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Das Radio lief und ich versuchte mich während des Zubereitens des Essens auf die Musik zu konzentrieren, die gerade lief

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Das Radio lief und ich versuchte mich während des Zubereitens des Essens auf die Musik zu konzentrieren, die gerade lief. Allerdings lenkte Jin mich die ganze Zeit ab, ohne überhaupt etwas zu tun, das mich ablenken sollte.
Er hatte das Schneiden des Gemüses übernommen und wir hatten bereits viel zu viel davon. Doch ich ließ ihn weiter schneiden, weil es so schien, als würde es ihn beruhigen.
Jin war konzentriert, hatte einen viel sanfteren und ruhigeren Ausdruck im Gesicht und schnibbelte die Lebensmittel so bedächtig und elegant, als tat er es jeden Tag als Ausgleich zu einem stressigen Alltag. Oder aber das Kochen musste ihm einfach im Blut liegen.
Ich hingegen stellte mich heute ziemlich ungeschickt an, hatte schon eine Schüssel und zwei Löffel fallen lassen und mich beinahe an der Reibe geschnitten.
Und in diesem Moment fiel mir auch noch die Gabel in das Kochende Nudelwasser und ich stützte mich genervt auf der Küchenplatte ab, geriet mit meinen Fingern aber unglücklicherweise auf die heiße Herdplatte und quiekte vor Schmerzen auf.

"Oh, was ist heute nur los?", fragte ich mich selbst und umfasste meine linke Hand mit den verbrannten Fingern, welche sich schon stark in ein knalliges Rot verfärbt hatten.
Eine andere Hand löste meine ab und nahm die verbrannte sachte in ihre. Jin betrachtete die Verbrennungen nicht lange, sondern zog mich schnell Richtung Spüle und hielt meine Finger unter den kalten Wasserstrahl. Er sah mich nicht an, sagte nichts dazu und ich betrachtete ihn kurz, wandte meinen Blick dann aber wieder ab.
Wenn ich mich weiter so anstellte, war ich doch nicht mehr ernstzunehmen. Ich sollte mich dringend wieder unter Kontrolle bringen.
"Vielleicht solltest du eine Pause machen und deine Finger kühlen, damit keine Brandblasen entstehen. Ich mache in der Zeit weiter", sagte Jin ruhig.
Noch immer hielt er meine Hand fest, als würde er glauben, ich würde sie sofort wegziehen, wenn er sie nicht an die Stelle hielt, an der sie gerade war.
"Kommt gar nicht in Frage, ich lasse dich das nicht alleine machen. Ich habe dich eingeladen mit mir zu kochen, nicht für mich."

Jetzt schenkte mir Jin doch einen Blick und dieser ließ keinen Wiederspruch zu.
"Es steht mir nicht zu, dir Befehle zu geben, aber ich empfehle dir, deine Finger zu kühlen und ein wenig runter zu kommen, weil du etwas aufgebracht wirkst."
Er ließ von meiner Hand ab und lief zurück zu dem ganzen Gemüse, welches mittlerweile für mindestens vier Personen reichte. Ich beobachtete, wie Jin es zur Seite stellte, eine Pfanne aus dem Küchenschrank nahm und in dieser anfing etwas Öl zu erhitzen. Gleichzeitig holte er die Gabel aus dem Nudelwasser, mit seiner Magie. Er ließ sie durch die Küche schweben, ohne ihr auch nur einen Blick zu würdigen und ließ sie dann auf der Spülablage nieder. Wenn ich mal so darüber nachdachte, machte mich das ein wenig neidisch. Würde ich das können, konnte ich während des Kochens auch direkt alles wegräumen und saubermachen, ohne mich groß anstrengen zu müssen. Das würde wahrscheinlich unmengen an Zeit sparen.
"Puma?", fragte Jin und drehte den Kopf in meinem Richtung.
"Uh-häh?"
Sehr elegant. Wirklich, Puma, du kommst heute rüber wie ein Bauer.
"Ja?", fragte ich noch einmal etwas mehr bei Sinnen und sah Jin an. Dieser Blickkontakt machte mich mehr als nervös und ich verspürte leichte Schuldgefühle, da ich seine Kräfte als nützlich empfunden hatte, obwohl er diese vermutlich lieber verwünschen würde.

Jin In The Bottle || kim seokjinWhere stories live. Discover now