Kapitel 10: "20 Stücke"

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POV: NEWT

Ich lehne mich zurück, drehe die Musik lauter und lasse den Kopf in den Nacken bzw an die Wand sinken. Leicht frustriert sehe ich in den Himmel, habe eine Decke um mich gelegt und sitze immernoch auf dem Balkon. Thomas ist duschen gegangen und nun sitze ich hier, alleine, und denke wieder mal viel zu viel nach. Aus meinen Kopfhörer dringt das Lied "20 Stücke" und ich atme tief durch. Dieses Lied belastet und befreit meine Seele zu gleich, aber vorallem die Stimme des Sängers macht das Lied zu einem eigenen. Auf meinen angewinkelten Beinen liegt mein Notizbuch, welches bereits seit einem Jahr mit Gedanken gefüllt wird. Und genau jetzt, kann ich den Sänger verstehen. Warum er "Kummer auf's Papier schreibt". Denn mir hilft es genauso, auch jetzt...

'Und was ist, wenn ich das alles nicht schaffe? Vor ein paar Monaten hätte ich noch geweint, wenn ich dieses Lied gehört hätte. Es hat mich förmlich verrückt gemacht, dass er mir so sehr aus der Seele spricht. Ich fühlte mich leer, alleine, verlassen. Alleine gelassen, von einer ganz bestimmten Person. Ja, ich glaube, ich habe sie geliebt. Aber sie war mehr, sie war ein Seelenverwandter. Und als ich dann erfahren habe, was er getan hat, habe ich Nächte lang wach gelegen. Was mich an der ganzen Tatsache am meisten stört ist, dass ich nur an ihn denken konnte. Nur an sein Geruch, sein Lächeln und seine Augen. Doch wenn ich nun zu der Zeit zurück sehe, könnte ich schreien. Schreien aus Frust und Erleichterung, aus Wut und Trauer. Er hat mein Herz eben in 20 Stücke zerissen...
Doch ich sehe in die Zukunft. Besser als früher, nicht perfekt, aber es wird besser. Glaube ich, hoffe ich. Meine Lungen brennen, ich könnte wieder weinen. Doch ich reiße mich zusammen, nicht das Thomas noch fragt, ob es mit dem Traum zusammen hängt. Aber fuck ja, es hat damit zutun. Meine Hände zittern und mein Brustkorb schmerzt, wenn ich an all das denke, was passiert ist. Und ich hoffe, dass es mir mit dem schreiben, wieder besser geht. Das ich Thomas richtig kennen lernen kann, ohne nur einen Gedanken an ihn zu verschwenden. Wünsch' mir Glück. '

Ich seufze, klappe das Buch zu und sehe in die Ferne, in den Wald und meine Augen werden etwas glasig. 'Kummer auf's Papier...'

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Jaaaaaaa, hoffe es gefällt euch. Und was denkt ihr, was ist zwischen Thomas und dem Misteriösen passiert?😏

~Der Abholer~ #newtmasFFWhere stories live. Discover now