My Little Angel #5

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Ryan stand nun schon die ganze Zeit bei mir. Wir konnten uns problemlos unterhalten. Es fühlte sich so an, als würden wir uns schon seit Jahren kennen. Während der lustigen Unterhaltung, tranken wir auch hin und wieder.
"Bist du oft auf solchen Partys?", fragte er mich schließlich und nahm einen Schluck aus seinem Glas.
"Nein, eigentlich nicht. Heute ist eine Ausnahme", antwortete ich und bäm waren diese bedrückenden Schuldgefühle wieder da.
"Ach ja? Warum denn?" Er schaute mich verwundert an.
"Ich möchte nicht so gerne darüber reden."
"Oh, sorry. Das musst du natürlich auch nicht, wenn du nicht willst", erwiderte er und grinste.
"Danke..-"

In dem Moment gesellten sich Lene und Mike wieder zu uns. Lene schaute Ryan an und wirkte sehr überrascht.
Sie hob ihre Augenbraue und zwinkerte mir unauffällig zu. Ich wusste ganz genau, worauf sie hinaus wollte.
"Helena, hättest du was dagegen, wenn ich mir für kurze Zeit Lene ausleihe? Ich möchte ihr etwas zeigen", fragte Mike und legte seinen Arm um Lene, die wiederum total rot anlief.
"Etwas zeigen, also? Nein, natürlich nicht. Geht ruhig."
Ich grinste provozierend und schaute Lene an, die nun schon einer roten Tomate glich.
"Gut, danke. Na los, Lene", sagte er und nahm ihre Hand.
"Danke, Schatz. Ich hole dich später hier wieder ab", rief sie mir noch zu, während sie Mike folgte.

Als ich sie gehen sah, konnte ich mir das Lachen nicht verkneifen.
"Wow, läuft ja gut zwischen den beiden", sagte Ryan lachend.
"Ja, definitiv."
In dem Moment begann sich plötzlich alles vor mir zu drehen.
"Helena? Alles okay?", fragte mich Ryan besorgt und stützte mich.
"J..Ja, mir ist nur etwas schwindelig. Ich habe wahrscheinlich zu viel getrunken", antwortete ich, während ich mich an seine Brust schmiegte, weil mir so schwindelig war.
"Komm, wir gehen mal raus. Frische Luft wird dir gut tun." Er legte seinen Arm um mich und führte mich durch die ganze Menge nach draußen.
Draußen angekommen, setzten wir uns im Garten auf eine Bank.
Es gab einen sternenklaren Himmel und einen epischen Vollmond, wie in einem Märchen.
Ich legte meinen Kopf auf seine Schulter und er hatte seinen Arm immer noch um mich.

Seine Nähe löste ein unbeschreibliches Gefühl in mir aus. Es fühlte sich an wie ein Blitzschlag, welcher durch seine Berührung, durch meinen ganzen Körper glitt.
Ich weiß nicht warum, aber ich sehnte mich gerade nur nach seiner Wärme, seinem Geruch, seinem Körper, seinen Berührungen und seinen Lippen.
Alkohol wirkte gerade perfekt.

"Ryan?", sagte ich und unterbrach die Stille.
"Ja?"
Ich hob meinen Kopf und schaute ihm direkt in seine Augen.
"Es tut mir so Leid."
Er hob seine Augenbraue und wirkte sehr verwundert.
"Was tut dir Leid?", fragte er überrascht.
Und genau in dem Moment legte ich meine Lippen auf seine. In mir explodierte das Gefühl der Geborgenheit, des Verlangens, der Liebe und der Sehnsucht.
Die Berührung seiner Lippen war das Schönste, was ich je gespürt hatte in meinem Leben. Man konnte es einfach mit nichts auf dieser Welt vergleichen. Etwas vergleichbares gab es einfach nicht und wird es auch niemals geben.

Sein Schock zeigte sich durch seine versteifte Art. Ich hatte ihn also sehr überrascht.
Plötzlich wurde mir klar, was ich gerade tat und ich schreckte zurück. Sein Gesicht zeigte seinen Schock und seine Augen spiegelten seine Verwunderung wieder.
Ich bin so eine Idiotin!
Was habe ich mir dabei gedacht?
Warum habe ich so viel getrunken? Ich habe mich echt nicht mehr unter Kontrolle. Das kann nicht gut enden.

"E..Es..Sorry", stotterte ich und stand auf, um wegzulaufen. Ich konnte ihm nicht mehr in seine Augen schauen. Dieser Moment war mir so unangenehm und peinlich. Ich war einfach unmöglich!
Doch in dem Moment spürte ich seinen Griff an meinem Arm und ich drehte mich langsam um, schaute ihn aber nicht an. Ich schaute einfach nur auf den Boden, denn mein Niveau war gerade nur so viel wert.
Er strich mir plötzlich ein paar Strähnen aus dem Gesicht und streichelte meine Wange sanft.
Seine Augen durchbohrten meine und mein Herz machte dabei zehntausend Sprünge.

"Ryan, es tut mir so leid. I..Ich war einfach so dumm und ich verstehe, wenn du jetzt sauer auf mich bist, aber das..-", stotterte ich verzweifelt, aber weiter kam ich nicht, da er mir näher kam und seine Lippen auf meine legte.

Diesmal war ich diejenige, die extrem überrascht und geschockt war.
Doch schon gleich verflogen diese Gefühle. Ich schloss meine Augen und erwiderte seinen Kuss.
Er legte seine Arme um meine Hüfte und zog mich noch näher an sich, während ich meine Arme um seinen Nacken legte und ihm durch seine weichen Haare strich.

In mir herrschte ein absolutes Chaos. Ich hatte alles und jeden um mich herum vergessen. Alles was gerade zählte war er. Alle meine Sorgen, Ängste und Probleme waren auf einmal weg. Ich schwebte auf Wolke dreitausend, falls es so etwas gab.

Der Kuss, der zuerst sanft und voller Gefühle war, wurde immer wilder und leidenschaftlicher.
Vom normalen Kuss ging es nun über zum leidenschaftlichen Zungenkuss.
Wir küssten uns so, als würde es kein Morgen geben.
Hätte ich die Folgen dieser Tat zu dem Zeitpunkt gewusst, wäre ich aber wahrscheinlich schreiend weggelaufen.

My little AngelWhere stories live. Discover now