My Little Angel #77

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Völlig genervt drehte ich mich auf die andere Seite und schloss wieder meine vor Müdigkeit brennenden Augen.
"Babe...Komm schon! Wach auf! Wir wollen doch noch zum Frühstück fahren und deine Eltern nicht warten lassen!", hörte ich Ryan hinter mir sagen.
"Noch drei Minuten", krächzte ich gähnend und schmiegte mich an mein kuscheliges Kissen.
"Das hast du vor genau zehn Minuten auch gesagt! Auf! Komm schon!", lachte Ryan, legte seine Arme von hinten um meinen Körper und drückte mir einen Kuss auf die Wange.
"Oder muss ich meiner schlafenden Rapunzel noch den Kuss der wahren Liebe geben, damit sie aus ihrem tiefen Schlaf erwacht und ihren Prinzen beachtet?", hauchte er mir lächelnd ins Ohr.
Ungewollt huschte mir bei der Frage ein Lächeln über die Lippen.
"Du meinst wohl Dornröschen, oder?"
"Ach, was auch immer. Die sind doch eh alle gleich.." Lachend strich er mir sanft durch meine Haare.
"...Komm schon, Prinzessin!"

"Gib deiner Prinzessin einfach noch eine halbe Stunde und danach will ich auch meinen Kuss haben, edler Prinz", gab ich müde von mir und drückte ihm einen Kuss auf die Wange.
"Halbe Stunde?! Wir müssen in einer Stunde im Restaurant sein, Babe! Da kriegst du keine Minute mehr!...Also meine Schlafmütze, entweder du stehst jetzt von alleine auf oder ich bringe dich auf unschöne Weise dazu."
"Was willst du denn tun?", fragte ich gähnend und versuchte mir mein Lachen zu unterdrücken.
"Oh Babe, ich kann sehr vieles tun. Ich lasse mir einfach etwas einfallen, wie zum Beispiel kaltes Wasser..", sagte er drohend und lächelte arrogant, als ich meine Augen geschockt aufriss und ihn skeptisch anschaute.
"Ufff Ryan...Ist ja gut! Bin wach!", seufzte ich enttäuscht, drehte mich wieder auf seine Seite und legte meinen Kopf, bevor er aufstehen konnte, auf seine Brust.
"Du bist ein Idiot", murmelte ich leise und kuschelte mich dabei an seinen warmen Körper.
Wie kann sein Körper eigentlich immer so warm sein?!
Er schläft immer nur in Boxershorts und ohne Decke, da ihm dann zu heiß wird. Das verstehe ich einfach nicht. Jede Nacht versuche ich ihn leise zu zudecken, aber innerhalb von ein paar Minuten liegt die Decke wieder auf dem Boden. Er ist in der Hinsicht schlimmer als ein kleines Kind!

"Falsch. Ich bin dein Idiot, Babe."
Ich hob meinen Blick und schaute ihn skeptisch an.
"Hat doch keinen Unterschied."
"Doch", gab er gelassen von sich und schaute mir dabei innig in die Augen.
"Ach ja?", fragte ich ihn neugierig und schmiegte mich wieder an seine Brust.
"Ja, denn ein Idiot ist nichts spezielles, aber dein Idiot ist etwas besonderes."

Diese Logik?
Typisch Ryan und seine 'Philosophien' mal wieder.

"Gut, dann bist du halt mein perfekter Idiot!", sagte ich lachend. Genau im selben Moment hörten wir auch schon Jason im Nebenraum kreischen.
"Dein perfekter Idiot geht jetzt mal zu Jason und macht ihn fertig. Ey, wenn ich wieder komme und du immer noch im Bett liegen solltest, dann gibts richtig Stress, Babe!", drohte er mir lächelnd und verließ dann auch schon das Zimmer.
"Idiot!", rief ich ihm noch lachend hinterher. Dann zwang ich mich aber auch schon lustlos aus dem Bett und schlenderte ins Bad, um mich fertig zu machen.

Gestern Abend haben meine Eltern die glorreiche Idee gehabt heute zusammen irgendwo zu frühstücken, um unseren Umzug und unseren Neustart zu feiern. Sie haben auch Lene und Mike eingeladen. An sich finde ich es mega süß von den beiden, dass sie das für uns tun und eigentlich freue ich mich auch auf das Essen. Jedoch bin ich schon immer ein extremer Morgenmuffel gewesen. Früh aufstehen und ich?
Das verträgt sich einfach nicht.
Das ist einfach nur ein Mordversuch am lebendigen Leib, auch wenn es übertrieben klingen mag.

"Babe?", hörte ich Ryan im Flur rufen.
"Bin im Bad! Was ist los?"
"Was mach ich nochmal in Jasons Brei rein? Soll ich einfach ein paar Sachen aus dem Kühlschrank zusammen mischen?"

Das ist jetzt nicht sein ernst, oder?

"Nein! Spinnst du?! Das Rezept für den Brei steht doch auf der Packung, Schatz!", antwortete ich lachend.
"Nein? Hier steht nichts!"
"Rückseite, Ryan! Deine zwei schönen Augen solltest du vielleicht ab und zu auch mal nutzen", seufzte ich.
"Oh, stimmt. Hier ist es ja! Mein Fehler...", gab er nun lachend zu. "Und Babe, meine zwei Augen sind immer in Einsatz, um dich abchecken zu können. Das weißt du doch....Ah und beeil dich doch mal. In einer halben Stunde fahren wir los, ob du nun fertig bist oder nicht."
"Ist ja gut! Ich zieh mich ja gerade um. Soll ich nackt gehen, oder was?"
"Babe, du weißt doch, dass ich dich auch ohne deine Klamotten wunderschön finde", hörte ich ihn vor der Tür lachend sagen.
"Man Schatz, kümmer dich doch lieber um Jason!", seufzte ich augenverdrehend und war gerade einfach mehr als nur froh, dass diese Tür uns trennte. So konnte er die Röte auf meinen Wangen nicht sehen, die seine Worte bei mir mal wieder auslösen konnten.
"Ist ja gut, Babe. Ich weiß doch, dass du gerade einer roten Tomate ähnelst..."
Seine Arroganz und sein Ego sind mal wieder über alle Berge.
Bevor ich mit einer Notlüge erwidern konnte, war er auch schon weg. Zumindest hörte ich seine lauten Schritte, die zunehmend immer leiser wurden.

My little AngelOnde histórias criam vida. Descubra agora