Jin In The Bottle || kim seokjin

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In den nächsten Tagen beobachtete Jin alles so fokussiert und unnachgiebig, wie noch nie. Er ließ nichts und niemanden aus dem Blick, besonders mich nicht. Er bestand darauf, mich zur Arbeit zu begleiten und dort zu bleiben, auch wenn er gerade nicht arbeiten musste, wurde aber von Mom darauf hingewiesen, wenn auch Mina zugegen war, dass drei Mitarbeiter völlig reichten und er sich einen schönen Nachmittag machen sollte. Ich wusste, er ging nur, weil er Sorge hatte, meine Mutter zu verärgern, aber das hieß nicht, dass er nicht in der Nähe war. Irgendwie spürte ich, dass er mich weiter im Blick hatte und ich konnte mich kaum auf meine Arbeit konzentrieren oder auf das, worüber Mom mit mir sprach.
"Für euren Geburtstag, meine ich", beendete Mom gerade irgendeinen Satz und ich sah verwirrt zu ihr, hatte die ganze Zeit das Schaufenster im Blick gehalten, weil ich dachte, Jins schmale, große Figur in seinem weißen Hemd vorbeigehen sehen hatte.
"Was?"
"Ob wir euch ein bisschen Geld dalassen sollen, weil wir ja weg sind, habe ich gesagt. Warum bist du heute schon wieder so abwesend oder auf andere Dinge konzentriert, Puma? Im Moment wirkst du so ... gehetzt."

Mom und ich fertigten gerade Gestecke an, die wir später in der Mitte des Ladens platzieren würden. Das Konzept war dieses Mal "Der Sommer steht in voller Blüte" und so sahen die bunten, sommerlichen Gestecke schließlich auch aus. Auffällig, aber nicht aufdringlich.
Natürlich hatte Mom in diesem Moment wieder das Thema Geburtstag aufgegriffen. Ein Thema, das sie nicht mehr losließ, nachdem sie mir erzählt hatte, dass Dads und ihr gemeinsam geplanter Urlaub leider über unseren Geburtstag fallen würde, da Dad ein Last Minute Angebot Aussichten konnte, das sie einfach nicht ausschlagen konnten, weil es zu traumhaft war. Sie machte sich ziemliche Sorgen darum, dass mein Bruder und ich darüber sauer wären, aber eigentlich kam es uns beiden ziemlich gelegen.
Park müsste nach unserer Geburtstagsfeier keinen weiteren Tag mit irgendwelchen Verwandten rumbekommen müssen (er sagte, es wäre ihm schon genug Rummel, dass wir überhaupt diese Feier veranstalteten. Er war nicht unbedingt ein Fan davon) und ich hatte genug Zeit mir über andere Dinge den Kopf zu zerbrechen und musste nicht ständig Dinge vor Mom geheimhalten, die ich ihr am liebsten unter Tränen und bei einer Tasse heißen Tee, gesagt hätte.
"Nein, wir haben alles, Mom. Jetzt mach dir mal keine Sorgen um uns. Wir geben zwar einiges an Geld für die Party aus, aber es bleibt noch genug, um uns selbst zu verpflegen. Außerdem ist immer irgendetwas Zuhause, mit dem man was anfangen kann."

Sie druckste noch ein wenig herum, während sie die Blüten an ihrem fertigen Gesteck noch einmal in Augenschein nahm. Dann begann sie einen neuen.
"Bist du dir sicher? Und ihr seid wirklich nicht-"
"Sauer? Nein. Wir gönnen euch diesen Urlaub und nur weil ihr an unserem Geburtstag weg seid, heißt das nicht, dass wir das ganze nicht nachholen könnten. Dann haben wir eben noch ein zweites mal Geburtstag. Mich stört es nicht und ich denke, eine Pause von all den aufdringlichen Menschen, die kommen werden, würde Park guttun, bevor wir eine Feier mit Verwandten veranstalten. Und es ist ja nicht so, als könnten sie nicht einfach anrufen", erklärte ich ihr und die Blumen an meinem Gesteckt häuften sich. Irgendwann wurden es einfach zu viele und ich stellte das Gesteck beiseite, begann ein neues.
"Na schön. Aber es gefällt mir nicht, dass wir euren Geburtstag verpassen."
"Und mir gefällt es nicht, dass ihr immer Rücksicht auf uns nehmen müsst. Gönnt euch etwas, denkt nicht an uns, lasst uns alles hier regeln und genießt die zwillingsfreie Zeit, die ihr euch ermöglicht."
Mom nickte. Es war nicht unbedingt schwer für sie loszulassen, es war eher der Wille, es immer allen recht zu machen, aber das ging eben nicht immer und in diesem Fall war es auch nicht notwendig. Natürlich wollte sie auch unseren Geburtstag nicht verpassen, aber es gab die Möglichkeit Nachrichten zu schreiben, zu telefonieren und Videochats zu halten.
"Und ich glaube, wenn ihr hier bleiben würdet, könntet ihr an unserem Geburtstag sowieso nichts mit uns Anfangen. Du weißt, wir dürfen dann legal Alkohol trinken."
"Ja, aber ich weiß auch, dass ihr meine Babys seid und es nicht übertreiben werdet. Ich kenne euch doch."