Kapitel 39

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Drei Monate später:

"Was willst du denn hier? Denkst du nicht, dass du ihr genug angetan hast. Sie will dich nicht sehen", höre ich die Stimme von Mats sagen. Ich hasse es geweckt zu werden. Vor allem so. Wer ist denn jetzt hier? Ich stehe langsam aus meinem Bett auf und gehe runter zur Haustür, um zu sehen, wer es meinen müsste so früh am Morgen hier aufzutauchen. Gerade als ich um die Ecke gehe, sehe ich meinen Vater an der Tür.

"Was willst du denn hier? Ich will dich nicht sehen", schreie ich ihn an. Dass kann doch jetzt nicht wahr sein. Mein Leben war bis gerade eben noch perfekt. Wieso muss er auch ausgerechnet jetzt auftauchen. "Jana bitte. Es tut wirklich leid. Ich war einfach zu geschockt um etwas zu machen oder zu sagen. Ich wollte dich nie verletzen. Du bist doch meine Tochter", sagt er verzweifelt. Aber ich davon nichts hören. Ich will nichts von ihm oder von meiner Mutter hören. Was die beiden machen interessiert mich nicht mehr. "Du meinst wohl war. Verhält sich ein Vater so gegenüber seiner eigenen Tochter? Wohl kaum oder. Du kommst ernsthaft erst Wochen später hier hin um dich zu entschuldigen. Ist das dein Ernst? Glaubst du wirklich, dass ich dir verzeihen werde? Du hast mich verletzt. Ich will nichts mehr mit dir zu tun haben", sage ich wütend.

Er soll gehen. Ich will ihn nicht sehen. Ich habe mich erst gerade daran gewöhnt, die beiden nicht mehr in meinem Leben zu haben. Und jetzt steht er hier vor mir. Ich kann es einfach nicht glauben. Glaubt er wirklich, dass ich ihm verzeihen werde? Da hat er falsch gedacht. Ich bin so enttäuscht von ihm. Er hat mir immer gesagt, dass ich auf ihn zählen kann. Er hat gesagt, dass egal was ist, ich immer zu ihm gehen kann, weil er mich immer unterstützen wird. Sieht man jetzt. Da wo es hart auf hart ankommt, ist er nicht auf meiner Seite. Mit solchen Menschen möchte ich nichts zu haben.

"Papa es ist besser wenn du jetzt gehst. Du merkst doch selber, dass sie dich nicht hier haben will. Also tu uns allen einen Gefallen und geh einfach", sagt Mats, der neben wir steht. Unser Vater macht aber keinen Schritt aus der Tür raus. "Ich will jetzt aber noch nicht gehen. Das Kind ist mein Enkelkind. Und ich will es sehen. Ich will, dass es weiß, dass ich der Großvater bin. Ich will ein Teil von seinem Leben sein", sagt mein Vater entschlossen. Ich glaube der ist vollkommen verrückt.

"Ich will dich aber nicht im Leben meines Kindes haben. Ich will nicht, dass sie euch kennenlernt. Ihr gehört beide nicht mehr zu meinem Leben. Ich will euch nicht mehr bei mir haben. Die Großeltern meines Kindes sind nur die Eltern von Marco. Ihr seid es nicht. Manuela und Thomas unterstützen mich die ganze Zeit wo sie nur können. Sie geben mir Halt und stehen mir zur Seite. Sie waren auch am Anfang geschockt, haben sich dann aber gefreut. Seine Mutter hat ihm nicht eine geknallt. Sie hat ihn unterstützt. Nicht so wie meine sogenannte Mutter. Und du denkst wirklich, dass ich dich oder sie im Leben meines Kindes haben möchte? Das glaubst du doch wohl selber nicht. Und jetzt geh mir aus den Augen. Ich will dich nicht mehr sehen. Du machst mich krank. Du und deine Frau. Ich will nichts mehr mit euch zu tun haben", schreie ihn an. Ich bin so wütend.

Mein Herz schlägt so schnell. Ich will ihn nicht mehr sehen. Er soll gehen. Er soll aus meinem Leben verschwinden. Plötzlich wird mir schwindelig und ich kippe etwas zur Seite. "Jana was ist los? Was ist mit dir?", fragt Mats mich besorgt und kommt zu mir gelaufen. Mir wird richtig schlecht. Sowas habe ich noch nie gespürt. Was ist los mit mir? Ich kann noch kaum stehen. "Ich weiß nicht", sage ich leise. Ehe ich mich versehe falle ich auf den Boden. "Jana", höre ich die Stimme meines Bruders. Doch bevor ich irgendwas sagen kann, wird mir schwarz vor Augen.

Der Freund Meines BrudersDonde viven las historias. Descúbrelo ahora