Kapitel 38

4.3K 158 4
                                    

Janas Sicht:

"Sag mal Jana, wie läuft es mit der Schwangerschaft?", fragt mich Manuela während des Essens. Nachdem wir Marco versichert haben, dass es seiner Mutter wirklich gut geht, sind wir ins Esszimmer gegangen und haben angefangen zu essen. Die Stimmung ist wie erwartet einfach nur toll. Man kann sich richtig gut mit Manuela und Thomas unterhalten. Es macht richtig Spaß mit ihnen zu reden und lachen. "Die Schwangerschaft verläuft richtig gut. Mir geht es sehr gut. Am Anfang war es halt die Übelkeit, die mir das Leben schwer gemacht hat. Aber jetzt ist alles okay. Ich war heute bei meiner Ärztin und sie meinte, dass die Schwangerschaft sehr gut verläuft", berichte ich ihnen stolz.

Ich glaube man sieht es mir schon an, dass ich mich so sehr auf das Kind freue. Ich kann es einfach kaum erwarten. "Das freut mich wirklich sehr. Bei mir war das mit der Übelkeit genauso. Vor allem als ich mit Marco schwanger war. Bei seinen Schwestern war es noch auszuhalten. Aber bei ihm. Die reinste Katastrophe sag ich dir. Danach dachte ich mir nur nie wieder. Aber genauso wie ihr, kann ich es auch kaum erwarten mein Enkelkind bei mir zu haben. Ich bin mir sicher, dass ihr beiden es meistern wird", sagt Manuela lachend. Ich muss sofort mit lachen.

Man merkt, dass es Marco schon irgendwie unangenehm ist. Aber ich finde es einfach nur süß. "Mama das muss jetzt wirklich nicht sein", sagt Marco und wird dabei ganz leicht rot. Wie knuffig. Ihm ist das wirklich unangenehm. "Ach Marco jetzt sei doch nicht so. Es stimmt halt nun einmal. Die Zeit in der ich mit dir schwanger war, war echt sehr anstrengend. Und als kleines Kind warst du noch viel schlimmer mein Schatz. Weißt du Jana, Marco war nicht damit einverstanden, dass er keine Windeln mehr tragen soll. Aus diesem Grund hat er immer überall hingepinkelt. Wenn er gerade musste, dann hat er auch gemacht. Egal wo er war. Und ich als Mutter musste das immer wegwischen", sagt Manuela. Okay jetzt kann ich nicht mehr. Ich lege mein Besteck aus der Hand und fange an zu lachen. Das ist gerade einfach nur geil.

Marco neben mir wird ganz rot. Aber ich kann mich nicht mehr beruhigen. Die Vorstellung einfach wie Marco als kleinen Kind überall hingemacht hat ist zu geil. "Ach Schatz jetzt lass doch den armen Jungen in Ruhe", sagt Thomas und muss sich selbst das Lachen unterdrücken. Oh man die beiden sind einfach nur unglaublich. "Jetzt lass mich doch. Es ist doch nur Jana. Sie gehört jetzt schließlich zur Familie, Thomas. Und wenn sich ihr Kind auch so verhalten sollte, dann weiß sie wenigstens dass es vom Papa vererbt worden ist", sagt Manuela lachend. Ich kann nicht mehr. Es ist einfach zu geil.

Sie hat gesagt, dass ich zur Familie gehöre. Ich muss grinsen. Es ist ein tolles Gefühl, diese Worte von ihr zu hören. Ich fühle mich bei ihr und Thomas willkommen. Die beiden akzeptieren mich so wie ich bin. Das ist toll. Ich will auch solche Eltern haben. Ich bin sicher, dass sie es nicht so bei Marco geplant hatten. Sie wollten wahrscheinlich auch, dass er erst einmal verheiratet ist oder ein langjährige Beziehung hat, bevor er Vater wird. Aber es ist anders gekommen. Und die beiden nehmen es so hin und unterstützen uns. Wieso können das meine Eltern nicht tun? Warum sind sie nur so wie sie sind? Ich verstehe das einfach nicht.

"Hey alles okay bei dir?", fragt mich Marco. Typisch. Er merkt immer, wenn es mir nicht so gut geht. "Nein alles gut. Ich habe nur nachgedacht", sage ich, weil ich die Stimmung nicht ruinieren will, indem ich anfange über meine Eltern zu reden. Marco nickt und widmet sich wieder seinem Essen. "Habt ihr beiden eigentlich schon einen Namen?", fragt uns Thomas. Marco und ich nicken beide gleichzeitig. "Sie wird Mara Reus heisen", sagt Marco ganz stolz. Seine Eltern sehen uns mit großen Augen an. "Sie wird mit Nachnamen Reus heißen?", fragt Manuela überrascht. Ich nicke wieder. "Marco ist doch der Vater. Für mich ist es dann selbstverständlich, dass sie seinen Nachnamen trägt", antworte ich.

Für mich ist das keine große Sache. Marco ist der Vater von ihr. Deshalb wird sie auch seinen Nachnamen haben. Manuela steht von ihrem Stuhl auf und kommt auf mich zu. Ehe ich weiß, was hier gerade passiert, umarmt sie mich. Ich erwidere ihre Umarmung mit einem Lächeln. Je mehr ich darüber nachdenke, desto bewusster wird mir, dass diese diese drei jetzt meine Familie sind. Und darüber bin ich sehr froh.

Der Freund Meines BrudersWhere stories live. Discover now