Jin In The Bottle || kim seokjin

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Mom ließ mich früher gehen, da es einfach nichts mehr zutun gab. Um halb sieben war ich also Zuhause, machte mir eine Kleinigkeit zu Essen und telefonierte kurz mit Eri, die mir berichtete, dass heute der andere heiße Student, den ich noch immer nicht zu Gesicht bekommen hatte, heute in dem Restaurant ihrer Eltern aufgetaucht war und ein paar Veggie-Burger zum Mitnehmen bestellt hatte.
Von Sanya aus dem Supermarkt hatte sie mitbekommen, dass er bloß über die Semesterferien hier war, da seine Eltern vor kurzem erst hierhin nach Buksam gezogen waren. Ursprünglich kam er wohl aus Busan.
Eri beschrieb ihn daraufhin als ziemlich schüchtern, aber seine Stimme war ja so melodisch und gleichzeitig männlich, dass es sie überhaupt nicht gestört hatte. Und seine Armmuskeln sollten noch ausgeprägter sein, als die von Namjoon. Meine beste Freundin sagte, dass sie beinahe die Ärmel seines weißen Shirts gesprengt hätten, als er seine Bestellung entgegen genommen hatte.

Ich hörte ihren Schwärmereien eine gute Viertelstunde lang zu und räumte während dessen meine Make-Up-Schublade um und sortierte Produkte aus, nur um sie dann wieder reinzuräumen, da ich dachte, ich würde mich nicht von ihnen trennen können, fischte dann allerdings die Hälfte davon wieder raus, da es alte Produkte waren, die ich sowieso nicht mehr benutzte.
Als wir unser Gespräch dann beendeten, überlegte ich mir, was ich Namjoons Großvater überhaupt fragen konnte. Auch wenn es mich brennend interessierte, konnte ich ihn nicht einfach über Jins Vergangenheit ausfragen, falls er etwas wusste. Das kam mir nicht sehr ehrlich gegenüber Jin vor, fast hinterlistig. Das musste Jin mir schon selbst erzählen, falls er es wollte, da es ihn wohl viel zu sehr plagte.
Jedoch musste ich wahrscheinlich auch gar nicht viel nachfragen, sondern konnte einfach dem zuhören, was mir der Mann zu sagen hatte. Immerhin wollte er mich nun doch sprechen, das hieß, es gab aus seiner Sicht etwas zu wissen.

Um zwanzig nach sieben machte ich mich dann auf den Weg und lief an den Nachbarshäusern vorbei, die ich alle nur zu gut kannte, da viele Freunde unserer Familie in ihnen wohnten.
Ich lief langsam, zehn Minuten waren viel zu viel Zeit für diesen kurzen Weg. Als ich aber trotzdem fünf Minuten zu früh am vereinbarten Treffpukt war, stand Namjoon bereits dort und sah auf seine Armbanduhr.
"Hey", sagte ich, als ich den letzten Abstand zu ihm überwunden hatte und ein breites Grinsen bildete sich auf seinem Gesicht, als er sich zu mir umdrehte.
"Hey, Puma. Bist du bereit für die Geschichtsstunde mit meinem Grandpa?", fragte er und ich verdrehte darauf grinsend die Augen.
Wenn er wüsste, worum es wirklich ging, wäre er vielleicht nicht ganz so albern.
Als ich nickte, machten wir uns auf den Weg und ein paar Minuten später kamen wir an einem kleinen Haus an, das von zwei Bäumen umrandet war und unter ihrem Schatten, den die bald untergehende Sonne auf sie warf, etwas düster wirkte.
Das Haus war so weiß wie unseres, allerdings waren Fensterläden, Fensterbänke, Haustür und Dach schwarz, so dass es etwas uneinladend wirkte, da das Haus zudem schon recht alt war.

Wir traten ein und als wir das taten, veränderte sich das Bild komplett. Die Wände waren mit alten aber zugegebenermaßen stilvollen Blumentapeten tapeziert. Es war kein klassisches Muster, dass man einer Oma zuschreiben würde und die Farben waren schlichtes altrosa und verblasstes grün, welche allerdings einen einladenden Charme versprühten. Überall hingen Bilder von Familienmitgliedern und auf alten, richtigen Holzmöbeln, die mein Dad nach einer kleinen Überabeitung wahrscheinlich genauso weiterverkaufen würde, standen kleine Blumenvasen, die den Farben der Tapete angepasst waren und dem ganzen Flur einen modernen Touch gaben.
Es sah wirklich gemütlich aus hier.