My little Angel

My Little Angel #55

YouTube: "ALEXandR - When All Hope is Gone [Emotional Music]" von: ThePrimeCronus

Empfehlung: Kapitel mit dem Soundtrack lesen! :)

"Jason ist dein Sohn, Ryan!"

Nun ist es raus. Es gibt kein Zurück mehr, weder für ihn, noch für mich. Es tut weh, dass er es so erfahren musste. Ich hatte eigentlich ganz andere Pläne gehabt, doch das Leben läuft nicht immer nach Plan.

Seine Augen schauten direkt in meine. Sein Gesicht lief kreideweiß an, doch er sagte erstmal nichts. Wahrscheinlich hätte ich an seiner Stelle auch nicht gewusst, was ich bei so einer Offenbarung sagen könnte. Ich nehme es ihm nicht übel und wenn er etwas Zeit braucht, um es zu akzeptieren, dann kann er dies auch gerne haben.

"D..Du lügst..", sagte er schließlich mit einer kalten und distanzierten Stimme.
"Was?! Warum sollte ich lügen?! Ryan, Jason ist dein Sohn!", gab ich geschockt von mir. Diese Reaktion hatte ich wirklich nicht erwartet und es traf mich hart.
Ryan strich sich verzweifelt durch seine Haare und lief hin und her. Seine Hände zitterten vor Wut und er schien nicht zu wissen, wie er gerade reagieren sollte.
Ich legte Jason, der wieder eingeschlafen war, in sein Bett und deckte ihn zu.

"Nein, du lügst! Verdammte Scheiße, du lügst!.." Er blieb plötzlich stehen und stellte sich direkt vor mich. "Du hast es doch nur auf mein Geld abgesehen, oder?! Deswegen versuchst du mir gerade das Kind von einem anderen Typen anzudrehen und alles auf mich zu schieben! Ihr Weiber seid doch alle gleich! Springt mit jedem zweiten Typen ins Bett, lässt euch ficken und versucht dann eure Schwangerschaft auf andere Männer zu schieben! Ihr seid doch alle gleich....", fügte er frustriert noch hinzu und ließ sich auf den Stuhl neben ihm fallen.

Autsch...
Seine Worte haben gerade alles in mir zerstört...
Meine Tränen konnte ich nun auch nicht mehr unterdrücken und wenn ich ehrlich sein soll, wollte ich es auch gar nicht. Ich war so geschockt von seiner Reaktion und das obwohl ich mich mental eigentlich auf alles vorbereitet hatte. Meine Stärke reichte einfach nicht aus. Es tat trotzdem weh.

"W..Wie kannst du das bloß behaupten?! Wie?! Weißt du was ich eigentlich alles durchmachen musste?! Weißt du wie oft ich geweint habe?! Wie hilflos, verlassen und einsam ich war?! Diese Nacht hat mein ganzes Leben aus der Bahn geworfen! Diese Nacht hat mein bisheriges Leben zerstört! Aber dennoch habe ich niemals aufgegeben! Ich habe weiter gekämpft und gelernt auf eigenen Beinen zu stehen! Stark zu sein! Während mein Herz von innen blutete, habe ich ein Lächeln auf meinen Lippen getragen! All das habe ich ganz alleine geschafft, Ryan! Ich habe es nicht für dich, sondern für mein Baby getan! Und wo warst du?! Bist abgehauen zu deiner Freundin und hattest deinen Spaß, während ich die Folgen unserer Tat alleine auf meinen Schultern tragen musste....Das werde ich dir niemals verzeihen, Ryan! Niemals!..."
Schwach lehnte ich meinen Rücken an die Wand, um nicht jeden Moment zusammen zu brechen.

Er wendete seine Blicke vom Boden wieder auf mich.
"Warum hast du es mir bis jetzt nicht gesagt?! Warum?! Wo warst du bis jetzt, Helena?!", fragte er mich wütend.

"Ich wollte es dir sagen damals, aber was bekam ich zu Gesicht?! Dein scheiß Brief, der mich innerlich zerstückelt hat! Dennoch habe ich es nochmal versucht. Ich habe dich zwei mal angerufen, obwohl ich dich abgrundtief gehasst habe. Es hat mich so eine enorme Überwindungskraft gekostet, doch ich habe es durchgezogen! Und bei beiden hast du mich fallen lassen! 'Welche Helena?'....Weißt du eigentlich was für ein Schlag das war?! Ich hatte Angst. Angst, dass du versuchst das Sorgerecht von Jason durch dein Geld und deine Macht alleine auf dich zu ziehen! Angst, Jason zu verlieren!..Sag mir jetzt...Glaubst du, du hast noch das Recht mir diese Frage zu stellen?!"