Kapitel 62: "Momente"

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POV: NEWT

Nachdem ich ihm die Wunden versorgt und seine Hände verbunden hatte, sah ich ihn an. Zwei Stunden hatte die ganze "Zeremonie" gedauert und nicht ein Wort hatte er mit mir gesprochen. Aus müden Augen sieht er mich nun dankend an, steht auf und setzt sich auf unser Bett. Ich räume den Rest der Dinge weg, die ich gebraucht hatte und sehe ihn aus etwas Entfernung an. Traurig blickte er auf seine Hände und rührte sich keinen einzigen Zentimeter. Ich beschließe ihm etwas Zeit zu geben und gehe duschen. Auch ich wollte den Kopf frei bekommen und darüber nachdenken, was nun in München passiert. Möchte ich überhaupt noch zu meinem Freund? Würde er mir wirklich helfen das Studium zu finanzieren? Würden meine Eltern sich irgendwann melden? Mit einem unwohlen Bauchgefühl steige ich aus der Dusche und trockne mich ab. Was war, wenn ich mich mit Thomas streite? Werde ich überhaupt für immer bei ihm sein können? Ich sehe auf die Tasche von Thomas, zögerte kurz und ziehe dann ein Shirt von ihm aus dem Koffer. Es war rot und darauf stand in weißer Schrift "I'm so gay. Girls are boring." Leicht lächelte ich, ziehe es mir über und betrachte mich im Spiegel. Es ist viel zu groß, aber riecht so schön nach ihm. Ich ziehe eine Boxershorts an ehe mein Blick abermals zu der Tasche von Thomas fällt. Ich knie mich hin, nehme eine blau- weiße Packung einer Medizin heraus und musste schlucken. Anti-depressiver und Schlaftabletten. Schnell steckte ich sie wieder zurück und richte mich auf, seufze und gehe heraus. Immernoch sitzt Thomas da, hatte sich nicht nur etwas bewegt. Langsam gehe ich auf ihn zu, knie mich vor ihn und nehme seine Hände. "Sieh mich mal an..." Ich verschrenke unsere Finger, während sein Blick langsam auf mich zurück fällt. "Ich liebe dich, okay? Und zusammen schaffen wir das!" Er nickt, lächelt nur kurz und drückt meine Hände leicht. Ich strecke mich etwas, drücke ihm einen Kuss auf die Stirn und stehe dann auf. "Lass uns schlafen" Sein Blick fällt auf mein Shirt,zum ersten Mal grinste er kurz. "Du bist so süß damit" Eine Träne verließ seine Augen und erstaunt sehe ich zu ihm. So zerbrechlich hatte ich noch nie jemanden gesehen. Ich hatte Angst, wenn ich ihn nun in den Arm nehme, dass er zerspringen würde. "Du bist es auch. Immer. Auch jetzt..." Ich streiche ihm durchs Haar, da ich dies endlich aus dieser Potion mal konnte und gehe dann um das Bett herum. Langsam lege ich mich auf die Seite und sehe dabei zu, wie er sich hinlegte. Es dauerte lange bis Thomas eine angenehme Potion gefunden hatte, doch ich wartete. Schlussendlich lag er auf meinem Becken, so dass ich ihm durchs Haar streichen konnte, was er auch verlangte. Immer wieder wenn ich aufhörte, weil ich dachte, dass er bereits schläft, greift er meine Hand und legt sie zurück in seine Haare. Auch ohne Worte verstehe ich, was er meinte und machte lächelnd weiter. Vielleicht war der Hintergrund dieses Abends, warum wir hier so still liegen und uns die Zeit nicht anders vertreiben (😏😏), nicht der schönste, aber trotzdem war es ein schöner Moment. Irgendwann legte er eine Hand auf meinen Oberschenkel, streichte mit seinem Daumen immer wieder über diesen. Und genau dies war einer dieser Momente, wo ich merke, dass ich schon jetzt nicht mehr ohne ihn kann und wir durch dick und dünn gehen würden...

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Feedback wie immer gerne. Und falls ihr Ideen habt, was sie noch machen können, auch gerne immer her damit.💕😌

~Der Abholer~ #newtmasFFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt