„Du weißt gar nicht wie es in Ontario abläuft"

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Wir saßen gemeinsam beim Abendessen in der großen Küche meiner Großeltern. Grandpa und Grandma erzählten von all den Arbeiten hier an der Grenze zur Nevada. Von dem Chaos, verursacht durch anderen MC's und von dem schwanken Wetter. Damian und ich hörten schweigend mehr oder weniger aufmerksam zu und Dad starrte die ganze Zeit nur stumm auf sein Essen. Er war mit seinem Kopf woanders. Das sah man.

„Und Charles? Was gibt es Neues aus Ontario? Laufen die Geschäfte?", wollte Grandpa beiläufig wissen. Dad seufzte leise und sah nur kurz hoch.

„Die Luft zum Atmen wird langsam knapp", entgegnete er nur schulterzuckend.

„Was macht dir Probleme? Du bist doch der ideale Präsident. Du wirst das schon packen", erwiderte Grandpa zuversichtlich. Dad spannte seinen Kiefer an, legte sein Besteck weg und sah seinen Vater ernst an.

„War dir nie bewusst, dass es derartige Probleme mit den Agenten, den Cops und den Devils geben würde?", wollte Dad wütend wissen.

„Natürlich wusste ich das. Ich hab auch mich darum gekümmert, damit es keine Probleme gibt", meinte Grandpa.

„Schmiergeld ist keine dauerhafte Lösung. Schmiergeld zieht nicht mehr", widersprach Dad und sah seinen Vater distanziert an.

„Das war meine Zeit als Präsident. Ich habe für die Sicherheit meines Clubs gesorgt. Jetzt bist du dran", gab Grandpa nur von sich. Mein Vater sah ihn wütend an, schüttelte den Kopf und schien kurz nachzudenken.

„Du hast die ganze Scheiße mit den Waffen und Drogen eingefädelt, weil du wusstest, dass sie dich loswerden wollten. Sie wollten Tacca und du wolltest auf deine letzten Tage als Präsident noch ordentlich Geld machen. Das du dem Club damit den Weg in die Probleme geebnet hast, hast du wohl nicht bedacht", meinte Dad gefrustet.

„Charles, damals habe ich an das Wohl des Clubs gedacht. Nicht an mein Wohl. Ich habe dem MC noch etwas Gutes getan, bevor ich den Stuhl freigemacht habe", widersprach Grandpa

„Du wusstest, dass wir blutig sterben werden", kam es auf einmal von ihm.

„Wir werden nicht blutig sterben", entgegnete Grandpa auflachend

„Doch. Werden wir", erwiderte Dad monoton

„Warum bist du dir da so sicher?", wollte Grandpa wissen

„Weil der MC die falsche Richtung Einschlägt.", antwortete er.

„Was ist denn bitte eine richtige Richtung? Ich musste zu meiner Zeit auch mit dem Leben was ich hatte. Da konnte ich auch nicht einfach den ganzen Club umkrempeln", kam es leicht amüsiert von Grandpa

„Du hast den ganzen Club umgekrempelt", widersprach Dad Ernst. Grandpa sah seinen Sohn bedrohlich an und schwieg.

„Mein Enkel kann nicht bei seinem Vater leben, weil wir ihn vor der ganzen Brutalität schützen wollen. Meine Tochter wird vergewaltigt und schwerverletzt in ihrem Auto am Straßenrand von Members gefunden. Ihrem Hund hat man versucht die Kehle aufzuschneiden. Sie fuhr mit einem kalifornischen Kennzeichen und die Devils haben ihr eine Botschaft auf der Motorhaube hinterlassen. Das kann kein Zufall sein. In den letzten fünf Monaten gab es in ganz Kalifornien unzählige blutige Auseinandersetzungen zwischen Rebel Ridern und den Devils, die insgesamt 10 Tote forderten", zählte mein Vater ernst auf.

„Charles, es muss was getan werden. Ihr müsst euch mit anderen unabhängigen Clubs zusammenschließen. Das endet sonst im Krieg", kam es besorgt von Grandma. Dad schüttelte nur leicht den Kopf.

„Das ist Krieg", meldete sich nun Damian zu Wort. Grandpa sah seinen Enkel verwundert an.

„Was wollte Bryans Vater damals?", fragte Dad auf einmal nach

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