Kapitel 49: "Tränen"

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POV: THOMAS

Ich setze mich auf die Bank zurück, seufze, lehne mich auf meine Knie mit den Ellbogen und sehe auf den Boden. "Ich hab mit ein paar Leuten vor einem Jahr eine Bank ausgeraubt". Ich spürte Newts erschrockenen Blick und wie er von mir weg rutschte, tat weh. "Ich war von Anfang an dagegen, da mir das eindeutig zu weit ging und habe den Schwanz eingezogen. Noch als wir auf dem Weg zu der Bank waren, habe ich die Polizei gerufen und mich gestellt". Ich beiße beide Kiefer aufeinander und versuchte nicht zu sehr an das Vergangene zu denken. "Ich kam gerade so eine Haftstrafe entgegen und nachdem ich vor ca. 4 Wochen meine Sozialstunden abgesessen hatte, wollte ich neu beginnen. Ich wollte nach München fahren, mir eine Wohnung mieten und dort eine Ausbildung anfangen. Irgendwas, Hauptsache etwas." Ich traue mich immernoch nicht hoch zu sehen und versinke immer mehr in meiner Stimme. "Sie sind seit zwei Wochen auf freiem Fuß. Sie sind gemeingefährlich. Ich hätte niemals mit ihnen abhängen dürfen..." Ich wollte nicht weinen, nicht vor ihm, nicht vor mir, doch die erste Träne läuft meine Wange herunter. Schwer atme ich ein, meine Stimme zittert. "Ich weiß, dass sie sich rächen wollen. Ich weiß nicht, wo sie sind oder was sie wollen. Ich hatte vorhin so schreckliche Angst... um dich". Newts Arm legt sich um meine Schultern und es fühlte sich an, als hätte er mich gerade von dem Abgrund gerettet. Eine zweite Träne läuft meine Wange entlang. "Ich hab Alpträume. Seit einigen Tagen wieder. Ich könnte schwören, es hat was mit ihrer Freilassung zutun". Newt rutscht wieder näher zu mir. "Als ich dich am Straßenrand gesehen hatte, ich hab mich gesehen...vor zwei Jahren. Meine Mutter hatte neu geheiratet und einer der beiden Söhne ihres Neuen hat mich mit zu seiner Gang genommen. Breite, brutale Typen. Aber ich hab mich damals aufgenommen gefühlt...weißt du, sie waren die einzigen die ich hatte...". Ich atme tief durch, unkontrolliert laufen Tränen über meine Wange. "Ich möchte dich nicht verlieren. Deswegen habe ich nichts gesagt. Ich wollte es verdrängen und weiter eine schöne Zeit mit dir haben". Newt küsst meine Wange, streicht mir die Tränen weg. "Thomas, wir können trotzdem eine schöne Zeit haben. Wenn sie da sind, können wir immernoch weiter sehen... Ich möchte dich nicht traurig sehen, ich möchte dich lächeln sehen. Du hast ein so schönes Lächeln...".  Ich seufze, lächelte matt. "Danke...". Er schüttelte den Kopf. "Nicht dafür. Immerhin hast du meinen Arsch gerettet. Wir schaffen das schon..." Hoffe ich doch.

~Der Abholer~ #newtmasFFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt