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Es war das erste Wochenende des Mais angebrochen

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Es war das erste Wochenende des Mais angebrochen. Den Freitag hatte ich gut rumbekommen, wie auch die letzten knappen zwei Wochen nach dem Vorfall am letzten Tag des Besonderen Straßenmarktes.
Seitdem war ich allerdings immer ziemlich grüblerisch und in Gedanken versunken bei der Arbeit und das fiel auch zunehmend meiner Mutter auf. Sie schob es auf die wechselhaften Temperaturen, die von schwül-heiß zu windig-frisch wechselten und sich scheinbar nicht entscheiden konnten. Dabei war der April nun vorbei und es ging langsam schleppend auf den Sommer zu, obwohl es sich manchmal so anfühlte, als wäre dieser schon im vollen Gange.
Trotz meiner ständigen Aussetzer lief bei der Arbeit alles nach Plan. Das Brautpaar, welches eine Menge Dekorationen geordert hatte, hatte sich unsere Entwürfe angesehen und sich schnell für die passendsten entscheiden können. Mom und ich waren ziemlich erleichtert gewesen, nicht viele Brautpaare waren sofort zufrieden, die meisten wollten weitere Wahlmöglichkiten, aber den Geschmack diesen Paares schienen wir gut getroffen zu haben. Dazu musste man sagen, mit Vergissmeinnicht und Schleierkraut konnte man auch nicht allzu viel falsch machen.
So planten wir also bereits im Voraus die Anfertigung der Dekoration und Moms längste und beste Angestellte Mina kam zufälligerweise verfrüht aus ihrer Babypause zurück und freute sich direkt auf die ganze Arbeit, die bevorstand.

Nach der Arbeit an diesem Freitag, war aber noch nicht die ganze Arbeit getan. Mom hatte mich auf meine Bitte hin etwas früher gehen lassen. Ich wollte noch schnell alles auf Fordermann bringen und nachsehen, was ich noch an Zutaten für das Essen für heute Abend benötigte.
Da unsere kleinen Mädelsabende immer im Wohnzimmer stattfanden, weil dort der meiste Platz war und wir uns zu viert locker breitmachen konnten, schob ich mühevoll die Couch nach hinten an die Wand, saugte und wischte einmal durch und reinigte noch den Wohnzimmertisch, obwohl der nicht wirklich lange sauber bleiben würde.
Dann besorgte ich Decken und Kissen aus dem Schrank, legte sie sorgfältig auf die Couch und begab mich in die Küche, um eine Einkaufsliste zu schreiben. Beim Durchgehen der Lebensmittel musste ich angewiedert feststellen, dass unsere Tomaten einen Ticken zu lange in der Sonne gelegen hatten, also schrieb ich diese gleich mit auf, auch wenn ich sie nicht für das Essen benötigte.
Als das getan war, holte ich mein Geld, zählte es und machte mich sofort auf den Weg. Vor der Tür traf ich dann auf Jin, der mich freundlich anlächelte.
"Hast du etwas dagegen, wenn ich mitkomme?", fragte er und ich schüttelte lächelnd den Kopf, ehe wir uns gemeinsam auf den Weg machten.

Die letzten beiden Wochen war es gar nicht so schwierig mit Jin gewesen, wie ich es befürchtet hatte. Natürlich stand noch so viel zwischen uns und bisher hatte er kein Wort über das Geniegesetzbuch verloren. Ich hatte aber auch nicht nachgefragt, aus Angst, ihn zu sehr zu drängen.
Aber trotz dessen redeten wir normal miteinander, wenn ich von der Arbeit kam. Ich schmuggelte immer mal wieder etwas Essen nach oben, obwohl Jin mittlerweile versuchte, mich endlich davon abzubringen, wir lasen zusammen in dem Buch, dass ich nun schon seit einigen Wochen bei mir rumfliegen hatte, bis mir die Augen zufielen und keiner von uns erwähnte das Thema erster Wunsch auch nur einmal, obwohl es deutlich jeden Abend in der Luft lag.
Auch heute, wo wir an der Stelle des Vorfalls vorbeikamen, da das der schnellste Weg zum kleinen Supermarkt war. Alle Spuren waren mittlerweile beseitigt, aber ich wusste noch genau, wo es gewesen war. Gegenüber von der schmalen Seitenstraße, die von der Hauptstraße hierhin geführt hatte. Direkt auf der Straße vor dem schönen weißen Wohnhaus, das Mr. Hwang, der Café-Besitzerin, gehörte.

Jin In The Bottle || kim seokjinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt