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"Burgunderfarben oder altlila?", fragte ich Eri, die sich mit gerunzelter Stirn auf mein Bett niedergelassen hatte und in irgendeiner Zeitschrift blätterte, die sie mitgebracht hatte

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"Burgunderfarben oder altlila?", fragte ich Eri, die sich mit gerunzelter Stirn auf mein Bett niedergelassen hatte und in irgendeiner Zeitschrift blätterte, die sie mitgebracht hatte.
Sie betrachtete die leichten Kleider, die ich in der Hand hielt.
"Das eine sieht aus, als hättest du es in einem Fass voller Beeren gefärbt. Das andere ist süß. Das schmeichelt deiner Figur sowieso mehr", sagte sie und ich war überrascht, denn ich hatte gedacht, dass das auffällige burgunderfarbene Kleid eher Eris Wahl gewesen wäre.
Ich hängte es zurück in den Schrank, behielt das altlilafarbene Kleid in den Händen und zog eines in altrosa raus.
"Altlila oder altrosa?", fragte ich erneut und Eri setzte sich stöhnend auf.
"Das sind beides deine Farben, Puma. Außerdem solltest du dich nicht so sehr mit deiner Kleiderwahl stressen. Zieh an, was dir gefällt, wenn es Kim Seokjin nicht gefällt, dann ist das sein Fehler."
Ich nickte, hängte das altrosafarbene Kleid zurück in den Schrank und legte das andere sorgfältig auf das Bett neben Eri.
"Ich bin nur so aufgeregt", sagte ich und setzte mich auf die andere Seite neben Eri. Ich hatte nur noch eine Stunde Zeit mich fertig zu machen und hatte gerade mal ein Kleid.
"Das kann ich verstehen, aber dieser Typ hat dich nicht wegen deines Kleidungsstils gefragt, ob du dich mit ihm treffen willst."
"Aber er kennt mich ja gar nicht, vielleicht hat mein äußeres Erscheinungsbild doch viel zu viel damit zutun. Was wenn wir nicht miteinander auskommen?"

Eri schmiss ihre Zeitschrift auf den Boden und ich heftete meinen Blick darauf. Hätte sie die nicht einfach ordentlich zur Seite legen können?
Plötzlich griff meine Freundin nach meinen Schultern und schüttelte mich durch, als würde das mein verwirrtes Gehirn wieder ordnen.
"Jetzt interpretier mal nicht so viel rein. Natürlich wirst du ihm optisch gefallen haben, wenn er dich angesprochen hat, aber ich bin mir sicher, da gab es noch mehr. Immerhin hast du gestern alle Anwesenden aus einer peinlichen Situation gerettet und du bist zurückhaltend."
"Was hat meine Zurückhaltung damit zutun?", hakte ich nach, da ich Eris kleinem Gedankenwirrwarr nicht ganz folgen konnte. Schmunzelnd hob sie die Augenbrauen.
"Manche Männer stehen auf zurückhaltende Frauen. Zurückhaltung ist süß. Und kannst sehr süß sein, vor allem in Gegenwart von gutaussehenden Kerlen."
Ich wurde rot. Jin war der erste, der mir wirklich den Atem geraubt hatte. Eri hatte doch gar keinen Vergleich.
"Wie auch immer: Hör auf dir weiter so große Gedanken zu machen, entspann dich und mach dein Makeup und dann ziehst du dieses verdammt niedliche Kleid an und zeigst Jin, wie toll du bist. Wenn er sich kein zweites mal mit dir verabreden will, dann hat er eben Pech gehabt."

Ich nickte, Eri stand auf und zog mich mit sich, schob mich zu meinem Schminktisch und drückte mich auf den Hocker. Mit einem dankenden Lächeln an meine Freundin, machte ich mich an die Gesichtspflege und entschied mich für ein schlichtes, aber elegantes Makeup, abgestimmt auf das altlila Kleid, das noch immer glattgestrichen neben Eri auf meinem Bett lag und darauf wartete endlich zum Einsatz zu kommen.
Ich wusste nicht, warum ich mir über dieses Treffen so viele Gedanken machte. So wie Jin mich kaum kannte, kannte auch ich ihn kaum. Das war ein reines Kennenlern-Date, nichts, worüber man sich aufregen sollte.
Aber es war aufregend und ich hatte die ganze Zeit Angst, dass etwas schiefging, denn ich wollte nicht, dass es nur bei diesem einen Date blieb. Auch wenn ich Jin nur ein einziges Mal begegnet war, hatte er mich sofort verzaubert und ich konnte nicht mehr aufhören an ihn zu denken, an dieses Lächeln, dieses selbstbewusste und elegante Auftreten, diese freundliche, melodische Stimme.
"Geht's dir gut da drüben? Du siehst aus, als hättest du gerade das schönste Paar Schuhe der Welt gesehen und willst es unbedingt haben, aber kannst nicht, weil es zu teuer ist", kommentierte Eri und ich hörte wie sie kurz darauf in ihrer Zeitschrift weiterblätterte.
Ich wusste nicht, ob Eris Aussage nur als eine Metapher gedacht sein sollte und sie ganz genau wusste, dass ich an Jin dachte, oder ob sie zufällig so ziemlich auf dem richtigen Riecher war.
Jin schien sowas von über meiner Liga zu spielen. Wieso interessierte er sich gerade dafür, mich besser kennenzulernen?
"Puma? Soll ich dir helfen, deinen Lidstrich zu ziehen? Wenn du den Pinsel weiter so in der Luft herumschweben lässt, ist gleich das ganze Gel angetrocknet."
Schnell zog ich meinen Lidstrich und beendete das Schminken kurz darauf.

Jin In The Bottle || kim seokjinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt