My Little Angel #43

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Ängstlich drehte ich mich um und sah Mirco an die Wand gelehnt im Flur stehen. Sein teuflisches Lächeln von vorhin umrundete wieder seine Lippen und seine leblosen Augen waren nur auf mich gerichtet.
Mein Herz machte einen Sprung und die Angst breitete sich bis zur letzten Pore meines Körpers aus. Mein ganzer Körper begann wieder zu zittern, doch ich versuchte alles zu unterdrücken, da ich nicht ängstlich und schwach wirken wollte.
"Was machst du hier, Mirco?! Wie bist du hier reingekommen?", fragte ich mutig und stand auf.
Ich war mir sicher, dass ich die Tür unten abgeschlossen hatte und außer mir war niemand da. Genau deshalb habe ich gerade auch so Angst. Ich war ganz alleine und nur mit ihm.

"Balkon deines Zimmers, Süße. Es gibt immer Wege irgendwie reinzukommen. Nur bei dir nicht! Denn egal was ich getan habe, es hat nichts gebracht. Du hast mir nie den Schlüssel zu deinem Herzen gegeben." Zum Ende hin wechselte seine Stimme vom Reden in ein hasserfülltes Schreien über, welches eine Gänsehaut bei mir auslöste.
Selbst mein Baby bewegte sich gerade mega aktiv in mir, so als ob es meinen schlechten Zustand gerade bemerkt hätte.

"Mirco..Ich..-", stotterte ich nervös, aber er unterbrach mich wieder.
"Warum hast du mich die letzten Monate komplett ignoriert?! Warum? Sag es mir! Weißt du eigentlich, wie oft ich dich angerufen habe? Wie oft ich vor deiner Tür stand?", schrie er mich mit teuflischen Augen an.
Ich schloss die Tür des Babys hinter mir zu und stellte mich mutig vor ihn, auch wenn ich innerlich um Hilfe schrie.
"Ich habe meine Nummer gewechselt und die Tage, an denen du da warst, war ich nicht daheim. E..Es tut mir Leid."
"Dir tut es nicht Leid, Helena! Lüg nicht." Drohend kam er auf mich zu und ich ging Schritt für Schritt nach hinten, bis ich leider die Wand hinter mir spürte.
"Mirco..Ich..-"
Weiter kam ich nicht, da er seinen Finger auf meinen Mund legte und den Kopf schüttelte.
"Ich werde alles vergessen, wenn du mir gehören wirst. Komm Helena, werde meine Freundin und wir werden wieder glücklich. Nur du und ich...und unser Kind. Ich werde die Vaterrolle für dein Kind übernehmen. Wir werden eine glückliche kleine Familie", sagte er mir mit einer ruhigen Stimme.

Seine Stimmungsschwankungen waren gerade schlimmer und extremer als die einer Schwangeren. Eben ist er noch total ausgeflippt und hat geschrien und jetzt ist er wieder ruhig. Mirco ist echt verrückt geworden.

"Mirco, bitte. Ich..-"
Plötzlich legte er seine Lippen auf meine. Geschockt versuchte ich mich aus seinem festen Griff zu befreien, doch schaffte es nicht.
Tränen liefen über meine Wangen.
Sein Kuss wurde immer wilder, obwohl ich ihn nicht erwiderte.
Schließlich schaffte ich es ihn mit voller Wucht von mir weg zu stoßen.
Ich lief vor die Treppe und deutete mit meinem Finger auf die Tür. Wütend schaute ich ihn an.
"Mirco, da ist die Tür. Verschwinde! Ich will dich nie wieder sehen!"

Seine ernsten Blicke, die auf mich gerichtet waren, durchbohrten mich teuflisch. Ein krankes Lächeln umrundete seine Lippen und er begann laut zu lachen. Ein Lachen, welches mir wieder extrem Angst machte.
Er kam Schritt für Schritt auf mich zu und ich konnte diesmal nicht ausweichen, da ich vor der Treppe stand.
Nun stand er direkt vor mir.
"Du liebst ihn, oder?", fragte er mit einem gruseligen Ton in seiner Stimme.
"W..Was?"
"Du liebst diesen Mistkerl. Hätte ich mir doch denken können. Verdammt nochmal! Was hat er, was ich nicht habe?! Sag es mir", schrie er mich wütend an und packte mich an meinen Armen.

"Mirco..Aua, du tust mir weh", stotterte ich ängstlich. Mein Körper zitterte vor Angst und mein Herz klopfte wie wild.
Ich wünschte mir innerlich, dass das ganze gerade nur ein Traum war.
"Ich hätte sogar die Vaterrolle für dein scheiß Kind übernommen. Also warum?! Warum hast du mir das angetan, Helena?!"
Seine Griffe wurden immer fester und er begann mich auch wütend zu rütteln.
Direkt hinter mir waren die steilen Treppenstufen nach unten, also stieg die Angst in mir gerade aufs Zehnfache.
"Du tust mir weh! M..Mirco, lass es.", stotterte ich ängstlich.
Dies löste wieder ein krankes Lachen bei ihm aus.
"Das ist gut. Du sollst Leiden vor Schmerzen", sagte er lachend.
"Mirco, du machst mir wirklich Angst. Bitte hör auf!"

"Liebst du ihn?", fragte er mich wieder in einem ernsten Ton und packte mich noch fester an meinem Arm.
Er ist wirklich krankhaft verrückt.
"Bitte..Lass mich los..-"
"Du liebst ihn also wirklich..", sagte er lachend.
"..Helena, du sollst leiden. Leiden, wie ich gelitten habe. Du sollst schreien vor Schmerzen. Das hast du nun davon", fügte er mit einem teuflischen Lächeln hinzu.
Bevor ich etwas sagen konnte, spürte ich wie er seinen Griff verstärkte und mich mit einem Stoß runterschubste.

In diesem Moment rauschte alles an mir vorbei und ich war kurz wie weg, bis ich dann mit voller Wucht unten direkt auf meinem Bauch landete.
Ein unbeschreiblicher und tödlicher Schmerz durchfuhr plötzlich meinen Körper. In meinem Bauch zog sich alles zusammen und verkrampfte sich schlagartig.

Die Schmerzen raubten mir meine ganze Kraft und meinen Atem. Ich konnte mich kaum bewegen.

Zudem spürte ich die Bewegungen meines Babys nicht mehr. Es bewegte sich nicht mehr. Keine hyperaktiven Schläge wie eben. Nichts!
Außerdem wurde es untenrum in meiner Hose nass. Da ich mich nicht bewegen konnte, wusste ich nicht, ob das gerade Blut war.

Angst durchfuhr mich in dem Moment. Die Schmerzen waren mir egal! Mein Baby bewegte sich nicht mehr! Nein!

"Mirco, mein Baby. Ruf einen Krankenwagen. B..Bitte..", stöhnte ich voller Schmerzen und versuchte mich zu bewegen, was aber einen qualvollen Schmerz auslöste, sodass ich vor Schmerzen ringend meinen Kopf auf den Boden legte und nach Luft schnappte.
Mirco, der inzwischen neben mir stand, schaute mich mit weit aufgerissenen Augen geschockt an.
"M..Mirco..Bitte.."
Er schüttelte langsam seinen Kopf, drehte sich um und lief schnell zur Haustür.

"Mirco..", rief ich ihm schluchzend hinterher, während mich daraufhin wieder eine Schmerzwelle in meinem Bauchbereich überrollte.
Er öffnete die Tür, schaute nochmal kurz zurück und verließ dann hastig das Haus.
"Nein..Ahhhh..."
Die Schmerzen raubten mir fast schon meinen Atem. Ich drehte mich langsam zur Seite, um nicht auf meinem Bauch zu liegen. Allein diese kleine Bewegung tat mir extrem weh.
Ich wollte jemanden anrufen, doch das nächste Telefon war im Wohnzimmer.
Das schaffe ich nicht.
Ich legte meine zitternde Hand auf meinen Bauch.
Keine Bewegung.

"Bitte..Mein Engel..Du musst durchhalten..Ahhhh.."
Ein qualvoller Schmerz durchfuhr wieder meinen Körper und diesmal wurde mir Schwarz vor Augen.

"Mein Baby", piepste ich noch mit meiner letzten Kraft, bevor ich komplett das Bewusstsein verlor.

Naa, hättet ihr Mirco so eingeschätzt? :)

Lasst mir gerne eure Meinungen zu dem Kapitel da! Ich feier eure Kommentare so sehr! :D

~Seli

My little AngelWhere stories live. Discover now