My Little Angel #75

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"Wie kann dieser Typ es wagen, auch nur einen Fuß in diese Wohnung zu setzen?! Was will er denn noch haben?! Was hat er an meinen Worten nicht verstanden?!", zischte Ryan außer sich vor Wut und ballte wütend seine Hände zu Fäusten.
"Ryan, beruhig dich mal! Vielleicht will er sich nur für sein Verhalten entschuldigen? Mach dir doch nicht gleich solche negativen Gedanken!", seufzte ich und konzentrierte mich vorne auf die Straße.

Der Anruf von meiner Mom ist nun drei Stunden her. Ich hatte ihr am Telefon schon von dem Vorfall mit Ryan erzählt, damit sie seinem Vater Bescheid geben konnte. Dann bin ich zur Polizeibehörde gefahren und habe meine Zeugenaussage gemacht. Nach ein paar Stunden wurden dann beide mit einer Verwarnung entlassen, was Ryan mehr als nur genervt hatte. Er konnte es nicht fassen, dass Mirco nur mit einer mickrigen Verwarnung entlassen wurde und hat sehr lange mit den Beamten diskutiert, doch da wir keine handfesten Beweise für seine bisherigen Taten haben, konnten sie nichts tun. Eine Anzeige hätte Ryan zwar machen können, aber da er Mirco ebenfalls geschlagen hat, wäre es schlecht beiderseits ausgegangen. Es hätte nur viel Zeit und Nerven in Anspruch genommen, ohne viel an dem Zustand zu ändern.
Auch ich konnte es nicht fassen, dass Mirco ungeschoren davon kam, doch ich war froh, dass Ryan nur mit einer Verwarnung entlassen wurde. Niemals würde ich nochmal so eine Situation erlauben!
Nun saßen wir beide im Auto und natürlich musste ich ihm von dem unerwarteten Besuch seines Vaters erzählen, was ihn letztendlich an seine Grenzen brachte.

"Du kennst ihn nicht, Babe. Er hat irgendwas vor! Das ist sowas von sicher! Nur was? Was will er plötzlich?" Seine letzten Sätze murmelte er leise und nachdenklich vor sich hin.
Ich warf ihm einen besorgten Blick zu. Seine kleine Wunde an seiner Lippe zerbrach mir irgendwie das Herz, da ich Schuld an dieser Situation war. Ich hasse es ihn leiden zu sehen, sowohl körperlich, als auch seelisch.

Vorsichtig legte ich meine Hand auf seine.
"Ryan, ich bin immer bei dir, egal was auch kommen mag. Du bist nicht alleine und das wirst du auch nie sein. Dein Dad kann nichts tun, also bitte eskalier dort nicht gleich. Versuche normal mit ihm zu reden.."
Er drückte meine Hand und hob seinen Blick.
"Das kann ich nicht, Babe. Nicht mit ihm. Das ist unmöglich bei diesem Mann...", seufzte er nachdenklich.
"Tu es für mich, okay?", erwiderte ich lächelnd.
"Na gut.....Ich werde es versuchen.. für dich, Baby. Solange er mir nicht völlig auf den Sack geht, werde ich auch nicht durchdrehen oder beleidigend werden und glaub mir, bei dem Typen ist das nicht gerade einfach!", gab er ebenfalls lächelnd von sich und drückte mir einen sanften Kuss auf die Hand.

"Du bist aber stark, Ryan. Du wirst es schaffen."
Sein Lächeln verschwand innerhalb von ein paar Sekunden wieder.
"Das Leben hat mich bei diesen zwei Menschen abgehärtet. Wenn man das jeden Tag durchmachen musste, ist alles andere ein Witz in deinen Augen...", murmelte er leise vor sich hin. Seine Augen waren dabei nachdenklich nach vorne gerichtet.

Am liebsten würde ich ihm sein Leid abnehmen. Er hat es einfach nicht verdient.

"...Naja, mal gucken, was er zu sagen hat. Bin mega gespannt, was er diesmal plant!", fügte er genervt hinzu und strich sich durch seine perfekt sitzenden Haare.

Ich nickte zustimmend und bog auch schon in unsere Straße ein. Nach ein paar Minuten parkten wir das Auto in der Garage und machten uns auf den Weg in die Wohnung.
Direkt vor unserem Haus waren viele schwarze und extrem luxuriöse Autos geparkt, vor denen bestimmt um die zwanzig große und muskulöse Männer in schwarzen Anzügen standen.
"What the...", murmelte ich leise mit großen Augen.
"Er musste so viele Männer mitnehmen, um mich einzuschüchtern? Wie lächerlich dieser Kerl ist!", gab Ryan genervt von sich.
"Naja...mal gucken, was er zu sagen hat...", sagte ich leise, doch konnte dennoch nicht mit dem Staunen aufhören. Ich wusste zwar, dass Ryans Vater mächtig und reich ist, aber so viel Luxus hatte ich alleine an seinem Wagen schon nicht erwartet. Dazu auch noch über zwanzig Männer, die ihn begleiten? Das erinnerte mich irgendwie an eine Mafia Gang.

My little AngelWhere stories live. Discover now