Der Freund Meines Bruders

Kapitel 75

Marcos Sicht:

Ich unterhalte mich gerade mit den Männern von meinen Schwestern, als Melanie wütend auf mich zukommt. "Mitkommen", sagt sie und geht vor mir ins Haus rein. Ich sehe sie verwundert an. "Was hast du denn angestellt, Marco. Meli ist ja richtig wütend", fragt mich ihr Mann. Ich zucke mit den Schultern. Keine Ahnung was ich gemacht habe. Aber ich weiß, dass meine Schwester gerade sehr wütend ist. "Ich gehe mal zu ihr", sage ich zu ihnen und folge meiner Schwester ins Haus.

Sie wartet schon auf mich im Wohnzimmer meiner Eltern und sieht einfach nur wütend aus. "Was ist los Meli?", frage ich sie. "Was los ist? Das traust dich noch zu fragen?! Weißt du, ich habe mich die ganze Zeit lang gefragt, warum sich Jana weder bei Yvonne noch bei mir meldet. Dann frage ich sie gerade nach dem Grund und sie sagt mir, dass es was mit dir zu tun hat", meckert sie mich an.

Ich glaube ich weiß, worauf sie hinaus will. "Hör mal Meli...", fange ich an, werde aber von ihr unterbrochen. "Du bist jetzt still. Ich rede jetzt. Ich wusste ganz genau, dass du Mist gebaut hast Marco. Ich hatte das so im Gefühl. Ich habe es alles gesagt. Wieso um Himmels Willen, hast du Kontakt zu Caro? Bist du eigentlich blöd Marco? Du bist in einer festen Beziehung und hast eine Tochter. Ist dir das eigentlich klar? Du kannst doch nicht einfach wieder mit deiner Ex-Freundin schreiben. Was hast du dir dabei gedacht?", schreit sie mich an.

Okay sie echt wütend. Ich weiß, dass es keine gute Idee war, wieder Kontakt mit Caro zu haben. Aber ich sehe es jetzt echt nicht ein, darüber mit meiner Schwester zu reden. "Bei aller Liebe Meli. Ich habe echt keine Lust mit dir darüber zu reden. Es ist eine Sache zwischen Jana und mir", sage ich zu ihr. Meine Schwester sieht mich immer noch wütend an.

"Es ist keine Sache zwischen dir und Jana. Denk mal bitte daran, dass du die ganze Familie mit reinziehst. Jana gehört nämlich zu unserer Familie genauso wie du. Ich verstehe dich einfach nicht. Du hast im Moment alles was du eigentlich haben kannst. Du hast eine kleine süße Tochter und eine unglaubliche Frau an deiner Seite. Wieso willst du dir das alles durch Caro zerstören lassen? So dumm bist du doch gar nicht. Es ist doch klar, dass Caro hinterhältig ist. Da verstehe ich nicht, wie du noch mit so einer Person was zu tun haben möchtest", meckert mich Melanie weiter an.

Ich weiß doch, dass sie recht hat. Aber ich bin halt nun mal so ein Mensch. Wenn mich jemandem um Hilfe bittet, dann kann ich nicht anders, als der Person zu helfen. Und als Caro mich angerufen hat und gesagt hat, dass sie Hilfe braucht, da konnte ich nicht nein sagen.

"Hast du eigentlich mal daran gedacht, wie sich Jana fühlt? Die arme weiß gar nicht mehr was sie tun soll. Sie hat einfach
Angst, dass du sie und Mara verlässt. Ganz ehrlich, an ihrer Stelle, hätte ich es auch", sagt meine Schwester. Ich sehe meine Schwester verwirrt an. Jana hat dich gesagt, dass alles wieder gut ist. Wir hatten uns dich wieder vertragen.

"Zwischen Jana und mir ist alles gut. Wir haben darüber geredet und haben uns auch wieder vertragen", erkläre ich meiner Schwester. Melanie sieht mich an und fängt an zu lachen. "Es ist überhaupt nichts gut, Marco. Jana frisst dass alles in sich rein. Vor dir tut sie so, als wäre alles gut. Aber Yvonne und ich haben von Anfang an bemerkt, dass etwas mit ihr nicht stimmt. Sie liebt dich halt einfach und hat versucht dass alles zu vergessen. Aber es scheint wohl nicht funktioniert zu haben", erklärt sie mir.

Also hat Jana mir die ganze Zeit lang etwas vorgemacht. Da wo ich dachte, dass alles wieder gut ist, hat sie nur so getan. "Das habe ich echt nicht bemerkt. Mensch Meli was soll ich denn tun? Ich habe nun einmal diesen Fehler gemacht. Ich weiß, dass es falsch war. Aber ich kann es halt eben nicht mehr ändern. Ich will einfach nur, dass zwischen Jana und mir alles wieder gut ist. Ich will ihr Vertrauen wieder gewinnen. Ich weiß, dass es schwer ist, aber ich werde alles versuchen", sage ich meiner Schwester.

"Marco, du hast echt Mist gebaut. Das steht ausser Frage. Aber diese Frau, die du an deiner Seite hast, die liebt dich über alles. Sie würde alles für dich tun", sagt meine Schwester. Ich sehe sie lächelnd an. Ich weiß, dass sie recht hat. Ich will aber unbedingt mit Jana sprechen. Sie soll wissen, dass ich nur sie liebe und keine andere. "Danke Schwesterherz. Du triffst mir immer dann in den Arsch, wenn ich es brauche", bedanke ich mich bei ihr und umarme sie.

Zusammen gehen wir wieder raus in den Garten. Ich sehe mich nach Jana um, kann sie aber nirgendwo entdecken. "Sie ist weg", höre ich meine Schwester Yvonne sagen. Ich drehe mich zu ihr um und sehe sie verwirrt an. "Was meinst du mit sie ist weg? Wo ist sie hingegangen?", frage ich sie. Bitte lass es nicht dass sein, was ich denke. "Sie ist weg Marco. Sie hat Mara mitgenommen und ist weg gegangen. Ich soll dir sagen, dass sie Zeit für sich braucht. Sie will mal über ein paar Dinge nachdenken", erklärte mit Yvonne. Oh Gott. Jana ist weg. Mit meiner Tochter. Meine schlimmsten Befürchtungen sind wahr geworden. Ich habe sie verloren.