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Kurz nachdem Mom eingetroffen war, kamen Dad und Park ebenfalls an

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Kurz nachdem Mom eingetroffen war, kamen Dad und Park ebenfalls an. Die T-Shirts verschwitzt, die an der Stirn klebenden Haare voller Sägespäne und der Saum von Parks weißem Oberteil war nicht mehr dort, wo er eigentlich hätte sein sollen.
Er war über der Naht ein Stück abgerissen und hing nun, ein riesiges Loch bildend, über seiner Hüfte.
Mom konnte nicht lange an sich halten.
"Ist das eines der neuen Shirts, die ich gestern für euch besorgt habe?"
Sie lief zu Park hin und betrachtete den unteren Rand genau. Dafür hatte sie sich hingehockt und mein Bruder sah hilfesuchend zu mir.
Ich zuckte mit den Schultern. Was sollte ich da schon machen?

Park wehrte sich also alleine und zog ihr das Shirt aus der Hand.
"Es ist schon ein älteres T-Shirt, Mom. Kein Grund zur Sorge. Außerdem kann man das hier noch nähen", winkte er ab und funkelte mich daraufhin böse an.
Irgendwann zahle ich dir alles heim, formte er mit den Lippen und ich fing an zu lachen.
Mom seufzte laut und ließ sich dann wieder am Esstisch nieder.
"Geht euch erst einmal frischmachen", meinte Mom und Dad gab ihr einen liebevollen Kuss auf den Haarscheitel, bevor er und Park den Raum verließen.
Nun hatte Mom ebenfalls Holzspäne im Haar und ich pickte sie ihr raus.
"Ist noch etwas im Laden losgewesen? Du siehst ein bisschen müde aus, Mom", sagte ich und stützte den Kopf auf meine Hände, nachdem ich mich wieder zurückgelehnt hatte.

Sie drehte sich komplett zu mir und lächelte erschöpft.
"Es ist nur die Hitze, Puma. Die macht mir ein bisschen zu schaffen", klagte sie.
Ich nickte.
Was würde Mom dazu sagen, wenn ich ihr erzähle, dass gerade ein Mann in meinem Zimmer wohnt? Ein magischer Mann, der vielleicht sogar schon über hundert Jahre alt ist, aber aussieht wie ein zweiundzwanzigjähriges Männermodel?
Ich lachte über meinen eigenen Gedankengang und Mom sah mich fragend an.
"Alles gut bei dir?", fragte sie und ich nickte bloß.
Ich realisierte wieder, dass diese Lage nicht unbedingt die beste war, in der ich steckte, obwohl Jin sich ruhig verhielt und obwohl ich noch nicht den ersten Wunsch geäußert hatte, der vermutlich total in die Hose ging. Mein Lachen erstarb langsam und ich legte den Kopf auf den Tisch. Mom tätschelte mir den Kopf.
"Ich denke, dir bekommt die Hitze auch nicht allzu gut", sagte sie mitleidig und ich atmete theatralisch aus.
Oh, wenn du nur wüsstest.

Nach zehn Minuten kam erst Dad zurück in die Küche und weitere fünf Minuten später dann auch Park und wir aßen zusammen, sagten kaum einen Ton, weil alle zu erschöpft von diesem Tag waren und ich weiter über Jin grübelte.
"Puma, kannst du mir das Salz geben?", fragte Park plötzlich und ich sah ihn überrascht an.
"Schmeckt dir mein Essen nicht?", fragte ich und reichte ihm trotzdem das Salz.
Mom wurde direkt wieder aufmerksam, sie wollte keinen Stress am Tisch und ich hatte da heute eigentlich auch keine Lust drauf. Park zuckte mit den Schultern.
"Es schmeckt, aber dem Reis fehlt auf jeden Fall etwas Salz", sagte er und schüttete provokativ etwas Salz in seine Reisschüssel, während er mich zuckersüß anlächelte.
Ich verdrehte die Augen und ging dieses Mal nicht weiter drauf ein. Auch wenn es sehr viel Spaß machte, Park eins auszuwischen.

Mein Bruder war kein Fiesling, war er wirklich nicht. Er war das genaue Gegenteil, harmlos und ruhig. Für einen Bruder sogar ziemlich freundlich. Er neckte mich zwar gerne und rächte sich für all das, was ich zu ihm sagte oder wenn ich ihm nicht aus der Klemme half, er rächte sich eigentlich für jede Kleinigkeit. Er hatte bestimmt auch die Sache mit seiner Murmelsammlung noch nicht vergessen.
Aber so zickig, wie er manchmal sein konnte, konnte ich auch sein. Wenn einer von uns irgendeinen Streit anfing, konnte das eigentlich Stunden so laufen. Wir hatten einfach Spaß daran, den jeweils anderen zu ärgern und unsere 'ungezogene' Seite rauszulassen, wo wir doch beide sonst die vermutlich wohlerzogensten Teenager in ganz Buksam waren.
"Naja, wie wäre es denn, wenn du das nächste Mal kochst?", fragte ich nur genauso zuckersüß, wie er mich zuvor angelächelt hatte und nahm ihm den Salzstreuer aus der Hand, als er es langsam mit dem Salz übertrieb.
Ich hoffte sein Reis war nun versalzen. Das war die mindeste Strafe dafür, dass er indirekt meine Fähigkeiten beleidigt hatte.

Jin In The Bottle || kim seokjinWhere stories live. Discover now