Kapitel 71: "Leben und Tod"

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POV: THOMAS

'Glück.

Glück ist so viel mehr, als nur Drogen, Feiern, sich fallen lassen.

Glück ist so viel mehr, als die Zeit vergessen und in diesen Rausch zu verfallen.

Glück ist so viel mehr, als Waffen zu besitzen, ein Butterflymesser bei sich zu tragen und zu wissen, dass jeder dich fürchtet.

Glück ist so viel mehr, als auf jeder Party mit drei Weibern im Arm zu liegen und zu wissen, dass man sie am Abend noch locker vögeln konnte.

Glück ist so viel mehr, als zu wissen genug Geld zu haben, um sich noch einen Benz kaufen zu können.

Glück ist, wenn man weiß, dass man jemanden hat. Jemanden, der für immer bei dir bleiben wird. Der für dich da ist, dir finanziell hilft, wenn du in der Klemme steckst. Jemand, der der Wind unter deinen Flügeln ist und nicht der Stein an den Füßen.

Ich habe so viele hinterlistige Menschen kennen gelernt. So viele, die nur mein Geld haben wollte. Geier, die darauf warten das ich ihnen was von meinem Fleisch abgebe. Ich weiß, wie es sich anfühlt ein Messer in der Brust zu haben, gestochen von deinem scheinbaren besten Freund. Und warum? Weil du nicht genug Geld eingekriegt hast, weil du versagt hast. Weil du dich von den Bullen fast erwischen hast lassen, weil du nicht mehr mitmachen willst. Weil du den Schwanz eingezogen hast und wie ein kleiner jämmerlicher Welpe auf den Boden fällst. Doch dort ist niemand, der dir hilft. Nicht ein einziger.

Doch du bist jeman, der einem das Messer aus der Brust zieht, die Wunde zu hält und auf dich einredet, dass man durch halten soll. Das man es schafft, während einem das Blut in den Kopf steigt und so drückt, dass deine Augen schwer werden und zu fallen. Jemand der um dich weint und jemand der einem zeigt, wie wichtig er für andere ist.

Wenn du dies hier liest, sei ruhig sauer auf mich, dass ich hier hinein geschrieben habe und das ich deine Texte gelesen habe. Aber bitte, les' dir meine Worte immer wieder durch, wenn es dir schlecht geht. Danke für alles, hörst du? DANKE'.

Eine brüchige, zitternde Stimme holt mein Bewußtsein zurück. Sie kam mir bekannt vor, so schön, wie von einem Engel. Nur halb bekomme ich mit, was sie mir sagt, worüber sie spricht. Mein Kopf war benebelt und mein ganzer Körper fühlt sich taub an. Meine Augen sind viel zu schwach, um sie zu öffnen, zu sehen, wer dort ist. Wer dort bei mir ist, vielleicht ist es der Himmel? Vielleicht war diese Stimme tatsächlich von einem Engel? Von einem wunderschönen? Einem, der aussieht, als würde er für immer bei mir sein. Ist es nun das Ende? War ich tot? Mein Blut fängt an zu rauschen, langsam kommt das Gefühl in meinen Armen und Beinen wieder. Ich kann der Stimme besser folgen und immer bekannter kommen mir seine Worte vor. Meine Lunge fängt an wieder selbstständig die Luft ein und aus zu atmen und meine Augen vernehmen Licht, immernoch zu schwach um sie zu öffnen. Meine Nase vernimmt einen Geruch von Desinfektionsmittel, fast wie im Krankenhaus. Ich versuche demjenigen, der hier saß und mir vorlaß, ein Zeichen zu geben, dass ich nun bereit war. Bereit zu leben oder zu sterben, für das ich eben bestimmt war. Ich höre, wie er anfängt zu weinen,als er die letzten Worte spricht. Danke für alles, hörst du? DANKE!' Und aufeinmal erwärmte mein Herz, ich erkannte die Stimme des Jungen. Würde ich es können, würde ich Lächeln. Ich war nicht im Himmel, aber trotzdem war der schönste Engel, den ich kenne, bei mir. Newt. Und er liest meine Worte. Ich wollte nicht, dass er weint, doch ich bin zu schwach, um ihm ein Zeichen zu geben. Ich spüre, wie er meine Hand greift, unsere Finger verschrenkt. Ein Tropfen, ich schätze eine Träne, läuft meinen Arm hinab. Immer mehr vernehme ich den Druck, ihm etwas zu zeigen. Zu zeigen, dass ich hier war. Das ich nicht einfach nur ein regungsloser Körper bin. Doch es geht nicht... nicht heute.

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Sorry, dass gestern nichts kam, war leider etwas stressig ^^ <3

~Der Abholer~ #newtmasFFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt