Kapitel 73: "When I'm gone- Eminem"

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POV: NEWT

Ich setze mich an sein Bett, sehe seinen wieder regungslosen Körper vor mir. Schmerz überrast meinen ganzen Körper, es fühlt sich an, als würde ich selbst von einem Auto überrollt werden. Immer wieder sehe ich die Szene vor mir,wie er die Augen aufschägt, atmet,nach dem Leben ringt. Doch noch bevor es wieder richtig angefangen hatte, hörte es auf. Die Ärzte sagten, es liege in seiner Hand. Er hat gekämpft, er war wach. Doch war er nun für immer verstummt? Musste ich tatsächlich Abschied nehmen? Ich nehme seine Hand,lege meinen Kopf auf seinen Bauch und meinen Arm um diesen. Langsam und gleichmäßig schlägt sein Herz, ich höre genau, wie die Maschine Luft in seine Lungen pumpt. Ich schließe die Augen, erinnere mich an die vergangenen Wochen. War die schönste Zeit meines Lebens etwa schon wieder um? Sollte ich doch wieder zurück zu meinen Eltern? Immer mehr Zweifel machen sich über mich breit. Ich hatte vorhin gehört, wie die Ärzte über Organspenden gesprochen hatten. Sollte ich? Sollte ich seine Organe spenden, wenn er tatsächlich stumm bleibt? Doch woher weiß ich, ob er nicht doch noch kämpft? Ich sehe nun meine Eltern vor mir,streitend, hassend. Sollte das für immer mein Leben bleiben? Im Streit mit meiner großen Liebe auseinander zu gehen? Sie wirklich für immer zu verlieren? Konnte ich das tragen? War es meine Vorbestimmung zu leiden? Es zu beenden? Alles? Nun sehe ich die Gang vor mir,hier war er für mich da. Hatten es diese Menschen verdient zu leben, wenn er es nicht kann? Ich streiche über seine Hand, immernoch waren die Wunden des Unfalls und der Prügellei nicht verheilt. Ganz abgesehen von denen, in meinem und seinem Herzen. Hatte er wohl nur aus Frust mit ihr geschlafen? Haben sie überhaupt miteinander geschlafen? Wenn ja, hatte er wirklich Spaß dabei? Hst er mir nur etwas vor gespielt. Wollte er mich vielleicht garnicht sehen? Eine Träne läuft meine Wange hinab, schluchzend atme ich tief durch. Darüber sollte ich nicht nach denken. Und aufeinmal viel mir einer unserer ersten gemeinsamen Autofahrten ein. Wir hörten das Lied 'When I'm gone' von Eminem. Ich wusste es gefiel im schon damals und aus irgendeinem Grund fing ich an leise es vor mich her zu nuscheln.
"And when I'm gone just carry on don't mourn
Rejoice every time you hear the sound of my voice, just know that
I'm lookin' down on you smilin'
And I didn't feel a thing so baby, don't feel no pain, just smile back."

Mehr Tränen laufen meine Wangen herunter, ich wiederhole die Zeilen.

"And when I'm gone just carry on don't mourn
Rejoice every time you hear the sound of my voice, just know that
I'm lookin' down on you smilin'
And I didn't feel a thing so baby, don't feel no pain, just smile back."

Und aufeinmal, ich konnte es mir auch einbilden, verschnellerte sich sein Herzschlag, seine Brust hebte und senkte sich unregelmäßiger. Ich hatte erst Panik, dass er sich nun ganz verabschiedete. Doch dann schließe ich die Augen, wiederhole den Text abermals.

"And when I'm gone just carry on don't mourn
Rejoice every time you hear the sound of my voice, just know that
I'm lookin' down on you smilin'
And I didn't feel a thing so baby, don't feel no pain, just smile back."

Ich lächelte. Und wie von sauberhand spürte ich einen leichten, schwachen und zerrbrechlichen Griff, der meinen erwiderte. Ich sehe auf, erblicke seine Hand die sich um meine schließt. Abermals wiederhole ich den Text, nur noch schwer zu verstehend, da ich immer mehr weine.

"And when I'm gone just carry on don't mourn
Rejoice every time you hear the sound of my voice, just know that
I'm lookin' down on you smilin'
And I didn't feel a thing so baby, don't feel no pain, just smile back."

Er machte die Augen auf,amtete gleichmäßig und lächelte mich müde an. "Hey..." formte er mit seinen Lippen und schloss angestregend die Augen. Hektisch sehe ich zu den Geräten, doch sie waren alle ruhig geblieben. War es das Ende?! Erst wollte ich um Hilfe rufen, doch dann bemerkte ich, dass er abermals die Augrn öffnet, eine Träne verlässt seine Wange. Heiser und kaum hörbar sagt er: "Danke das du hier bist. Ich brauche dich." Er schluckt schwer, atmet von selbst und blieb wach....

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~Der Abholer~ #newtmasFFWhere stories live. Discover now