Kapitel 91: "Kinder"

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POV: NEWT

Ich sehe in den Sonnenaufgang, wie das rot ins schwarz traf und die Welt langsam aufwachte. Die ersten Vögel fingen an zu singen, für ihre Kücken Insekten und Würmer zu fangen. Über die Wiese im Park des Krankenhauses, hüpften einige Erdhörnchen, suchten nach etwas Essbaren. Raben und Tauben setzten sich vor mir ab,fraßen die Körner, die ich ihnen hinwarf. Appetit hatte ich keinen, von daher landete, in Krümmel verwandelt, fast mein ganzes Brötchen dort vor der Bank auf der ich sitzte. Geschlafen hatte ich nicht, Thomas war mitten in der Nacht wieder wach geworden. Die Ärzte hatten es auf einen Schwächeanfall geschoben, er musste sich erholen. Ich wollte, bevor er wieder aufwachen würde, noch eben raus, den Kopf frei bekommen. Auch wenn alle Gedanken sich ziemlich wirr in meinem Kopf anfühlten,wusste ich eines. Und zwar,dass Thomas definitiv nicht der Vater sein konnte. Auch wenn er mir fremd gegangen war, wusste ich, dass er das niemals vergessen würde. Ich lasse meinen Blick über die Wiese gleiten, die umkreist war, von dem grauen Krankenhausgebäude. Auf dem kleinen Spielplatz hatten sich zwei Kinder in der Schaukel nieder gelassen und lagen dort, sahen in den Himmel. Ihre Mutter saß auf einer Bank, hatte einen Tropf bei sich. Ich lächelte matt, sah wieder zu den Tauben, die den letzten Rest meines Brötchen wegpickten. Ich wollte Kinder, dass wurde mir spätestens dann klar, als ich von Zuhause geflohen war. Ich wollte diesen ein besseres Leben ermöglichen, als es mir ergangen war. Ich wollte Kinder mit Thomas, nach wie vor. Natürlich nicht jetzt, auch nicht in einem Jahr. Aber ich würde welche wollen, mit ihm. Daran änderte auch Teresa nichts. Und genau aus diesem Grund hatte ich mich hier mit ihr verabredet. Sie kommt gerade auf mich zu gelaufen,grinsend und siegessicher. Ich lächelte ebenfalls, stand auf, umarmte sie. Wir setzten uns zurück,sie sah mich nicht an. "Ich hab gewonnen, gib' es zu." Ich lachte leicht,schüttelte den Kopf. "Teresa, versteh' es endlich. Hier geht es nicht ums gewinnen. Auch wenn das Kind von ihm ist, würde er nicht zu dir kommen. Er liebt mich, er wird mich heiraten." Ich sah kurz zu ihr, nur um den Genuss ihres verbitternden Gesicht bei meinen Worten zu genießen. "Das Kind ist von ihm. Genau deswegen wollte ich Sex mit ihm." Ich schüttelte den Kopf, seufzte. Diese Frau war krank. "Ist er bei dir überhaupt zum Orgasmus gekommen? Er hat mir da andere Dinge von eurem, ach so tollen Sex, gehört." Ich grinste, dieser Kommentar musste sein. "Besser als Euer. Was er an dir hat werde ich nie verstehen." Ich lächelte matt. "Musst du auch nicht. Weil du uns bald nie wieder sehen wirst." Ich stand auf. "Nur vor Gericht. Dann nie wieder." Sie sah mich nur grinsend an. "Einen Gerichtstermin wird es nie geben, ihr könnt mich zu einem Vaterschaftstest nicht zwingen." Er grinste nur. "Jaja." Ich lief weiter,ließ sie zurück und ging hoch zu Thomas. Was weder sie, noch Thomas wussten, dass ich für einen Vaterschafttest gesorgt hatte.

~Der Abholer~ #newtmasFFWhere stories live. Discover now