My Little Angel #54

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Ryan stand mit weit aufgerissenen Augen nun vor uns und wirkte sehr geschockt.
Irgendwie bin ich froh das er hier ist, aber gleichzeitig auch nicht. Ein ungutes Gefühl breitet sich in mir aus.
Auch Mircos Aufmerksamkeit war auf Ryan gerichtet und sein Griff lockerte sich an meiner Hüfte. Ryans Blicke wanderten zu mir und als er meine Tränen an meiner Wange sah, versteinerte sich seine Miene und seine Augen funkelten vor Wut.
"Du bist?!", fragte Ryan wütend und kam auf uns zu.
Das war nun meine Chance. Ich befreite mich aus Mircos festem Griff und nahm sofort den weinenden Jason in meine Arme.
"Die Frage geht eher an dich, denkst du nicht auch?!", sagte Mirco ebenfalls ernst.
"Junge, das geht dich'n Scheißdreck an! Was machst du hier?! Helena, wer ist das?! Hat er dir weh getan?!" Ryans wuterfüllten Blicke lagen nun auf mir.
Lieber Gott, warum ich?!
Warum muss das Unglück immer auf meiner Seite sein?!

"Er..äh..-", stotterte ich nervös, doch wurde durch Mirco unterbrochen.
"Ich bin ihr Freund und der Vater von ihrem Kind!", gab er ernst von sich.
Ich glaube, ich höre nicht richtig?!
Will dieser Junge mir gerade alles zerstören?!

Ryans Augen weiteten sich verwirrt und seine fragenden Blicke durchbohrten mich. Seine Wut war plötzlich weg und stattdessen wirkte er etwas gekränkt.
"Stimmt das?!", fragte er mich mit einer kalten Stimme.
Ich hasse diese kalte und distanzierte Seite von ihm!
"N..Nein! Mirco lügt!.." Ich wendete meine Blicke auf Mirco. "Bitte verschwinde einfach aus meinem Leben! Warum kannst du mich nicht in Ruhe lassen?! Du hast mich oft genug verletzt...Also warum?! Verschwinde einfach!", fügte ich mit einer ernsten Stimme hinzu.
"'Warum?!' Du gehörst mir, verstanden?! Niemand...Wirklich niemand auf dieser Welt kann das jemals ändern! Ich werde das nicht zulassen, Helena! Hast du mich verstanden?! Ohne mich wirst du niemals glücklich werden, weil ich es nicht zulassen werde! Du wirst mich nicht mehr los! Also sei brav, damit niemand zu Schaden kommt..." Bei seinem letzten Satz wendete er seine Blicke auf Jason, der in meinen Armen lag.
"Halt dich fern von meinem Kind!", stotterte ich ängstlich und entfernte mich ein paar Schritte von ihm.

Genau das war meine Schwachstelle und Mirco wusste das zu gut. Für mein Kind würde ich alles tun und das ist ihm auch klar. Deshalb hat er es nun auf mein Baby abgesehen und droht mir damit! Ich fasse es einfach nicht! Wie soll ich diesen kranken Psychopathen jemals wieder loswerden?! Ich fühle mich gerade alleine, hilflos und einsam.

Plötzlich spürte ich eine Hand auf meiner Schulter. Ryan..?
Er lächelte kurz und stellte sich dann schützend vor mich. Seine Augen funkelten vor Wut, seine Hände waren zu Fäusten geballt und seine Muskeln spannten sich.
Auch Mirco war nun sehr wütend. Wahrscheinlich weil ich neben Ryan stand und nicht neben ihm. Seine Blicke schweiften zwischen mir und Ryan hin und her.
"Das ist eine Sache zwischen mir und Helena! Also verschwinde lieber, sonst..."
"Sonst was?!", fragte Ryan wütend.
Mircos ernste Miene verschwand und sein teuflisches Lächeln nahm stattdessen Platz auf seinen Lippen. Plötzlich zog er einen Taschenmesser aus seiner Jackentasche und lachte krankhaft, als er meinen ängstlichen Blick dabei sah.
"Sonst werde ich zuerst dich aus dem Weg räumen und danach den kleinen Pisser!", gab er ernst von sich und seine eiskalten Blicke drohten mir dabei indirekt.

Nein...
Was soll ich denn tun?! Ich kann nicht mal die Polizei anrufen, da mein Handy in meiner Tasche und die wiederum hinter Mirco auf dem Stuhl ist.
"Helena, geh weiter nach hinten!", sagte Ryan plötzlich ernst. Seine Blicke lagen aber immer noch auf Mirco, der mit dem Messer in seiner Hand teuflisch schmunzelte.
"R..Ryan..nei..-"
"Geh schon!", gab er plötzlich wütend von sich, sodass ich schweren Herzens mich ein paar Schritte von ihm entfernte.
"Diese Entfernung wird sie auch nicht retten, du Brain!", sagte Mirco lachend, doch Ryans Miene war immer noch eiskalt auf ihn gerichtet.
"Retten muss ich sie auch nicht, da du nun wirklich ein schlechter Witz bist!" Während Mircos Schmunzeln verschwand, bildete sich auf Ryans Lippen ein arrogantes Lächeln.
"Das wirst du bereuen, du kleiner Wichser!", zischte Mirco wuterfüllt und bevor ich es realisieren konnte, stürzte er sich auf Ryan.

Scheiße! Scheiße! Scheiße!
Ich muss sofort Hilfe holen! Mit schnellen Schritten lief ich zur Tür, wurde dann aber unterbrochen.
"Helena, bleib! Dieser Schwanzlutscher kann nichts mehr tun!" Mircos Messer war nun in Ryans Händen und Mirco blutete leicht an seiner Lippe. Ryan hatte Mircos Hände an seinem Rücken verschränkt und drückte ihn mit dem Gesicht an die Wand, sodass er auch wirklich nichts tun konnte.
"Wenn ich dich nochmal in ihrer Nähe sehe, dann werde ich dich mit meinen eigenen Händen töten, du Bastard! Hast du mich verstanden?!"
Trotz der Drohung in seiner Stimme, antwortete Mirco nicht. Das gefiel Ryan natürlich ganz und gar nicht.
"Ich wiederhole mich nicht gerne, du Pisser!", gab Ryan wütend von sich und drückte Mircos Gesicht noch fester an die Wand.
"Haben wir uns verstanden?!" Die Wörter kamen langsam und drohend aus seinem Mund. Zu meiner Überraschung nickte Mirco nun hilflos.
"Du lernst schnell! Und jetzt verpiss dich!" Ryan hielt ihn an seinem Kragen und schubste ihn Richtung Tür. Mircos mörderischen Blicke, die auf Ryan gerichtet waren, änderten sich plötzlich auf unerklärliche Weise und seine Blicke lagen nun auf mir.

"Das ist er, oder?!", fragte er mich kalt, während seine seelenlosen Augen Ryan am liebsten töten würden.

Oh nein...
Er hats gemerkt..
Was soll ich jetzt tun?!
Er wird mir alles zerstören!

Da er meine Verzweiflung bemerkte, wusste er ganz genau dass er gerade Recht hatte.
"Ich wusste es doch!", sagte er lachend.
Fuck!
Ich meine, ich wollte es Ryan auch erzählen, aber nicht so! Ich will nicht das er es von anderen erfährt und vor allem nicht von Mirco!
"Was labert dieser Wichser?! Wer bin ich?!", fragte nun Ryan mich verwirrt.

Erdboden, kannst du dich mal bitte öffnen?

"I..Ich..es..-", stotterte ich nervös, so wie als hätte man mir meine Worte geklaut.
"Eine schöne Familie hast du da, Helena! Die Mutter, das Baby und der Vater, der nach seinem Spaß, ohne Verantwortung zu übernehmen, einfach abgezischt ist und Helena alleine gelassen hat! Der Sex war wahrscheinlich gut, oder?! Das einzige, was für dich zählt, stimmts?!"

Jetzt ist es raus...
Es gibt kein Zurück mehr..

Ryan Augen weiteten sich auf unerklärliche Weise und sein Gesicht wurde kreideweiß. Seine verwirrten Blicke lagen nun auf mir.
"Was labert der für eine Scheiße?! Helena, sag irgendwas! Stimmt das?!", zischte er wütend und laut, sodass Jason in meinen Armen plötzlich zuckte und weinte.
"Na, sag schon, Helena! Hm, stimmt das?", gab Mirco teuflisch lächelnd von sich.
"Ich lasse euch mal alleine, aber man sieht sich wieder, Schatz! Und das schon sehr bald! Pass lieber auf dich auf!", und damit verließ er das Zimmer und ließ mich mit den Folgen seiner teuflischen Tat zurück.

Nie hätte ich gedacht, dass er es so erfahren würde und das alles nur wegen Mirco! Was soll ich jetzt sagen? Wie soll ich ihm meinen Standpunkt und meine Sorgen erklären, wenn er jetzt schon vor Wut brodelt?
"Helena?! Sag das er lügt! Sag, dass das nicht wahr ist!", zischte Ryan wütend und kam einen Schritt auf mich zu.
"Es...ist...die Wahrheit...", gab ich schließlich von mir und schaute ihn dabei nicht an.
Für ein paar Sekunden herrschte völlige Stille zwischen uns. Es war so unangenehm und am liebsten wäre ich im Erdboden versunken. So wollte ich es ihm nicht sagen. Aber wann kam denn alles so wie erwartet in meinem Leben?!
"Was..? Ich verstehe nicht..."
Diesmal hob ich meinen Blick und schaute ihm direkt in seine blauen Augen.
"Jason ist dein Sohn, Ryan!"

Wie versprochen das neue Kapitel!^-^
Bin zwar nicht so ganz zufrieden, aber naja. Hoffe nur das es euch gefällt! :)

Wie immer sind eure Meinungen gerne erwünscht und würden mir eine große Freude bereiten! :D
Wenn euch etwas stört, nervt oder wenn ihr Verbesserungsvorschläge habt, dann könnt ihr mir dies gerne sagen! :)

~Seli

My little AngelWhere stories live. Discover now