Jin In The Bottle || kim seokjin

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Mir blieb nicht viel Zeit das zu reflektieren, was gerade passiert war, da Eri mich anrief und mir glücklich ins Ohr brüllte, dass sie mir nun endlich das sagen konnte, was sie mir schon bei unserem gemeinsamen Abendessen hatte sagen wollen. Ich war ihr so dankbar für ihren Anruf, denn er kam mehr als gelegen. Viel lieber hörte ich mir an, was sie positives zu berichten hatte, als weiter über die verwirrenden Situationen zwischen Jin und mir nachzudenken, die sich mittlerweile zu häufen schienen.
"Hach, du wirst nicht erraten, was Sache ist, Puma. Das ist so aufregend", sagte sie hyperaktiv, aber mit einem hörbar verliebten Unterton.
Ich schätzte, dass es etwas mit Jungkook zutun hatte und dass sie mir gleich sagen würde, dass er sie nach einem Date gefragt hatte oder so, aber ich wollte es von ihr selbst hören, da es dieses Gespräch wahrscheinlich um einiges verlängern würde und das brauchte ich gerade dringend.
"Nein, ich habe keine Ahnung. Was ist denn nun?", fragte ich also nach und ich hörte meine Freundin am anderen Ende des Telefons begeistert aufquietschen.
"Jungkook hat mich gefragt, ob ich mit ihm am Freitagabend etwas essen gehen möchte! Wir sind damit jetzt wohl offiziell in der Dating-Phase angelangt. Kannst du dir vorstellen, wie nervös er war? Es war so süß und als ich zugesagt habe, war die Stimmung einfach eine ganz andere. Es hat sich so toll angefühlt."

Ich lächelte, während ich mich ins Bett warf und mich in meine Decke einkuschelte. Noch sehr lange redeten wir über Jungkook und das bevorstehende Date, überlegten uns Outfits, die Eri tragen konnte und vereinbarten, dass ich ihr Freitag die Haare machte.
"Ach, mir ist übrigens Namjoon begegnet, als ich nach Hause gelaufen bin. Es war beinahe, als hätte er mich absichtlich abgepasst", erwähnte ich dann, als Eris Redeschwall irgendwann geendet hatte.
Ich war zwar total müde, aber ich wollte noch nicht schlafen gehen, auch wenn mir zeitweise die Augen zufielen, während Eri und ich redeten.
"Echt? Was ist passiert?"
"Nicht viel. Naja, er meinte, ich sähe betrübt aus und wollte mich aufheitern. Und anders als erwartet ist es ihm sogar zeitweilig gelungen, indem er mich zu einer Vorlesung meines Lieblingsautors eingeladen hat. Aber als ich dann Zuhause war, hatte ich ein paar Bedenken", erzählte ich und stand auf, um das Licht auszuknipsen und dann wieder ins Bett zu kriechen. So fühlte ich mich weniger beobachtet.
"Wegen Jin?", fragte Eri bloß und ich nickte, was sie natürlich nicht sehen konnte.
"Ja, wegen ihm. Alles worüber ich im Moment nachdenke ist wegen ihm oder über ihn. Eri, es ist schrecklich. Warum muss das so unfassbar schwer sein? Ich dachte immer, jemanden zu mögen wäre das leichteste auf der Welt. Was sollte es schon für Komplikationen geben?"

Eri machte einen verständnisvollen Laut und ich hörte, wie auch bei ihr die Decken raschelten.
"Puma, das ist das erste Mal, dass du so fühlst. Vielleicht ist es ja gar nicht so kompliziert, wie es dir im Moment vorkommt. Möglicherweise musst du einfach nur etwas länger warten", sagte meine Freundin mitfühlend. Ich merkte, dass sie angestrengt überlegte, was vermutlich das Beste wäre, aber es half nicht. Es war genauso ausweglos, wie es schien.
"Warten ... Dieses ganze Warten ist mit Stress, viel zu vielen Gefühlen und ständigem Weglaufen gespickt. Das ist kein Warten, das ist eine Jagd. Und ich bin nicht gut im Jagen. Im Vertreiben bin ich scheinbar viel besser."
"Jetzt mach mal halblang, Puma. Du hast noch nie jemanden vertrieben, alle mögen dich und glaub mir, Jin mag dich erst recht. Vielleicht ist es für ihn einfach noch nicht der richtige Zeitpunkt. Wer weiß, vielleicht gibt es alte Wunden, an die er noch ständig erinnert wird. Oder er ist schüchtern. Oder vielleicht ist er ja auch absoluter Perfektionist und das wird durch deine hohen Ansprüche noch einmal verstärkt, weil er alles richtig machen will, nur weiß er nicht wie", überlegte Eri und brachte mich damit kurz zum Schmunzeln, da ihr Kopf mittlerweile wirklich dampfen musste, so viele Gedanken, wie sie sich darüber machte.
"Weißt du, ich wünsche mir einfach-", sagte ich seufzend, doch unterbrach mich sofort und riss die Augen auf.