Kapitel 26

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Janas Sicht:

Seitdem Kuss zwischen Marco und mir sind jetzt einige Tage vergangen. Seitdem habe ich nichts mehr von Marco gehört. Oder besser gesagt, ich habe mich nicht bei ihm gemeldet. Fragt mich nicht. Ich weiß selber nicht warum. Es ist alles komisch. Die ganze Situation ist mir unangenehm. Ich kann doch nicht einfach so tun als wäre nichts passiert. Das kann ich doch nicht machen. Mir hat der Kuss auf jeden Fall etwas bedeutet. Ich weiß nicht wie es bei ihm ist. Es kann ja sein, dass er ihn bereut. Ich würde mich nicht wundern. Was will er denn mit mir? Ich bin doch nur die Frau, die sein Kind in sich trägt. Sonst nichts.

Als Marco bei uns zum essen geblieben ist, hat er sich neben mich gesetzt. Mein Herz n dem Moment. Ich kann es nicht beschreiben. Es hat so schnell geschlagen wie noch nie zuvor. Ich hatte schon Angst, dass er das hört. Das einzige was ich wollte war, dass er mich anfässt. Ich habe mich so sehr nach seinen Berührungen gesehnt. Es ist schon fast gruselig. Je mehr ich darüber nachdenke, desto bewusster wird mir, dass ich Gefühle für Marco habe. Und die sind richtig stark. Ich weiß nicht was ich tun soll. Ich weiß dass ich für ihn nichts empfinden darf. Das geht nicht. Ich kann doch nicht in Marco verliebt sein. Ausgerechnet in Marco Reus. Das geht doch nicht. Das würde niemals klappen. Niemals.

Aus diesem Grund habe ich mich entschlossen, mich von ihm fernzuhalten. Anders geht es nicht. Er hat mich schon öfters angerufen, aber ich bin entweder nicht ans Handy gegangen oder ich habe ihn weggedrückt. Ich bin der Meinung, dass wenn ich ihn in den nächsten Tagen nicht sehe, dass die Gefühle wahrscheinlich verschwinden.

"Jana alles okay bei dir?", fragt mich Mats. Ich sitze gerade mit ihm auf der Terrasse und habe ein Buch in meinen Händen. Eigentlich hatte ich ja gelesen, aber dann musste ich an Marco denken. Und schon war die Lust auf das Buch vergangen. Ich sehe meinen Bruder an. Ich kann ihm doch nicht sagen, was in mir vorgeht. Bei jedem anderen Jungen hätte ich es gemacht. Aber da es sich um Marco handelt, halte ich lieber meine Klappe. "Ist es wegen Marco?", fragt er plötzlich.

Wie kommt er denn jetzt darauf? Habe ich irgendwelche Anzeichen gegeben? Dass kann doch jetzt nicht sein. "Wie kommst du denn darauf?", frage ich ihn und tue so als ob das überhaupt nicht stimmen würde. "Na ja. Marco hat mich heute morgen im Training angesprochen. Er meinte, dass er dich schon seit Tagen nicht mehr erreichen kann. Er macht sich Sorgen um dich. Sehr große sogar. Ich verstehe das nicht Schwesterchen. Bis vor kurzem war doch noch alles gut zwischen euch. Ihr habt euch super verstanden. Was ist passiert?", fragt mich Mats.

Marco hat also nach mir gefragt? Sofort schlägt mein Herz wieder schnell. Ich will ja nicht, dass er sich Sorgen um mich macht. Es ist ja auch kindisch wie ich mich verhalte, aber ich weiß einfach nicht weiter. "Es ist nicht Mats. Wirklich nicht. Ich habe einfach nur ein bisschen Abstand von allem gebraucht. Es war in letzter Zeit so viel Stress. Ich wollte mich einfach nur ausruhen und mich auf mein Kind konzentrieren. Das kannst du ihm auch so sagen", sage ich ihm. Es ist ja nicht gelogen. Zum Teil stimmt es ja auch. Den anderen Teil, der Marco betrifft, muss er ja nicht wissen. Und Marco soll das erst recht nicht erfahren. Was soll er das bös von mir halten.

"Weißt du was Mats. Die kleine hat sich vorhin wieder bewegt", sage ich und versuche dabei das Thema zu wechseln. Ich hoffe er lässt sich darauf ein. Ich habe keine Lust mehr über Marco zu reden. "Echt. Das freut mich total. Ich will das auch mal sehen", sagt er total begeistert. Super, es hat geklappt. Immer wenn ich anfange über mein Baby zu reden, ist er immer total begeistert und vergisst alles um sich herum. Ich hoffe, er spricht mich einfach nicht mehr auf das Thema an. Ich muss aber mit jemandem reden. Und Cathy ist genau sie richtige Person dafür.

Der Freund Meines BrudersWhere stories live. Discover now