Kapitel 36

4.5K 159 6
                                    

Wieso fragt sie mich das jetzt? Ich sehe sie einfach nur geschockt an. Hat sie vielleicht was bemerkt? War ich zu auffällig? Aber ich habe doch nichts gemacht, was darauf hindeuten kann, dass ich was für Marco empfinde. "Was meinst du damit Manuela?", frage ich sie. Ich versuche mich normal zu verhalten. Ich darf jetzt nichts falsches machen oder sagen. Sonst weiß sie sofort Bescheid. Und das will ich nicht. "Ach komm schon Jana. Ich merke doch, dass da was zwischen euch ist. Du kannst mir jetzt nicht da sagen, dass da gar nichts ist", sagt sie und sie mich dabei lächelnd an.

Scheiße ich sitze fest. Wieso muss sie mich das auch fragen? Wieso fragt sie nicht ihren Sohn. Was soll ich ihr jetzt darauf antworten? "Manuela, da ist wirklich nichts. Marco und ich sind gute Freunde. Wir erwarten ein Kind zusammen. Da ist es doch normal, dass man sich sehr nahe steht", antworte ich ihr und sehe ist an. Ich habe da Gefühl, dass diese Diskussion noch lange nicht zu Ende ist. "Ich merke aber, dass da mehr ist. Das kannst du nicht verstehen, Jana. Wenn dein Kind älter ist, dann wirst du es ach spüren. Eine Mutter sieht sowas sofort", sagt sie und setzt sich auf einen Stuhl, der an dem Esstisch in der Küche, steht. Sie deutet mir mit der Hand, mich zu setzen.

"Manuela, ich kann dir versichern, dass da nichts zwischen Marco und mir läuft. Wirklich nicht. Wir sind nur sehr gut miteinander befreundet. Und wenn da was wäre, dann hätte Marco es dir sicherlich gesagt", sage ich. Es stimmt ja auch. Zwischen Marco und mir ist nichts. Leider. Das einzige was ich ihr verschweige ist, dass ich Gefühle für ihn habe. "Ich glaube dir das auch Jana. Wirklich. Aber ich hoffe, dass das bald nicht mehr der Fall sein wird. Du tust meinem Sohn gut. Seitdem er sich kennt, ist er ein ganz anderen Mensch geworden. Er ist nur noch am strahlen. Er ist so glücklich. Jana, du und das Kind machen ihn so glücklich. Du hast ja keine Ahnung. Ich hatte immer solch eine Angst um ihn. Jeden Tag fast hatte er eine neue Frau bei sich. Ich dachte schon, dass es immer so bleiben wird. Aber dann bist du in sein Leben gekommen und hast alles verändert. Ich kann verstehen, dass du geschockt warst, als du erfahren hast, dass du schwanger bist. Ich war es auch. Aber dann habe ich nachgedacht. Diese Schwangerschaft war genau das richtige. Sie hat meinen Sohn wieder zu dem Menschen gemacht, der er war. Ich habe eine bitte an dich Jana. Ich bitte dich aus tiefstem Herzen. Verlasse meinen Sohn bitte nicht. Auch wenn ihr nicht zusammen seid. Eure Freundschaft tut ihm gut. Sehr gut sogar. Ich hoffe einfach, dass er endlich seine Augen öffnet und sieht, was für eine bezaubernde Frau du bist. Vielleicht wird euch ja mal ein Paar. Darüber würde ich mich so sehr freuen", sagt Manuela, während ihr einpaar Tränen die Wange runter laufen.

Ich sehe sie mit offenem Mund an. Was soll ich jetzt sagen. Am liebsten würde ich weinen. Das was sie mir gerade gesagt hat, war so unglaublich süß. Es ist ein tolles Gefühl gesagt zu bekommen, dass man den Sohn glücklich macht. Manuela ist eine tolle Frau. Man merke richtig, wie sehr sie ihren Sohn liebt. Ich weiß immer noch nicht, wie ich mich jetzt verhalten soll. Ich nehme einfach Ihre Hand in meine. "Danke Manuela. Diese Wörter gerade zu hören. Ich weiß nicht was ich sagen soll. Ich bin fühle geehrt. Eins kann ich dir aber sagen. Ich werde Marco nie verlassen. Wir beide bekommen ein Kind zusammen. Wir werden immer im Leben des anderen sein", sage ich und stehe auf um sie in den Arm zu nehmen.

Jetzt weiß ich auch, was Marco immer meint. Seine Mutter ist eine unglaubliche Frau. "Ich danke dir Jana. Danke für alles. Du hast ihn gerettet", sagt sie leise, während wir uns noch umarmen. Es tut so gut, sie in den Armen zu haben. Sie ist wie eine Mutter für mich. Als wir uns voneinander lösen sehen wir uns lächelnd an. Genau in dem Moment kommt Marco in die Küche. "Mama ist alles okay mit dir? Warum weinst du?", fragt er besorgt, als er sie ansieht. Sofort geht er auf seine Mutter zu und nimmt sie in den Arm. Was würde ich nicht alles tun, um eine Mutter wie Manuela zu haben.

"Es ist nichts Marco. Alles ist gut. Alles ist perfekt. Ich bin einfach nur glücklich", antwortet sie ihm, sieht mich dabei aber an. Ich spüre, wie meine Wangen rot werden. Marco sieht uns beide verwirrt an. Wenn er nur wüsste.

Der Freund Meines BrudersHikayelerin yaşadığı yer. Şimdi keşfedin