My Little Angel #70

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"Ich finde die Idee wirklich gar nicht cool! Warte wenigstens bis ich wieder da bin und dann kannst du ausziehen!", seufzte Ryan am anderen Ende und brachte mich mit seiner süßen und besorgten Art wieder zum Schmunzeln.

"Ryan, wir haben schon fast alles fertig und wenn wir heute noch den ganzen Tag an der Wohnung arbeiten, kann ich in den nächsten Tagen einziehen! Ich weiß nicht, warum du dich nicht für mich freust."

"Natürlich freue ich mich für dich, das ist es auch nicht."

"Was dann?", fragte ich ihn neugierig und setzte mich auf die Decke neben Jason, der in seinem Maxi Cosi schlief.

Meine Eltern und ich hatten uns heute schon sehr früh an die Arbeit gemacht, um die Kleinigkeiten noch an der Wohnung fertig zu stellen, da die größte Arbeit schon lange erledigt war. Wahrscheinlich hätten wir die Wohnung niemals so schnell fertig gekriegt, wenn meine Eltern nicht ihre Macht und ihr Geld eingesetzt hätten. Sie haben nämlich sehr viele Leute für die Wohnung eingestellt, die Tag und Nacht gearbeitet haben, sodass die sie nun fast fertig ist. Es fehlen nur noch die Kisten von zu Hause und ein paar andere Kleinigkeiten. Ich kann es nicht fassen, dass ich diesen Ort bald 'meine Wohnung' nennen darf!
Alle großen Möbel stehen schon und es ähnelt einem richtigen Haus. Zwar nur durch die Hilfe meiner Eltern, aber dennoch bin ich mega dankbar, denn ohne sie hätte ich noch eine ganze Weile gebraucht.
Selbst der Vermieter war sehr überrascht von der Schnelligkeit, aber wie gesagt, meine Eltern schaffen alles. Sie haben sich zum Glück auch um den nicht so coolen Teil des Umzugs gekümmert, wie zum Beispiel die ganzen Versicherungen und Verträge, für die ich wirklich sehr dankbar bin.

Die ganze Zeit über habe ich an Jasons neuem Babyzimmer gearbeitet und dort ein paar Sachen aus der alten Wohnung ausgepackt, bis ich schließlich einen Anruf von Ryan bekam. Ich war gerade ganz alleine mit Jason in unserer zukünftigen Wohnung, da meine Eltern vor ein paar Minuten gegangen sind, um etwas essbares zu kaufen, weil wir am verhungern sind.

"Ich kann mich einfach nicht mit dem Gedanken anfreunden, dass meine Frau und mein Sohn alleine wohnen werden, während ich nicht da bin."

'Meine Frau'...Ich liebe diese Worte aus seinem Mund!

"Ohhh Ryan, wie süß du bist, aber du brauchst dir keine Sorgen zu machen! Ein Umzug ist doch normal und es wird auch in den nächsten Tagen erst soweit sein. Da wirst du bestimmt wieder hier sein!", gab ich lachend von mir und lehnte mich an die kalte Wand.

"Ich möchte da sein! Eine ganze Woche halte ich es hier definitiv nicht aus und außerdem habe ich noch eine Rechnung offen mit dem blonden Mistkerl aus deinem Café!", sagte er ernst.

Ich hatte gestern Nacht Ryan alles über Mirco erzählt und mit alles, meine ich auch wirklich alles. Von unserer Begegnung, bis hin zu meiner Frühgeburt dank Mirco, bei dem Ryan dann komplett durchgedreht ist. So extrem wütend hatte ich ihn schon lange nicht mehr erlebt und ich habe wirklich lange gebraucht, um seine Wut gestern zu besänftigen und ihn davon abzuhalten, in den nächsten Flieger zu steigen, da er es wirklich vorhatte.

"Ryan!", seufzte ich augenverdrehend.

"Was denn?! Wegen diesem Spast hätte ich meinen Sohn und meine Frau verlieren können! Wie tief muss man denn gesunken sein, um einer hochschwangeren Frau so etwas antun zu können?! Vielleicht schaffen es meine Schläge ja sein Gehirn wieder auf den richtigen Platz zu setzen, falls er überhaupt eins besitzt!"

Durch seinen letzten Satz konnte ich mir mein Lachen nicht mehr verkneifen, obwohl ich eigentlich ernst bleiben wollte.

"Stimmt doch, Babe", sagte er nun auch lachend, doch innerhalb von ein paar Sekunden änderte sich seine Laune wieder.
"Weißt du..Ich mache mir extreme Vorwürfe und vor allem nachdem du mir das erzählt hast. Ich Idiot habe so viele Fehler gemacht und du hast alleine darunter gelitten! Wäre ich bei dir geblieben, dann wäre es nie dazu gekommen! Ich hasse mich dafür..-"

My little AngelWhere stories live. Discover now