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Die Sonne erhellte mein Zimmer, als ich die Augen wieder öffnete, doch meine Stimmung erreichte sie kein bisschen

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Die Sonne erhellte mein Zimmer, als ich die Augen wieder öffnete, doch meine Stimmung erreichte sie kein bisschen. Ich hatte drei Stunden geschlafen und es hatte sich angefühlt wie fünf Minuten.
Mein Schlaf war traumlos gewesen und keineswegs erholsam. Als ich die Beine über das Bett schwang, fühlte sich mein Körper bleiern an. Dabei war gestern Abend nicht ich diejenige gewesen, die getrunken hatte, bis sie nicht mehr ganz bei Sinnen war.
Ich schleifte mich ins Bad, hatte nicht darauf geachtet, was für Kleidung ich aus meinem Schrank fischte und vergaß die Hälfte, wie mein Reinigungsöl und meine Tagescreme. Eigentlich hatte ich auch keine Lust, das alles zu benutzen.
Auch die warme Dusche half mir nicht dabei fitter zu werden und als ich danach in den Spiegel sah, mein Eyeliner und die Wimperntusche durch das Wasser total zerlaufen, war meine Laune erst recht im Keller.
Ich sah mehr als grässlich aus.

Als ich in de Küche kam, leider nicht zu spät fürs Frühstück, starrten mich alle an. Ich schüttete ohne etwas zu sagen das Wasser weg, das ich gestern Abend für Jin mitgebracht hatte, stellte das Glas an die Spüle und ging einfach wieder.
Keiner fragte nach, was los war und ich war mehr als froh darum.
Ich verbarrikadierte mich für die erste Hälfte des Tages in meinem Zimmer und las mein Buch weiter, um mich abzulenken. Dabei versuchte ich, so viel Abstand zum Schrank und zu meinem Bett zu wahren. Das war ziemlich schwer und ich saß in verschiedenen Ecken meines Zimmers, bis ich mich einfach auf dem Boden neben der Tür wiederfand, die Beine an meinen Oberkörper gezogen und die Seiten schnell umblätternd, damit ich kein bisschen von meinem Lesefluss unterbrach.
Doch irgendwann kam ich an einer kritischen Stelle an in dem Buch. Eine hitzige Diskussion, die mir die Tränen in die Augen trieb. Ich klappte das Buch gewaltsam zu, warf es auf den Nachttisch und stand auf, um mir mein Handy und einen Kapuzenpullover zu schnappen, für den es eindeutig zu warm war, aber das war mir egal.

Ich schrieb Eri, teilte Mom kurz angebunden mit, dass ich zu ihr ging und schlüpfte in mein einziges Paar Sneaker.
Mit aufgesetzter Kapuze ging ich durch die Nachbarschaft, bis zu Eris Haus und klingelte. Sofort öffnete sie die Tür.
"Puma, wie siehst du denn aus?", fragte sie geschockt und beäugte mein Outfit.
"Sind deine Eltern da?", fragte ich zurück, ohne auf ihre Frage einzugehen. Sie schüttelte den Kopf als ich eintrat.
"Nein, sie sind- Was ist denn los?"
Nachdem meine beste Freundin die Tür geschlossen hatte, brachen die Dämme und ich zog energielos meine Schuhe aus und zog mir die Kapuze vom Kopf, so dass mir die Haare vermutlich strubbelig vom Kopf abstehen mussten.
Ich heulte einfach mitten in ihrem Flur, ohne, dass sie wusste, was abging und ohne, dass ich mich darum scherte, wie ich dabei aussah.

Schnell führte sie mich ins Wohnzimmer und drückte mich auf die Couch.
"Ich hole dir Wasser, warte kurz", sagte sie schnell und rannte in die Küche.
Ich hörte den Wasserhahn und wie sie die Tür des Gefrierschrankes öffnete und wieder schloss und in der Besteckschublade rumwühlte.
Mit einer Ladung veganem Eis, zwei Löffeln und einem Glas Wasser kam sie schließlich wieder und reichte mir das Wasser. Den Rest stellte sie vorerst auf dem gläsernen Wohnzimmertisch ab, ehe sie sich neben mich setzte und mir dabei zusah, wie ich gierig das Wasser trank.
"Puma, was ist denn nun los? Das letzte mal habe ich die so aufgelöst gesehen, als Park am Klettergerüst hängen geblieben und runtergefallen war, so dass er sich das Bein brach."
Ich stellte das leere Glas ab, wischte mir mit den Ärmeln des viel zu dicken Pullovers über die Augen und zog nicht gerade sehr ladylike die Nase hoch.
"Wie kann nur jemand zu einem sagen, dass er ihn mag und dann einfach behaupten, dass es aber keinen Sinn hätte?", fragte ich meine beste Freundin und die Tränen rannen mir erneut die Wangen hinunter.

Jin In The Bottle || kim seokjinWhere stories live. Discover now