Jin In The Bottle || kim seokjin

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Kim Namjoons Lächeln war ein breites, welches seine tiefen Grübchen zugegebenermaßen wunderschön zu Geltung brachte. (Ich konnte es einfach nicht leugnen.)
Es war kein belustigtes Lächeln, keines, das einfach rein freundlich war und auch keines, das einfach höflich wirken sollte. Sein Lächeln war ein entschuldigendes, als hatte er etwas falsch gemacht, allerdings nichts so gravierendes, dass er darüber völlig die Fassung verloren hätte.
"Ist ein Schaden an der Flasche? Wenn du sie zurückgeben willst, dann ..."

Plötzlich war alles weg, was zuvor in mir war und eine seltsame Belustigung kam in mir auf, durch die Absurdität dieser Situation. Ich fing erst an zu kichern und lachte dann. Ich schob meine Reaktion auch auf den Stress, den das Auftauchen des Flaschengeistes ausgelößt hatte.
"Nein. Die Flasche ist einwandfrei. Ich, ähm ... wollte nur noch mehr über sie erfahren. Sie ist für meinen Bruder Park und er steht total auf alte und mystische Geschichten.", antwortete ich auf seinen unbeendeten Satz und ich sah sofort, wie Erleichterung Kim Namjoon erfasste und ihn wieder entspannen ließ.
Diese Erleichterung war so seltsam, dass sich mein Verdacht, er könnte ebenfalls etwas wissen, nur noch verhärtete.

Ich umfasste mit meiner rechten Hand mein linkes Handgelenk und sah den Studenten vor mir erwartend an. Seine Haare waren genauso strubbelig wie gestern, was aber nicht unbedingt so wirkte, als hätte er sie nicht zurecht gemacht. Ein gewolltes Chaos, was an ihm wirklich gut aussah. Das weiße T-Shirt, das er trug, ließ ihn noch gebräunter erscheinen, als das gestreifte Shirt am Vortag. Außerdem schien er heute von diesem Wetter total unberührt zu sein. Was würde ich dafür geben, bei diesem Wetter nicht so zu schwitzen, wie ich es gerade tat?
"Du legst dich für deinen Bruder ja ziemlich ins Zeug. Darf ich auch erfahren, wie du heißt? Als kleinen Austausch für die Informationen.", sagte er und er zwinkerte mir zu.
Flirtete er gerade mit mir oder war das einfach seine Art jemanden nach seinem Namen zu fragen. Mit einem coolen zwinkern, das Eri sicherlich Schnappatmungen verpasst hätte, wäre sie nicht darauf vorbereitet gewesen. Ich war mir aber sicher, sie hätte es mit ihrer Sicherheit trotzdem noch verbergen können.
Mir jedoch wurde nur das Gesicht warm. Und ich konnte es nicht verstecken. Wie peinlich.

"Kang Puma", stellte ich mich heute schon zum zweiten Mal kurz angebunden vor und sah auf den gut gefüllten Verkaufstisch, welcher schon etwas geleert wirkte, nachdem ich und sicherlich noch einige andere Kunden hier ein Schnäppchen ergattern konnten.
"Wow. Für einen Berglöwen bist du aber ziemlich schüchtern. Ich bin Kim Namjoon", entgegnete er und das mit dem erwärmten Gesicht wurde damit nicht besser. Dieses Mal war der Grund allerdings ein anderer.
"Ich bin nicht schüchtern. Zumindest die meiste Zeit nicht", sagte ich leicht erbost, ehe ich verstand, was ich überhaupt gesagt hatte. Das machte das ganze nur noch peinlicher und Kim Namjoon sah schmunzelnd zur Seite, was meine Annahme nur noch mehr bestätigte, dass er es so verstand, wie es eigentlich nicht hatte klingen sollen.
So ein Mist!

"Zurück zur Flasche", lenkte ich das Thema auf das Wesentliche zurück und versuchte dabei ernst zu klingen, hörte mich allerdings wie ein flehendes Kind an.
Das Lächeln meines Gegenübers wurde nur noch breiter und seine verdammten Grübchen, welche ihn viel zu niedlich wirken ließen, um ernst zu bleiben, brachten mich seltsamerweise total um den Verstand.
Ich musste mich konzentrieren, es ging immerhin um einen Flaschengeist, um ein mystisches Wesen, das gerade in einer Flasche in meinem Schrank war und mir Wünsche erfüllen wollte, sicherlich um mich reinzulegen, auch wenn der Mann aus der Flasche ziemlich nett und vernünftig wirkte, nicht so wie jemand, der mit einer überforderten Neunzehnjährigen irgendwelche Späße trieb.
"Ich weiß leider nicht viel mehr über das Ding, außer wie mein Großvater sie bekommen hat", sagte Namjoon und zuckte mit den Schultern, was mich ehrlich gesagt etwas enttäuschte.