My Little Angel #23

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Am nächsten Tag herrschte in der Schule der pure Horror. Meine Schwangerschaft war das Thema Nummer eins!
Sowas spricht sich also so schnell rum?
Die Leute schauten mich alle komisch an und ein paar wagten es sogar mich darauf anzusprechen.Viele spekulierten darüber, wer der potenzielle Vater sein könnte. Gott sei Dank war wenigstens sein Name nicht öffentlich bekannt und das sollte auch so bleiben. Die Schwangerschaft hätten sie irgendwann eh rausgefunden, da mein Bauch nicht immer so flach bleiben wird. Besser schon heute, als später wenn ich große Depressionen haben werde wegen dem Zunehmen.
Selbst die Lehrer schauten mich komisch an und ein paar von ihnen hatten mich auch darauf angesprochen. Sie boten mir ihre Hilfe an und falls irgendwas los sein sollte, könnte ich mich immer an sie wenden.
Wow, aber nein danke!

Ich muss das ganze eh nur noch vier Monate ertragen. Dann habe ich meinen Abschluss und bin hier für immer raus! Darauf freue ich mich schon extrem und es ist sogar zurzeit meine einzige Motivation!
Zwar werde ich an meinem Abschluss eine große Kugel haben, aber was akzeptiert man denn nicht für sein Kind.

Die ersten zwei Stunden hatte ich Biologie. Das ging sogar noch. Danach kam aber Mathe und glaubt mir, ich wäre fast eingeschlafen, wenn Lene mich nicht durch ihre Schwärmerei aufgehalten hätte.
Dieses Mädchen war voll verschossen in Mike!
Nur weil er vorne eine von zwanzig Aufgaben lösen konnte, flippte sie aus und wäre fast ohnmächtig geworden. 'Wie toll und schlau er doch sei!'
Wenn das schlau sein soll, dann brauche ich für meine Intelligenz ein neues Wort!
Die Liebe kann einen echt blind machen.

Irgendwann hatte ich jedoch genug von ihrem 'Mike-Gelaber'.
"Lene, ich verstehe ja das du voll auf ihn stehst, aber warum laberst du mich hier voll, statt deine Energie und Stimme für ihn aufzuheben?! Geh und rede doch mit ihm..-", flüsterte ich ihr leise zu, aber dennoch musste mein scheiß Mathelehrer genau dann gucken, wenn ich am labern war.
"Helena? Da du anscheinend so interessiert bist am labern, könntest du doch deine Energie für die nächste Aufgabe nutzen, oder?"
Ich stand auf, warf aber Lene vorher noch einen genervten Blick zu, die mich entschuldigend ansah. Ich lief vorne zur Tafel und nahm die Kreide aus seiner Hand. Er schaute mich vorwurfsvoll an und setzte sich auf seinen Stuhl.
Natürlich musste ich zu meinem Glück auch bei der schwersten Aufgabe dran kommen.
Ich schaute mir die Aufgabe erst eine Weile genau an und überlegte.
"Miss Dorn, die Aufgabe wird sich nur durch ihre Blicke nicht von selbst lösen!" Sein Kommentar löste einen Lachanfall in der Klasse aus.

Dieser Mann. Ich hasse ihn wie die Pest!

Ohne auf sein Kommentar einzugehen, begann ich zu rechnen. Als ich dann fertig war, legte ich die Kreide auf sein Pult, verschränkte meine Arme und schaute ihn fragend und genervt an.
An seinem Blick wusste ich das meine Lösung richtig war.
Ha - 1-0 für mich, du Arsch!
"Gut, setz dich! Aber nur weil du schwanger bist, werde ich dir dein Geschwätz nicht erlauben. Merk dir das!"
"Ich habe Sie auch nie darum gebeten! Merken Sie sich das", erwiderte ich genervt und setzte mich auf meinen Platz.
Auf meinen Kommentar ging er auch nicht ein, sondern tat so als hätte er es gar nicht mitbekommen.
2:0 für mich!

Später in der Mittagspause war die Cafeteria wie gewöhnlich extrem voll.
Lene und ich holten uns unser Essen und setzten uns zu ein paar anderen Freundinnen.
Die Gespräche gingen wie immer um dieselben Themen: Jungs, Partys, Lehrer, Noten.
Die Kreativität war bemerkenswert!
Ich hörte ihnen die ganze Zeit nur mit einem halben Ohr zu, doch dann tauchte dieser eine Name auf. Dieser Name, der wieder alles durcheinander warf und mein Leben auf den Kopf stellte.
"Habt ihr gehört das Ryan übrigens dort zu seiner Freundin gezogen ist?"
Lenes Augen trafen meine und auch sie schien geschockt über den Satz zu sein.
"Zu seiner Freundin? Woher weißt du das denn, Mia?", fragte Lene neugierig.
"Das weiß die ganze Schule! Anscheinend sind sie schon ein Jahr lang zusammen gewesen und nun sind sie zusammengezogen", erklärte Mia mit einem hinterhältigen Schmunzeln im Gesicht.
"Vielleicht sind das nur Gerüchte?!" Lene, die meinen schlechten Zustand gerade bemerkte, versuchte mir zu helfen.
"Nein, wirklich! Anscheinend hat er es selber seinen Freunden erzählt, bevor er gegangen ist. Eigentlich ziemlich schade. Er war schon sehr heiß."
"Das kann doch nicht wahr sein.."

My little AngelWhere stories live. Discover now