My Little Angel #8

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Ihre Pupillen weiteten sich und ihre Mundwinkel fielen nach unten.
"Ryan? Ryan? DER Ryan?!"
"Ja, der Ryan", seufzte ich und schaute weg.
Die Situation war mir peinlich und unangenehm zugleich.
Peinlich, weil ich mit Ryan geschlafen hatte, obwohl ich ihn eigentlich kaum kannte.
Peinlich, weil mein Niveau so tief gesunken war an dem Tag, sodass ich mich auf so eine Scheiße einlassen konnte.
Was wird nun passieren?

"Nicht dein ernst. Helena, erzähl mir sofort die ganze Story! Jetzt!"
Sie hatte sofort ihren ernsten Blick aufgesetzt, damit ich mit keiner Ausrede kommen konnte. So war sie halt.
Also erzählte ich ihr alles. Von unserer ersten Begegnung in der Schule, bis hin zu unserem großen Streit am frühen Morgen nach der Nacht. Während ich alles erzählte, stiegen in mir die erwürgenden Emotionen mit den Erinnerungen wieder hoch. Alles lief quasi vor meinen Augen wieder ab. Jedes Detail, jede Emotion, einfach alles spiegelte sich in den Erinnerungen wieder.
Aber dennoch fühlte ich mich wie in einem Alptraum. Ein Alptraum, aus dem ich einfach nicht entkommen konnte. Aufwachen! Ich wollte einfach nur aufwachen!

Flashback

Langsam öffnete ich meine Augen. Ich sah einen unbekannten Raum und schließlich bemerkte ich, dass Ryan neben mir lag. Es kostete mich ein paar Sekunden, um zu realisieren, was gestern Nacht passiert war. Nach und nach kamen dann die Erinnerungen wieder hoch, und es fühlte sich wie ein Messerstich in mein Herz an.
Aus Schock befreite ich mich blitzschnell aus seinem Griff und rutschte schnell weg von ihm.

Durch meine hektische Bewegung wurde er wach, rieb sich die Augen und realisierte dann, dass ich auch hier war.
Sein Gesicht wurde kreidebleich und der Schock zeichnete sich in seinen Gesichtszügen aus.
"H..Helena?!"
Auch mir war der Schock in meinem Gesicht deutlich zu erkennen.

Habe ich mit ihm..?
Oh mein Gott! Nein! Nein! Nein!
Das kann nicht wahr sein.
Das ist doch nur ein Traum. Ich werde gleich wieder aufwachen und dann darüber lachen. Ja, so wird es sein. Das ist nicht die Realität.

Jedoch verlor ich meine Hoffnung zunehmend, vor allem, als ich dann unsere Klamotten auf dem Boden zerstreut liegen sah.
Eine Träne lief mir über meine Wange. Tränen des Schocks, der Angst, der Reue und der Wut mir gegenüber.
Ich wickelte die Decke um meinen nackten Körper und stand sofort auf, um meine Klamotten schnell aufzuheben.
Ryan fischte ebenfalls schnell nach seiner Boxershorts und zog sie sich über. Dann stand er auf und man sah ihm an, dass er nach den richtigen Worten suchte.
Doch ich lief ohne einen weiteren Blick sofort ins Bad und zog mir meine Klamotten schnell über, während mein Schluchzen immer lauter wurde und sich mit meinen Tränen vermischte.

Ich hörte ein leises Klopfen an der Tür.
"Helena. Es tut mir Leid. Das wollte ich nicht. Ich wollte das wirklich nicht", stotterte er leise und ich wusste sofort, dass er es ernst meinte. Das hörte ich an seiner Stimme.

Jedoch wollte ich gerade nicht reden. Nicht mit ihm. Ich wollte ihn nicht sehen. Durch die große Wut in mir würde es sonst eskalieren.
Nachdem ich mich dann fertig angezogen hatte, trocknete ich mir die Tränen, atmete tief ein und öffnete die Tür. Ryan stand nun direkt vor mir und schaute mich mit einem traurigen Blick an.
"Helena, es tut mir so Leid", stotterte er und schluckte.
"Nein, lass es. Ich bitte dich. Komm mir einfach nie wieder zu nahe", murmelte ich leise ohne ihn dabei anzusehen. Das alles fühlte sich gerade nur unrealistisch an und ich wollte einfach nur verschwinden. Ohne weitere Worte verließ ich das Zimmer und lief die Treppen schnell nach unten.

Er folgte mir jedoch und war dicht hinter mir.
"Helena, bitte. Das wollte ich doch nicht. Ich hatte zu viel getrunken. Ich war besoffen. Ich hatte keinen klaren Kopf mehr. Bitte, glaub mir doch! Das hätte ich so nie gewollt. So bin ich nicht", rief er mir hinterher.
Bei diesen Worten blieb ich dann abrupt stehen und drehte mich um.
"Du kannst dir nicht vorstellen, was ich mir alles vermasselt habe wegen dir. Für dich war es nur eine Nacht. Aber für mich? Ich..Ich bin nun tot. Weißt du das? Wie soll ich meinen Eltern jemals wieder in die Augen schauen? Wie, hm?! Sag mir das!
Ryan, bitte. Lass mich einfach in Ruhe, okay? Ich bitte dich. Bleib einfach fern von mir. Das ist das Beste für mich, aber auch für dich."

Nun ballte er seine Hände zu Fäusten und seine blauen Augen funkelten vor Wut.
"Denkst du echt, dass ich das geplant habe, oder so?! Wir waren beide total blau. Ich habe das nicht bei Bewusstsein getan. Warum verstehst du das nicht, Helena?! Hör auf so zu tun, als hätte ich die alleinige Schuld an dieser Nacht! Du wolltest es doch auch. Ich habe dich nicht dazu gezwungen und das weißt du auch..", zischte er wütend und strich sich verzweifelt durch seine Haare. Nach ein paar Sekunden schien er dann seine Wut wieder unter Kontrolle zu haben. Er kam ein paar Schritte auf mich zu und richtete seine Blicke wieder auf mich. "..Wenn du willst können wir diese Nacht auch einfach vergessen?"

Sein letzter Satz zerbrach mein schweres Herz in zehntausend Einzelteile. Es war ein unbeschreiblicher und unvergleichbarer Schmerz. Ich wusste zwar, dass Worte verletzen konnten, aber erlebt hatte ich es noch nie so richtig....bis jetzt. Seine Worte waren wie tausende Messerstiche in meinen Körper. Es tat weh, nur eine Nacht für ihn gewesen zu sein. Nur eine Nacht und ein bisschen Spaß. Es tat einfach nur verdammt weh.
Die Wut stieg aber dennoch gleichzeitig in mir und ich verlor die Kontrolle.
Ich hob meine Hand und klatschte ihm eine mitten in sein Gesicht.
Mein ganzer Körper zitterte, während Tränen nach und nach über meine Wangen liefen.
"Du verdammter Mistkerl! Lauf mir nie wieder über den Weg. Verschwinde einfach", zischte ich wütend, öffnete die Haustür und verließ die Wohnung.

Ich wollte einfach nur weg.
Weg von ihm.
Weg von diesem Haus.
Weg von dieser Erinnerung.

Aber ich wusste damals noch nicht, dass es für mich kein Entkommen mehr gab. Denn dies war erst der Beginn meiner Story.

Flashback End

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