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Meine Augenlider waren so schwer, ich musste sie auseinanderreißen, damit sich meine Augen öffneten

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Meine Augenlider waren so schwer, ich musste sie auseinanderreißen, damit sich meine Augen öffneten. Ich blinzelte in das grelle Licht und verschwommen erkannte ich grauen Betonboden unter mir. Ein Zittern drang durch meinen gelähmten Körper. Die einzige Bewegung zu der ich imstande war. Alles andere funktionierte nicht. Meine Beine waren Steif, meine Arme waren steif, meine Hände spürte ich nur bedingt und es fühlte sich so an, als würden sie gar nicht wirklich zu meinem Körper gehören.
Meine Sicht war noch immer verschwommen und wechselte immer von stark verzerrt zu leicht verdreht. Ich fragte mich, wo ich mich hier befand, doch ich konnte nicht klar denken und lag einfach verwirrt auf diesem tristen Boden, zwischen leicht eisigen Regalen voller Boxen.
Guillaume, fiel mir ein. Mit ihm hatte ich geredet. Und es war eskaliert.
Er hatte mich hierher gebracht. Doch ich erinnerte mich nicht mehr daran wieso. Ich glaubte, dass er noch etwas zu mir gesagt hatte, bevor ich das Bewusstsein verloren hatte, doch was es war, wusste ich nicht.
Eines wusste ich aber sicher, ich musste von hier verschwinden. Aus dieser Kälte, die mir stark zugesetzt hatte, während ich hier bewegungslos gelegen hatte.
"Ji-", versuchte ich zu sagen, doch meine Stimme war nicht mehr als ein heiseres Flüstern und brach ab, als ich husten musste. Mein Mund war so trocken, dass ich meine Kehle nicht befeuchten konnte.

Ich räusperte mich schwach und versuchte es ein weiteres mal.
"Jin", hauchte ich. Es war mehr ein Atmen, als ein wirkliches Wort.
Immer wieder sprach ich seinen Namen, dachte an ihn, doch meine Gedanken schweiften immer ab und zeigten mir banale Dinge, die jetzt gerade keine Relevanz hatten.
Mein Körper und mein Verstand versuchten auf Hochtouren zu arbeiten, aber alles was passierte waren schwächliche Versuchte Jins Namen verständlich über die Lippen zu bekommen, oder sich hochzuhieven, mit dem Ergebnis, dass ich nicht einmal einen Finger richtig rühren konnte.
Gerade als mein Körper aufhörte zu zittern und ich meine Augen wieder schließen wollte, drang seine Stimme zu mir durch und ich lächelte. Mit letzter Kraft versuchte ich die Lider zu heben und ich erhaschte einen kurzen Blick auf ihn, spürte, wie er seine Arme in meine Kniekehlen und unter meinen Rücken schob, spürte seine Wärme, als er mich an seine Brust drückte und lauschte seiner Stimme, die immer wieder sagte: "Bleib wach, Puma, bleib wach, bleib wach."
Das war der Moment, in dem die Wärme zurückkehrte. Sie brannte ein wenig auf meiner Haut und schien nicht bis unter die erste Hautschicht dringen zu können. Meine Gliedmaßen kribbelten und es war ein unangenehmes Gefühl, aber es war ein Gefühl.

Ich hörte Schranktüren zuknallen und spürte Hände, die meine Schuhe von den Füßen streiften, eine weiche Hose über meine Beine zogen, eine zweite darüber, noch eine dritte.
Dann spürte ich Jins sanfte Hände an meinen Schultern. Seine Wärme brannte auf meiner Haut, aber es war dennoch eine willkommene Wärme. Träge öffnete ich meine Augen und sah sein schönes Gesicht vor mir, wie durch einen Schleier.
"Genau, halt die Augen offen. Hilf mir, dir diesen Pullover anzuziehen. Kannst du deinen Arm heben?", sprach er mit mir und ich spürte, wie ich wackelig nickte.
Mein Arm war bleischwer und ich bekam ihn vielleicht zwei Zentimeter angehoben, doch Jin machte mir keinen Vorwurf, sondern fädelte meinen Arm in den Ärmel des Pullovers ein und machte das selbe mit meinem anderen Arm. Nachdem er das Kopfende über meinen Kopf gehoben hatte, schaffte ich es schon beinahe wieder eigenständig zu sitzen. Während Jin den Stoff mit schnellen aber vorsichtigen Bewegungen nach unten zog, hielt ich mich an ihm fest.
"Mir ist so kalt", sagte ich mit zitterndem Kiefer.
Jin nickte, lächelte ein zittriges Lächeln und legte seine warme Hand auf meine kühle Wange.
"Du hast eine leichte Unterkühlung. Aber dein Körper zittert, das ist ein gutes Zeichen. Bald ist dir wieder warm, okay?", versicherte er mir und ich nickte, ließ mich von ihm in meine Kissen drücken und in ein paar Decken hüllen.

Jin In The Bottle || kim seokjinWhere stories live. Discover now