was ist denn jetzt los? "Hast du etwa wieder meine Schwester geschwängert Reus? Ich dachte du hast schon bei ersten Mal gelernt, dass Vergütung wichtig ist. Dass kann doch jetzt nicht dein Ernst sein. Okay ihr beiden seid ein Paar. Aber Mara ist noch nicht mal ein Jahr alt", fängt er an zu meckern. Ich sehe ihn mit großen Augen an. Wie kommt er bitte darauf, dass Jana wieder schwanger ist.

"Mach mal halb lang Mats. Jana ist nicht schwanger. Wie denn auch. Sie war doch bis vor kurzem erst im Krankenhaus. Wie kommt du nur darauf", sage ich, bevor er weiter spricht. Wer weiß, was noch passiert wäre. Ich sehe, wie Mats sich wieder entspannt. "Ja was ist denn sonst los mit dir?", fragt er mich. Jetzt wird es Zeit.

"Jana und ich wollen zusammenziehen", sage ich und warte gespannt auf seine Reaktion von ihm. Doch da kommt nichts. So langsam bekomme ich es mit der Angst zu tun. Wieso sagt oder macht er nichts? Mats starrt mich einfach nur an. Plötzlich fängt er an zu lachen. Was geht denn bei dem ab?

"Das ist doch toll man. Hattest du etwa Angst, dass ich ausraste oder was? Du hättest deinen Gesichtsausdruck sehen soll. Einfach unbezahlbar", sagt er lachend. Ich sehe ihn immer noch verwirrt an. Wieso ist der nicht sauer? Warum rastet er nicht aus? "Du bist nicht sauer? Hast du mich überhaupt verstanden? Jana wird hier ausziehen. Dass heißt sie wird hier bei dir nicht mehr wohnen", sage ich zu ihm. "Ich habe dich schon verstanden, Marco. Ich freue mich für euch beide. Um ehrlich zu sein habe ich das schon erwartet. Ich kann euch da auch verstehen. Ihr beiden habt jetzt ein Kind zusammen. Ich kann verstehen, dass ihr da mehr zusammen sein wollt. Ich weiß auch, dass es zu anstrengend für dich ist, jeden Tag nach dem Training noch hierhin zu fahren. Da ist es natürlich leichter, dass du nach Hause fährst und die beiden dort sind", erklärt er mir.

Ich sehe ihn mit offenem Mund an. Okay sowas habe ich jetzt wirklich nicht erwartet. Ich dachte er würde dagegen sein und sagen, dass wir noch nicht so lange zusammen sind, um diesen Schritt zu gehen. Ich dachte, dass ich ihn überreden muss. Niemals hätte ich gedacht, dass er mich verstehen wird und sofort dafür sein wird. "Ich hätte echt nicht gedacht, dass du dafür bist. Ich habe mich schon drauf eingestellt dich zu überreden. Jana wollte eigentlich mit dir darüber reden, aber ich habe es für besser gehalten, dass ich es tue.  Ich freue mich, dass du es so siehst", sage ich und entspanne mich.

"Mal im ernst Marco. Warum sollte ich dagegen sein? Ihr beiden seid ein Paar. Und außerdem ist Jana alt genug um selber zu entscheiden, was sie machen will. Ich habe da nichts zu sagen. Aber wie schon gesagt. Ich freue mich wirklich sehr für euch beide. Am Anfang war ich ja nicht so begeistert davon, dass du ein Kind mit meiner Schwester bekommst. Aber jetzt in den letzten Monaten hast du bewiesen, dass es für meine Schwester keinen besser Partner gibt als dich. Du machst sie glücklich. Immer wenn ihr zusammen seid, sieht man dass. Jana ist dann die ganze Zeit lang nur am strahlen. Ich danke dir dafür, dass du sie glücklich machst Marco. Aber bitte tu mir den Gefallen und verletz sie nicht. Sie hat das nicht verdient", sagt er und sieht mich dabei ernst an.

Ich muss anfangen zu lächeln. Sowas von Mats zu hören ist einfach unglaublich. Ich weiß, dass er am Anfang nicht wirklich glücklich darüber war. Umso toller ist es jetzt zu hören, dass er sich für uns freut. "Danke Mats. Deine Worte bedeuten mir echt viel. Du weißt gar nicht wie viel. Und du brauchst keine Angst zu haben Mats. Ich werde Jana nie verletzen. Ich liebe sie so sehr. Ich kann ohne sie nicht mehr leben. Nie im Leben werde ich das tun. Denn wenn ich sie verletze, verletze ich mich auch. Ich kann nur glücklich sein, wenn sie es auch ist. Also mach dir keine Sorgen", versichere ich ihm. Nie im Leben werde ich Jana irgendwie verletzten. Niemals. Das könnte ich nicht.

"Danke Marco", sagt Mats und nimmt mich in den Arm. Ich bin so froh, dass er sich für uns freut. Jetzt steht uns nichts mehr im Weg.

Der Freund Meines BrudersWhere stories live. Discover now