Kapitel 57

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Mats, Cathy und ich warten hier schon seit zwei Stunden auf den Arzt. So langsam verliere ich echt die Geduld. Ich möchte jetzt einfach wissen, was Sache ist. "Marco mach dir mal keine Sorgen. Alles wird gut. Du wirst schon sehen", versucht Mats mich aufzubauen. Ich versuche auch die ganze Zeit positiv zu denken, aber je länger ich warten muss, desto negativer werden die Gedanken. "Aber vielleicht ist es ja auch ein schlechtes Zeichen, dass sie so lange brauchen. Vielleicht haben sie was gefunden und müssen das jetzt genauer untersuchen", sage ich verzweifelt. Ich habe nur noch Angst. "Nein Marco hör auf so zu denken. Das bringt dich jetzt nicht weiter. Du musst stark bleiben. Es kann ja sein, dass sie vorher noch jemanden anders untersucht haben oder so. Oder es ist vielleicht ein Notfall reingekommen. Dass geht dann natürlich vor. Aber es wird schon alles gut sein. Mach dir nicht so viele Gedanken. Dass wird dich jetzt nur fertig machen", sagt Cathy, um mich zu beruhigen.

Ich weiß, dass die beiden recht haben. Ich muss jetzt stark sein. Stark für meine zwei Frauen. "Hey Jungs ich gehe mir einen Kaffee holen. Wollt ihr auch einen?", fragt uns Cathy. Mats und ich nicken beide. Wenige Minuten nachdem Cathy um die Ecke gegangen ist, kommt der Arzt auf mich zu. Mein Herz schlägt schneller und schneller. Was kommt jetzt? Ist alles gut? Muss ich mir Sorgen machen? "Herr Reus die Ergebnisse sind da. Würden Sie mich bitte in mein Büro begleiten?", sagt er, als er vor mir steht. Ich nicke nur und folge ihm in sein Zimmer. Warum sagt er mir das nicht auf dem Gang? Haben sie vielleicht was gefunden?

Als ich wir in seinem Büro angekommen sind, setzen wir uns beide hin. "Also Herr Reus. Wie schon gesagt die Ergebnisse von den Tests sind da. Ich hätte mit Ihnen auch auf dem Gang reden können, aber das mache ich nicht gerne. Hier im Büro ist da privater. Also wir haben wirklich alles untersucht, um sicher zu gehen, dass wir auch nichts übersehen. Nun ja und die Ergebnisse sind sehr erfreulich. Ihre Tochter ist gesund. Alles ist genauso wie es sein muss. Ich habe mit der Frauenärztin von Frau Hummels telefoniert und sie meinte auch, dass die Geburt sehr gut verlief. Die kleine hat sich sehr gut entwickelt. Schon da war eigentlich schon sicher, dass Ihrer Tochter nichts fehlt. Aber es ist immer besser auf Nummer sicher zu gehen. Also Herr Reus, Sie brauchen sich um Ihre Tochter keine Sorgen zu machen. Ihr geht es sehr gut", sagt der Arzt mit einem Lächeln im Gesicht.

Mit fällt ein Stein vom Herzen. Endlich habe ich Gewissheit. Meine Prinzessin geht es gut. Ich wusste es. Ich habe es von Anfang an gewusst. Ich bin gerade so glücklich. "Dankeschön Dr. Kleiber. Ich freue mich gerade einfach so sehr. Aber ich habe da noch eine Frage wegen Frau Hummels. Wie sieht es denn mit ihr aus?", frage ich ihn. Auch wenn ich mich gerade freue, dass es meiner Tochter gut geht, mache ich mir große Sorgen um Jana. Seitdem sie vorhin eingeschlafen ist, ist sie nicht mehr aufgestanden.

"Frau Hummels geht es den Umständen entsprechend gut. Sie müssen verstehen, dass eine Geburt für sie nicht leicht ist. Aber sie hat das gut gemeistert. Ich kann mir vorstellen, dass Sie sich Sorgen machen, weil sie solange am schlafen ist. Aber das ist normal. Sehr viele Frauen schlafen nach der Geburt sehr lang, weil ihr Körper sich ausruhen will. Dass passiert sehr oft. Da kommt es schon mal vor, dass sie mehrerer Stunden am Stück schlafen. Einige schlafen dann sogar bis zum nächsten Morgen. Das ist ganz normal. So eine Geburt ist gerade nicht sehr leicht. Für Frau Hummels erst recht nicht. Wir werden sie jetzt natürlich im Auge behalten. Wenn sie sich vollständig erholt hat, fangen wir mit der Behandlung an. Ich kann Ihnen auch eine gute Nachricht überbringen. Ihr Tumor ist nicht gewachsen. Dass ist ein gutes Zeichen. Es ist ganz leicht ihn zu entfernen. Machen Sie sich keine Gedanken. Ich kann verstehen, dass es nicht leicht ist. Aber Frau Hummels ist bei uns in guten Händen", sagt Dr. Kleiber.

"Ich weiß, dass sie hier in guten Händen ist. Aber man macht sich trotzdem Sorgen. Aber es ist schon mal sehr gut zu hören, dass der Tumor nicht gewachsen ist", sage ich. "Es ist verständlich Herr Reus. Aber wir werden alles tun, um ihr zu helfen", versichert er mir. "Das weiß ich Dr. Kleiber. Danke für alles", sage ich und gehe dann anschließend aus dem Zimmer. Sofort kommen Mats und Cathy auf mich zu. "Und was hat er gesagt?", fragt mich Cathy sofort. Ich muss anfangen zu lächeln. "Alles ist gut. Meiner kleinen geht es sehr gut", sage ich lächelnd und werde von Mats sofort in die Arme gezogen. "Ich wusste es Marco. Ich wusste es. Gott mir fällt gerade so ein Stein vom Herzen", sagt er und strahlt dabei. Ich bin so glücklich. Ich habe die ganze Zeit lang nur auf diese Nachricht gewartet. "Ich könnte gerade die Welt umarmen. Als er mir das gesagt hat, da wäre ich fast aufgestanden und hätte angefangen zu tanzen", sage ich lachend. Mats und Cathy stimmen mit ein.

"Sag mal Marco hast du wegen Jana gefragt?", fragt mich Cathy. Ich nicke. "Der Arzt meinte, es sei normal, dass sie so lange am schlafen ist. Er meinte, dass viele Frauen nach der Geburt schlafen, weil sich ihr Körper ausruhen möchte. Er meinte, dass einige sogar bis zum nächsten Tag schlafen. Ich habe ihn auch auf Janas Krankheit angesprochen. Er meinte, dass sie warten werden, bis sie sich wieder ganz erholt hat. Dann werden sie mit der Behandlung anfangen. Und er meinte auch, dass Tumor nicht gewachsen ist", berichte ich ihnen. "Aber dass ist doch eine gute Nachricht. Eine sehr gute sogar. Ich meine, wenn er nicht gewachsen ist, dass ist es doch leichter ihn zu entfernen. Das ist doch super", sagt Cathy. Mats und ich nicken nur. Meine Tochter ist gesund. Jetzt fehlt nur noch Jana. Aber sie wird das auch schaffen. Da bin ich mir sicher. Sie ist so eine starke Frau. Sie kann alles schaffen.

Der Freund Meines BrudersKde žijí příběhy. Začni objevovat